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Militärexperte sieht Putin in die Enge getrieben – Russland verliert 120.000 Soldaten

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Ein Militärexperte analysiert Putins schwierige Lage. Russland zahlte für Awdijiwka einen enormen Blutzoll. Die Verluste sind nicht nachhaltig.

Frankfurt/Moskau – Der renommierte Sicherheitsexperte Joachim Krause sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg zunehmend unter Druck und analysiert dies in einem aktuellen Interview n-tv die dramatische Lage der russischen Streitkräfte und die Auswirkungen auf die Führung in Moskau.

In diesem Standbild aus einem Video, das am Sonntag, 26. Oktober 2025, vom Pressebüro des russischen Präsidenten veröffentlicht wurde, spricht der russische Präsident Wladimir Putin beim Besuch eines Kommandopostens der Streitkräfte. © dpa

„Putin hat 120.000 Menschen für eine Stadt verloren“, lautet die drastische Einschätzung des Experten zur Schlacht um Awdijiwka. Die enormen Verluste der russischen Truppen bei der Eroberung der strategisch wichtigen Stadt verdeutlichen das Ausmaß der militärischen Probleme Moskaus.

Ukraine-Krieg: Experte spricht von Unruhe in der russischen Führung

Die Zahlen sprechen für sich: Russland musste für die Einnahme einer einzigen ukrainischen Stadt eine beispiellose Zahl an Todesopfern zahlen, was Fragen über die Nachhaltigkeit der russischen Kriegsführung in der Ukraine aufwirft. Krause beobachtet eine zunehmende Unruhe in der russischen Führung, weil „alle im Kreml sehr nervös sind“, wie er in einem Interview sagte n-tv betont.

Die hohen Verluste und der langsame Fortschritt an der Front setzen Putin und sein Umfeld enorm unter Druck. Verschärft wird die Situation durch massive Personalverluste ohne entsprechende Gebietsgewinne, internationale Isolation und Sanktionen, innenpolitischen Druck durch Angehörige gefallener Soldaten und wirtschaftliche Belastungen durch den Krieg.

Russland hat Schwierigkeiten, neue Rekruten zu mobilisieren

Krause spricht von grundsätzlichen Schwächen der russischen Kriegsführung. Unter anderem veraltete Taktiken mit Frontalangriffen ohne ausreichende Vorbereitung, logistische Probleme mit unzureichender Truppenversorgung, Personalprobleme aufgrund von Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Soldaten und technologische Rückstände bei im Vergleich zu westlichen Standards veralteter Ausrüstung.

Der Experte spricht von langfristigen Folgen der hohen Verluste und betont: „Diese Zahlen sind nicht nachhaltig.“ Die russische Armee steht vor der Herausforderung, ihre Reihen aufzufüllen, während gleichzeitig die Moral der Truppen sinkt. Zu den kritischen Entwicklungen zählen Schwierigkeiten bei der Mobilisierung neuer Rekruten, wachsender Widerstand der Bevölkerung gegen den Krieg sowie Probleme bei der Ausbildung und Ausrüstung neuer Soldaten.

Westliche Geheimdienste sehen Wendepunkt im Ukraine-Krieg

Auch international werden die hohen Verluste Russlands aufmerksam verfolgt, westliche Geheimdienste bestätigen die dramatischen Zahlen und werten sie als Wendepunkt im Konflikt. Schätzungen gehen davon aus, dass die russischen Verluste in Awdijiwka etwa 120.000 Menschen getötet und verwundet wurden und mehrere hundert Fahrzeuge während mehrerer Monate intensiver Kämpfe zerstört wurden.

An dem Interview nimmt der Militärexperte Krause teil n-tv Putin befindet sich in einer schwierigen Lage, da große Verluste bei minimalen Gebietsgewinnen die Führung in Moskau unter enormen Rechtfertigungsdruck setzen. Gleichzeitig schwinden die militärischen Möglichkeiten des Kremls, die internationale Isolation nimmt zu und die innenpolitischen Spannungen nehmen zu. (Quelle: n-tv, dpa) (siehe oben)

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