Berlin – Nach dem Hamas-Skandal im ZDF reagiert auch die ARD. Auf BILD-Anfrage teilte der öffentlich-rechtliche Sender mit, er habe diese Woche alle Ortskräfte in Gaza überprüft.
Denn: Am Montag bestätigte das ZDF, dass ein Mitarbeiter eines Partnerunternehmens in Gaza der Terrororganisation Hamas angehört habe. Der Sender war zuvor heftiger Kritik ausgesetzt Israel Das Militär tötete den Palästinenser durch einen gezielten Luftangriff. ZDF-Journalisten bezeichneten ihn als „Kollegen“ und „Medienarbeiter“ sowie „unsere Augen in Gaza“.
BILD fragte daraufhin bei der ARD nach. Ein Sprecher des Bayerischen Rundfunks, der für das ARD-Studio in Tel Aviv verantwortlich ist, das auch Gaza abdeckt, sagte: Anders als das ZDF arbeite die ARD „nicht mit Produktionsfirmen oder Medienbüros im Gazastreifen zusammen, sondern mit einigen wenigen Einzelpersonen.“
Zu diesen Gaza-Mitarbeitern erklärte der Sprecher: „In einer Reihe persönlicher Gespräche und vorangegangener Begegnungen (vor dem 7. Oktober) haben sie den Mitarbeitern des ARD-Studios Tel Aviv glaubhaft dargelegt, dass keine Nähe zu Terrororganisationen besteht. Dies haben sie aktuell noch einmal versichert.“
Das heißt: Als bekannt wurde, dass das ZDF jahrelang mit einem Hamas-Terroristen zusammenarbeitete, kontaktierte die ARD ihre Mitarbeiter in Gaza und versicherte ihnen, dass diese keine Verbindungen zur Hamas hätten.
„Darüber hinaus wurden frühzeitig weitere Maßnahmen ergriffen, um dies sicherzustellen, beispielsweise wurden Social-Media-Profile überprüft und ausgewertet“, heißt es zur Überprüfung von Mitarbeitern im Gazastreifen.
Es ist jedoch unklar, wie zuverlässig ein solcher Test ist. Nach der Tötung des Partnermitarbeiters erklärte das ZDF, es gebe „keine Beweise“ für dessen Hamas-Mitgliedschaft – kurz darauf erhielt der Sender ein Dokument des israelischen Militärs. Der Mann gehörte dem bewaffneten Flügel der Terrororganisation an und war für die Waffenproduktion verantwortlich.
Der getötete Mitarbeiter des ZDF-Partnerunternehmens in Gaza. Dieses Foto stammt aus Dokumenten, die die israelische Armee ebenfalls an das ZDF geschickt hat. Die Dokumente sollen nach Angaben des deutschen Senders beweisen, dass der Mann der Terrororganisation Hamas angehört
Die Zusammenarbeit mit den Menschen im Gazastreifen wird damit begründet, dass Israel den Zugang zu internationalen Medien blockiert. Deshalb sind wir auf lokale Arbeitskräfte angewiesen. Das Material, das die ARD ausstrahlt, werde „nach strengen journalistischen Kriterien aufbereitet“. Dazu gehört „unter anderem der Vergleich mit anderen Quellen, etwa internationalen Hilfsorganisationen und den israelischen Streitkräften“.
