Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) – Der ermordete Fabian (8) aus Güstrow: Vier Wochen lang ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft. Am vergangenen Donnerstag (6. November) verhafteten sie Gina H., die Ex-Freundin seines Vaters. Nun ist bekannt: Die Frau steht schon seit längerem unter Tatverdacht. Sie sei bereits bei der Suche nach dem vermissten Jungen im Visier der Ermittler gewesen, berichtet die Ostsee-Zeitung (OZ).
Gina H. aus Reimershagen (Mecklenburg-Vorpommern), selbst Mutter, behauptet, die Leiche des Jungen entdeckt zu haben, als sie mit dem Hund in einem Teich spazieren ging. Vier Tage nach seinem Verschwinden am 10. Oktober. Gegen die junge Frau wurde nun ein Haftbefehl erlassen. Sie sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Und schweigt zu den Vorwürfen.
Fabian war erst acht Jahre alt
Gina H. verstrickte sich in Widersprüche
Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, hat das Amtsgericht gehört Oberstaatsanwalt Harald Nowack Bei der Beantragung des Haftbefehls sei eine „ganze Reihe“ an Beweisen vorgelegt worden. „Die Verdächtige geriet in den Fokus, weil sie widersprüchliche Aussagen machte“, sagte er der Zeitung. Brisant: Dies geschah bereits zu dem Zeitpunkt, als die PolizeiIch habe trotzdem nach Fabian gesucht und mich auch nach seinem „Umfeld“ erkundigt.
Gina H. (29) gilt als leidenschaftliche Reiterin. Vor ihrer Inhaftierung soll sie sich um ihre Pferde gekümmert haben
Ein Ermittler sagte gegenüber BILD außerdem, dass Gina H. wohl schon seit längerem als Tatverdächtige galt: „Die Frau war vermutlich schon lange verdeckt als Tatverdächtige tätig. Das heißt: Es könnte sogar sein, dass man nach dem Fund der Leiche des Jungen ihr Telefon abgehört oder sogar ihre Wohnung abgehört hat.“
Auch Details werden den Eltern vorenthalten
Allerdings hat die Polizei bislang keine Tatwaffe gefunden. Auch nicht während der groß angelegten Suchaktion am vergangenen Donnerstag (6. November). Auch wie genau Fabian, dessen Körper verbrannt wurdeSein Leben werde wohl erst mit der Anklageerhebung bekannt werden, heißt es weiter. „Wissen über den Täter“, sagte Nowack gegenüber „OZ“.
Fabians Leiche wurde in diesem Teich bei Klein Upahl, rund 15 Kilometer von seinem Zuhause entfernt, entdeckt
Aufgrund der engen Beziehung der Verdächtigen zu Fabians Vater sollten sie das tun waren noch vor zwei Monaten ein Paar – Nach Angaben der „OZ“ sollen die Ermittler selbst Fabians Eltern tagelang Details vorenthalten haben.
Dass der oder die Täter versucht hatten, die Leiche des Jungen zu verbrennen, wurde den Eltern erst am Tag vor der Ausstrahlung bekannt „Aktenzeichen XY … ungelöst“ (5. November). Die Ermittler verrieten wohl nur das genaue Todesdatum.
Staatsanwalt wegen verdächtiger Gegenstände
Kürzlich tauchten in dem mysteriösen Fall neue mögliche Spuren auf, darunter ein weißer Reißverschluss und ein verkohlter Handschuh. Die Ermittler wurden kritisiert den Tatort nicht ordnungsgemäß abgesucht zu haben.
Nun erklärte Oberstaatsanwalt Harald Nowack auf Nachfrage von t-online zu den möglichen Beweisen: „Es handelt sich vermutlich um einen Teil des Reißverschlusses der Ermittler aus dem Dauerkriminalamt.“ Der Reißverschluss stammte vermutlich von einem weißen Kriminaltechnikeranzug. Dorthin gelangte er erst nach der Tat.
Zum Handschuh sagte er: „Der Handschuh war mehrere hundert Meter vom Teich entfernt. Ein so großes Gebiet wird nicht routinemäßig abgesucht.“ Dennoch soll das Stück nun im Detail analysiert werden – ob es wirklich etwas mit der Tat zu tun hat, bleibt abzuwarten.
