

Anfang Dezember zog die Möbelkette Kika/Leiner den Sanierungsplan zurück und meldete Insolvenz an. Auch die Bestandsbestände bei Kika in Eugendorf und Leiner im Süden der Stadt Salzburg wurden verkauft, der Andrang – auch aus dem bayerischen Raum – war groß.
Salzburg – Einige der Häuser mussten wegen Überfüllung geschlossen werden. Mitunter mussten sich die Mitarbeiter mit der Verärgerung von Kunden auseinandersetzen, die weder ihre Anzahlung noch die bestellten Möbel zurückerhielten. Seit Mittwochmorgen (4. Dezember) ist klar: Die Sanierungsplan für das angeschlagene Möbelunternehmen Kika/Leiner ist nicht umsetzbarEs wurde vom Insolvenzverwalter zurückgezogen und stattdessen ein Insolvenzantrag gestellt, so der „Kreditschutzverband 1870“.
Das Unternehmen konnte keinen Investor finden, der den Gläubigern mindestens 20 Prozent der Schulden anbieten konnte. Aus dem Insolvenzverfahren wird nun ein KonkursverfahrenÖsterreichweit sind 1.300 Mitarbeiter betroffen, in den beiden verbliebenen Salzburger Häusern in Eugendorf und im Ort nahe der Alpenstraße sind kurz vor Weihnachten bald rund 100 Mitarbeiter arbeitslos.
Signa-Insolvenz mitverantwortlich für Insolvenz
Die ursprüngliche Insolvenz wurde mit der Signa-Pleite (René Benko) und der Rezession begründet; Kunden würden nach der starken Nachfrage in den Corona-Jahren nun vorsichtig sein. Von dieser Zurückhaltung ist im nun gestarteten Verkauf kaum etwas zu spüren, allerdings sind Wohnaccessoires und Elektrogeräte in den sehr langen Schlangen vor den Kassen zu erkennen.
Das Unternehmen möchte so viele seiner Lagerbestände wie möglich verkaufenEnde Januar werden die Filialen endgültig geschlossen. Kunden, die bereits eine Anzahlung für Küchen oder andere Möbel geleistet haben, erhalten diese nicht zurück, sondern müssen diese als Insolvenzforderung beim Landesgericht St. Pölten anmelden.
Gemischte Kommentare zu den Verkäufen
In den vergangenen zehn Jahren erlebte die Möbelkette drei Besitzerwechsel. 2013 verkaufte die Familie Koch an die südafrikanische Steinhoff-Gruppe, die daraufhin in finanzielle Turbulenzen geriet. 2018 wurde Kika/Leiner an die Signa-Gruppe von René Benko verkauft. Er wollte jedoch nur die Immobilien behalten und übergab das operative Möbelgeschäft an Hermann Wieser.
Im Jahr 2023 versuchte er, die Möbelkette durch Insolvenz, Schließung von Filialen und Abbau von 500 Mitarbeitern zu retten. Laut Marktforscher RegioData hatte die XXXLutz-Gruppe in Österreich bisher einen Marktanteil von 34 Prozent, gefolgt von IKEA mit 19 Prozent und die Kika/Leiner-Gruppe mit 13 Prozent auf dem dritten Platz.
In sozialen Medien wie Facebook werden Verkäufe und Kundenlauf auf ihnen auf unterschiedliche Weise kommentiert, Diese reichen von „Leichensäuberung“ bis „traurig, dass so viele Mitarbeiter ihren Job verlieren“. Andere meinen: „Es ist in Ordnung, wenn die Leute es mit 30 Prozent Rabatt ergattern.“ Ein anderer Nutzer ist sich sicher: „Es wird nichts Gutes mehr zu bekommen sein, es wird alles schon einmal verkauft sein.“ (hud)