Im Oktober 2025 stellten deutlich weniger Menschen Erstanträge als im Vorjahresmonat Asyl in Deutschland platziert. Ihre Zahl sank von 19.785 im Oktober 2024 auf 8.823 im vergangenen Monat, wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage sagte und damit einen Bericht des Bundesministeriums für Inneres veröffentlichte Bild am Sonntag bestätigt. Dies entspricht einem Rückgang von 55 Prozent.
Die Zahlen setzen den Trend der vergangenen Monate fort: Dieses Jahr waren sie laut Bundesministerium des Innern Zwischen Januar und Oktober wurden 97.277 Asylanträge gestellt. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (199.947 Asylanträge) mehr als halbiert.
Die Migrationswende funktioniere, sagte der Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) von Bild am Sonntag. Die Anreize zur illegalen Migration wurden deutlich reduziert. Gleichzeitig kündigte der CSU-Politiker weitere Abschiebungen an.
Strengeres Vorgehen an den Grenzen seit Mai
Auch ein Sprecher des Bundesinnenministeriums verwies auf die Grenzkontrollen. Kurz nach dem Amtsantritt der schwarz-roten Bundesregierung im Mai ordnete Dobrindt an, dass Asylbewerber auch an der Grenze zurückgewiesen werden sollten. Nach Angaben seines Ministeriums wurden seitdem rund 18.600 Menschen an den deutschen Landesgrenzen abgewiesen oder zurückgedrängt – das heißt, sie wurden entweder direkt an der Grenze abgewiesen oder nach ihrer Ergreifung weiter von der Grenze entfernt zurückgebracht.
Auch die Maßnahmen der Balkanländer zur Reduzierung der Zahlen dürften für den Rückgang der Anträge eine Rolle spielen. Ein weiterer Faktor ist die veränderte Situation in Syrien: Dort wurde im vergangenen Dezember das diktatorische Regime von Präsident Baschar al-Assad gestürzt.
Weitere Abschiebungen aus Deutschland
Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland ist zuletzt gestiegen: Von Januar bis September dieses Jahres gab es 17.651 Abschiebungen. Im Jahr 2024 waren es im gleichen Zeitraum 14.706, wie das Bundesinnenministerium Ende Oktober mitteilte.
