Der Iran wird von westlichen Regierungen beschuldigt, sowohl Drohnen als auch ballistische Raketen an Russland für den Einsatz im Krieg mit der Ukraine geliefert zu haben. Angesichts der erneuten Spannungen führt das Land nun neue Waffen vor.
Inmitten zunehmender regionaler Spannungen hat die iranische Führung Medienberichten zufolge eine neue ballistische Rakete und eine hochmoderne Angriffsdrohne vorgestellt. „Heute sind unsere Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeiten so stark gewachsen, dass kein Dämon auch nur an eine Aggression gegen unseren geliebten Iran denkt“, sagte Irans neuer Präsident Massoud Peseschkian am Samstag bei einer Militärparade in Teheran, bei der die Waffen präsentiert wurden, laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
Bei den Waffen handelt es sich laut Irna um Feststoffraketen vom Typ „Jihad“, die von der Luft- und Raumfahrtabteilung der Iranischen Revolutionsgarde entwickelt und hergestellt wurden. Sie haben laut Irna eine Reichweite von tausend Kilometern. Bei der Drohne „Shahed-136 B“ handelt es sich um eine weiterentwickelte Version der „Shahed“-Drohne vom Typ 136. Zu den Neuerungen gehören zusätzliche Funktionen und eine Reichweite von mehr als 4000 Kilometern, hieß es.
Der Iran wird von westlichen Regierungen beschuldigt, sowohl Drohnen als auch ballistische Raketen an Russland für den Krieg gegen die Ukraine geliefert zu haben. Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die USA verhängten deshalb Anfang September neue Sanktionen gegen Teheran.
Zudem unterstützt der Iran die Hisbollah-Miliz im Libanon finanziell und militärisch. Zudem unterstützt er die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.
Seit dem beispiellosen Hamas-Anschlag auf Israel am 7. Oktober und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen haben die regionalen Spannungen massiv zugenommen. Nach israelischen Angaben töteten Hamas-Kämpfer bei ihrem Großangriff im Gazastreifen mindestens 1.205 Menschen und verschleppten 251 weitere als Geiseln. Nach Angaben der Hamas, die nicht unabhängig überprüft werden können, wurden bei der israelischen Offensive als Reaktion auf den Angriff bisher mehr als 41.000 Menschen getötet.
Seit dem 8. Oktober ist Israels Norden zudem ständigen Angriffen der pro-iranischen Hisbollah ausgesetzt, einem Verbündeten der Hamas. Israel reagiert auf die Angriffe mit Gegenangriffen im Libanon.
Die Lage hat sich deutlich verschärft, nachdem die israelische Armee im Libanon gezielt hochrangige Hisbollah-Kommandeure getötet hatte und Israel zugeschriebene Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah-Milizen stattfanden. Am Samstag hatte die Hisbollah den Tod von 16 Mitgliedern einer Eliteeinheit bei einem israelischen Luftangriff am Vortag in Beirut gemeldet.
Israelischen Quellen zufolge planten die bei dem Anschlag vom Freitag getöteten Hisbollah-Kommandeure einen Angriff auf den Norden Israels, bei dem sie „israelische Gemeinden infiltrieren und unschuldige Zivilisten ermorden wollten“.
Am Dienstag und Mittwoch explodierten gleichzeitig Hunderte Pager und Walkie-Talkies der Hisbollah-Miliz. Die Explosionen, die in zwei Wellen erfolgten, töteten 37 Menschen und verletzten fast 3.000. Der Iran verurteilte die Angriffe.
AFP/krö