Stuttgart – Sie kamen angeblich nach Deutschland, um Schutz zu suchen – und wurden hochkriminell. Nun ist ein großer Teil der Familie H., deren Mitglieder mehr als 150 Verbrechen begangen haben, zurück in ihrer syrischen Heimat. Durch „kontrollierten Ausstieg“, inklusive Taschengeld vom deutschen Staat. Das teilte das baden-württembergische Justizministerium am Montag mit.
Am Samstag startete ein Linienflug vom Flughafen Stuttgart nach Türkiye. Die meisten Passagiere hatten vermutlich keine Ahnung, mit wem sie an Bord waren: Neben den üblichen Herbsturlaubern befanden sich auch mehrere Schwerverbrecher im Flugzeug Baden-Württemberg hatte jahrelang für Angst und Schrecken gesorgt.
▶︎ Schwere Körperverletzung, Diebstahl und versuchter Mord sind nur einige der Hunderten von Straftaten der Großfamilie H.
Für den Neuanfang gibt es ein Taschengeld für die Syrer
So wie die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges (54, CDU) und Staatssekretär Siegfried Lorek (48, CDU) gaben bekannt, dass 13 Familienmitglieder ein Ausreiseangebot genutzt hätten. Sie wurden mit Zwischenstopp in der Türkei nach Syrien geflogen. Pro Kopf stellte das Land 1.350 Euro „Förderung“ zur Verfügung, zuzüglich der Kosten für die Flugtickets.
Nach Angaben der baden-württembergischen Justizministerin Marion Gentges (54, CDU) sei die Kriminalität der Familie „in diesem Ausmaß beispiellos“ gewesen.
Gut investiertes Geld, sagt der Staatssekretär. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viel eine Abschiebung kostet – die nach Syrien ohnehin noch nicht möglich war.
Doch was motivierte Familienoberhaupt Almudy H., das Angebot des Staates anzunehmen? Denn sie hatten zuvor monatelang geredet, ohne Erfolg!
Warum die Familie das Land verließ
Da mehrere Familienmitglieder im Sommer direkt aus der Haft entlassen wurden (die restlichen Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt). Syrien verreist sind und drei kriminellen Brüdern nach ihrer Inhaftierung die Abschiebung droht, kam für die Familie auch eine Familienzusammenführung zu Hause in Frage. An Bord des Flugzeugs seien neben den Kriminellen auch die Kinder der Familie gewesen, sagte der Minister.
Die Botschaft ist klar: „Wer Straftaten begeht, hat in Deutschland keine Zukunft.“
Und wie stellen Politiker sicher, dass es keine weiteren Einreiseversuche gibt? Staatssekretär Lorek: „Eine Schmuggelaktion kostet pro Person etwa 10.000 Dollar.“ Die derzeitigen „Fördermittel“ können hierfür nicht verwendet werden.