Moskaus Luftverteidigung gerät zunehmend unter Druck

OBLAST KURSK, RUSSLAND – 16. AUGUST 2024 – Der Ein- und Ausreisekontrollpunkt Sudzha an der ukrainisch-russischen Grenze ist beschädigt, Oblast Kursk, Russland. Sudzha PUBLICATIONxNOTxINxRUS Copyright: xKIRILLxCHUBOTINx

Russischen Quellen zufolge hat die Ukraine seit Anfang September zwei groß angelegte Drohnenangriffe durchgeführt, darunter in Kursk.Bild: imago images / KIRILL CHUBOTIN

Russland

Während die Ukraine auf die Freigabe westlicher Langstreckenwaffen wartet, setzt das Land verstärkt auf selbstgebaute Drohnen. Diese sind nicht nur günstiger, sondern auch flexibler und effektiver im Einsatz. Der massive Einsatz dieser Waffen ist für Kiew zu einem wichtigen taktischen Element geworden, um die russische Infrastruktur anzugreifen. Insbesondere jenes, das für die Energieversorgung der russischen Kriegsmaschinerie von entscheidender Bedeutung ist.

Angriffe auf wichtige Ziele wie Ölraffinerien, Munitionsdepots und Flugplätze stellen eine erhebliche Belastung für die russische Verteidigung dar – und viele Drohnen erreichen ihre Ziele trotz umfassender Luftabwehrsysteme. Ein Problem für die russische Verteidigung, das bald noch größer werden könnte. Davon sind zumindest mehrere Experten überzeugt.

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Ukraine-Krieg: Drohnenangriffe auf Russland häufen sich

Die Strategie der Ukraine, verstärkt selbstgebaute Drohnen einzusetzen, stellt die russische Luftverteidigung vor zunehmende Herausforderungen. „Trotz Russlands umfassender Luftverteidigungsfähigkeiten gibt es Grenzen für den Schutz aller Ziele“erklärt Mattias Eken, Verteidigungsexperte bei RAND Europe im „Kyiv Independent“.

Laut russischen Quellen hat die Ukraine seit Anfang September zwei groß angelegte Drohnenangriffe durchgeführt. Bei einem Angriff kamen 144 Drohnen zum Einsatz, bei einem anderen 158. Unter anderem wurde die Oblast Moskau getroffen, wo ein Wohngebäude in der Stadt Ramenskoje beschädigt wurde. Nach Angaben des Oblast-Gouverneurs Andrei Worobjow kam eine 46-jährige Frau ums Leben, drei weitere Zivilisten wurden verletzt.

Bachmut: Ukrainische Soldaten starten eine Drohne auf russische Stellungen.Bild: AP / Libkos

Besonders stark war die Region Brjansk von den Angriffen betroffen. Dort schossen russische Luftabwehreinheiten 72 Drohnen ab. Auch in den Regionen Moskau und Kursk wurden zahlreiche Drohnen abgefangen.

Kiew hat sich bislang weder zu den Anschlägen bekannt, noch hat es dazu Stellung genommen.

Russland: Luftabwehr stöhnt unter Druck ukrainischer Drohnen

Die steigende Zahl der Drohnenangriffe zeigt vor allem eines: dass die russische Luftabwehr trotz ihrer modernen Systeme kaum in der Lage ist, alle Bedrohungen abzuwehren. „Wenn die Ukraine den Druck auf russische Industrie- und Militärstandorte aufrechterhält, wird dies erhebliche Auswirkungen auf die russische Kriegsführung haben“, ist Samuel Bendett vom Center for a New American Security überzeugt, wie er der Zeitung erklärt.

Russische Luftabwehrsysteme wie Pantsir S1 und Tunguska könnten daher Probleme haben, kleine und langsame Ziele wie Drohnen zu erkennen. Diese werden oft nur auf sehr kurze Distanz – drei bis vier Kilometer – erkannt, was nahe an der Mindestreichweite für Raketen liegt. Obwohl einige dieser Systeme mit Schnellfeuerkanonen ausgestattet sind, ist ihre Wirksamkeit gegen kleine Drohnen umstritten.

Die Ukraine hat ihre Drohnenproduktion seit Beginn der Invasion erheblich ausgeweitet. Durch staatliche Anreize, Vereinfachungen, bürokratische Verfahren und internationale Unterstützung hat sich der Drohnenmarkt rasch entwickelt. Laut Mykhailo Fedorov, Minister für digitale Transformation, kann die Ukraine nun „mehr als ein bis zwei Millionen Drohnen pro Jahr“ produzieren.

Doch auch die russische Abwehr schläft nicht.

Russland muss auf ukrainische Drohnenangriffe reagieren

Russland hat mit der Umstrukturierung seiner Luftabwehreinheiten begonnen. Laut Bendett sollen mobile Einheiten künftig flexibler auf Drohnenangriffe reagieren können. Darüber hinaus plant das russische Verteidigungsministerium die Stationierung mobiler großkalibriger Maschinengewehre und leichterer Flugabwehrgeschütze, die auf Fahrzeugen montiert werden sollen. Bendett betont, dass auch Russland die Taktik der Ukraine kopiert.

Laut dem „Kyiv Independent“ gibt es auch Forderungen nach freiwilligen Einheiten, die den Himmel überwachen und Drohnen aufspüren sollen, wie es in der Ukraine bereits der Fall sei. Eine solche Zusammenarbeit zwischen Militär und Zivilgesellschaft sei in Russland allerdings noch nicht etabliert und würde einige Zeit dauern.

Um der wachsenden Bedrohung durch Kleindrohnen wirksam begegnen zu können, seien russische Experten der Ansicht, so die Zeitung, müsse das Land seine Radartechnik modernisieren. Systeme, die optische und akustische Erkennung integrieren, könnten Drohnen künftig zuverlässiger erkennen.

Auch die Entwicklung neuer Anti-Drohnen-Munition und der Einsatz von Mikrowellen- oder Lasertechnik könnten in den kommenden Jahren in Russland zum Einsatz kommen. Allerdings sei die russische Rüstungsindustrie durch den Krieg schon jetzt stark belastet, sagt Eken.

Dass es manche Mitglieder der Republikanischen Partei in den USA mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, ist kein Geheimnis. Nun verbreiteten gleich mehrere prominente republikanische Politiker Anfang der Woche Fake News, die es durchaus in sich haben. Unter ihnen ist Senator JD Vance, Donald Trumps Vizepräsidentschaftskandidat.

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