Möglicher Drohnenangriff auf Kiew
Neun Menschen sterben bei Explosion in russischer Fabrik
23. Oktober 2025, 7:20 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen
In einer Fabrik im Ural, 2000 Kilometer von der Ukraine entfernt, kommt es zu einer plötzlichen Explosion. Medienberichten zufolge handelt es sich um eine Produktionsstätte der Rüstungsindustrie. Ob die Ukraine dahinter steckt, ist noch unklar.
Bei einer schweren Explosion in einer Fabrik in der russischen Stadt Kopeisk im Ural sind gestern Nacht mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Fünf weitere seien verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region Tscheljabinsk, Alexei Teksler, per Telegram mit. Es würden weitere Fabrikmitarbeiter fehlen. Die genaue Zahl konnte der Gouverneur noch nicht nennen.
Dass eine Drohne eingeflogen ist, lässt sich derzeit nicht bestätigen, wie einzelne Medien und Internetnutzer berichteten. Teksler sagte nicht genau, um welche Art von Fabrik es sich handelte. Berichten zufolge war ein Unternehmen betroffen, das laut dem Nachrichtenportal „RBK“ zur Rüstungsindustrie gehört.
In den sozialen Medien kursierten nicht verifizierbare Fotos und Videos, die angeblich die Explosion und einen Großbrand zeigten. Berichten zufolge wurde am Abend in der Region Tscheljabinsk ein Drohnenalarm ausgelöst. Kopeisk liegt rund 2.000 Kilometer von der Ukraine entfernt und nahe der Grenze zu Kasachstan.
Ukrainische Geheimdienste verüben immer wieder Sabotageakte in russischen Rüstungsunternehmen. Allerdings kommt es in russischen Fabriken häufig zu schweren Unfällen aufgrund von Verstößen gegen grundlegende Sicherheitsvorschriften. Zur Explosion in Kopeisk liegen keine offiziellen Stellungnahmen der Ukraine vor.
Beide Seiten berichten von Erfolgen
Im Laufe des Mittwochs behauptete Russland, zwei weitere Dörfer im Südosten der Ukraine und eine Insel im Süden des Landes erobert zu haben. Die Streitkräfte kontrollieren nun Pawliwka in der Region Saporischschja und Iwaniwka in der Region Dnipropetrowsk, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Darüber hinaus überquerten Fallschirmjäger den Fluss Dnipro und eroberten die Insel Karantynnyj nahe der Stadt Cherson, berichteten russische Nachrichtenagenturen heute früh.
Cherson war in der Anfangsphase der russischen Invasion im Februar 2022 besetzt. Noch im selben Jahr eroberten ukrainische Streitkräfte die Stadt und andere Teile der Region zurück. Insgesamt besetzen russische Truppen rund 19 Prozent des ukrainischen Territoriums. Das Ministerium in Moskau sagte außerdem, es habe als Reaktion auf ukrainische Angriffe auf zivile Ziele gezielt die Energieinfrastruktur der Ukraine ins Visier genommen.
Das ukrainische Militär wiederum meldete Erfolge in der Region Donezk. Das 132. unabhängige Bataillon der Luftlandetruppen eroberte das Dorf Kucheriv Yar in der Nähe der Stadt Dobropillya zurück. Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurden in der Nacht sechs Menschen bei russischen Angriffen getötet. Die von beiden Seiten gemachten Angaben zu den Kämpfen können nicht unabhängig überprüft werden.