Mit der Festnahme des 65-Jährigen in Italiens Hauptstadt werde der am längsten ungelöste Mordfall Australiens endlich aufgeklärt, teilte die australische Polizei am Samstag mit.
Die mit Stichwunden übersäten Leichen der 27-jährigen Suzanne Armstrong und der 28-jährigen Susan Bartlett wurden am 13. Januar 1977 in ihrem Haus in der Easey Street in Melbourne gefunden. „Es war ein absolut grausamer, furchterregender, wahnsinniger Mord – jede Menge Stichwunden“, sagte der Polizeichef des Bundesstaates Victoria, Shane Patton, auf einer Pressekonferenz. Das als Easey-Street-Morde bekannte Verbrechen hatte die Ermittler jahrzehntelang beschäftigt.
Verdächtiger steht schon länger im Visier der Behörden
Der nun festgenommene Tatverdächtige, ein griechisch-australischer Staatsbürger mit doppelter Staatsangehörigkeit, war schon länger im Visier der australischen Behörden. Griechenland lieferte den Verdächtigen jedoch nicht aus. Die australischen Ermittler warteten daher, bis der Mann das Land verließ.
Am Donnerstag wurde der Verdächtige schließlich mit einem internationalen Haftbefehl von Interpol am Flughafen Fiumicino in der italienischen Hauptstadt festgenommen. Australien ersuche nun Italien um seine Auslieferung, sagte Patton. Bereits 2017 hatten die australischen Behörden nach dem Auftauchen neuer Beweise eine Belohnung von einer Million Australischen Dollar (610.000 Euro) für den Mann ausgesetzt. Weitere Einzelheiten zu den Ermittlungen wollte Patton nicht nennen.
2017 nach Griechenland geflohen
Laut einem Bericht der Melbourner Zeitung „The Age“ stand der Verdächtige auf einer Liste von 131 Personen, deren DNA mit Beweisen in dem Fall abgeglichen werden sollte. Der Verdächtige erklärte sich bereit, eine DNA-Probe abzugeben, floh jedoch stattdessen 2017 nach Griechenland. Der Polizei fiel er laut Bericht durch eine DNA-Probe eines nahen Verwandten auf.
Laut „The Age“ wurde der Tatverdächtige, damals ein 17-jähriger Teenager, noch in der Tatnacht von der Polizei angehalten und durchsucht. Die Beamten fanden bei ihm ein großes Messer. Die Leichen der beiden jungen Frauen wurden drei Tage später entdeckt. Statt den mutmaßlichen Teenager zu befragen, konzentrierten sich die Ermittler dem Bericht zufolge auf andere Verdächtige, was von der Polizei jedoch nicht bestätigt wurde.