„Dringend benötigte Fähigkeiten“
Diese Minirakete soll Europa vor Putins Drohnen schützen
10. November 2025 – 16:30 UhrLesezeit: 3 Minuten
Europa muss seine Luftverteidigung gegen russische Drohnen dringend verbessern. Hat ein estnisches Start-up die Lösung gefunden?
Seitdem Russland Mitte September 19 Kamikaze-Drohnen nach Polen geschickt hat, ist klar: Europa muss seine Verteidigung gegen billige Terrorwaffen dringend verbessern – schon aus finanziellen Gründen. Eine im Iran hergestellte Shahed-Drohne könnte den Kreml 50.000 Euro kosten, während eine Flugabwehrrakete aus NATO-Beständen locker das Zehnfache kostet. Und Europa verfügt über viel zu wenige Geschütze wie den Flugabwehrpanzer Gepard oder das Nachfolgemodell Skyranger. Diese Lücke will nun das estnische Start-up Frankenburg Technologies füllen – mit einer Minirakete in der Größe eines Baguettes.
Dieses Video, das kürzlich in den sozialen Medien geteilt wurde, soll die Zerstörung eines russischen Shahed durch eine Abfangdrohne zeigen – buchstäblich eine Sekunde bevor es ein Wohngebäude traf:
In der Ukraine gibt es zwar mittlerweile viele ausgebildete Drohnenpiloten, doch im Rest Europas ist die Zahl überschaubar. „Mark 1“ hingegen soll in der Lage sein, seine Ziele selbstständig zu erkennen und zu bekämpfen – deshalb gehört auch der Hersteller Frankenburg Technologies zu den Unternehmen, die die sogenannte Drohnenmauer an der Ostflanke der NATO errichten sollen. Doch die Entwicklung einer Minirakete birgt ihre eigenen Tücken, sagt Experte Fabian Hoffmann.
„Es gibt viele Experten, die Sprengköpfe, Sensoren oder Raketentriebwerke bauen können“, sagte der Verteidigungsexperte der Universität Oslo dem britischen Telegraph. „Aber es gibt nicht viele, die alle diese Subsysteme zu einer funktionierenden Rakete zusammenfügen können, vielleicht ein paar Dutzend.“ Laut der Zeitung versammelt Frankenburg nun fähige Köpfe an seinem Standort in Tallinn, darunter den Chefentwickler der deutschen Flugabwehrrakete Iris-T, Andreas Bappert.
Wann der „Mark 1“ einsatzbereit sein wird, ist unklar. Eigenen Angaben zufolge strebt Frankenburg eine Treffergenauigkeit von 90 Prozent an; Nach Angaben des Unternehmens liegt sie derzeit bei 56 Prozent. Das Unternehmen selbst veröffentlichte dieses kurze Video eines Testfluges der „Mark 1“:
