Die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Sonja Eichwede betonte in ihrer Rede, dass die bisher von der Union abgelehnte doppelte Staatsbürgerschaft durch das neue Gesetz nicht berührt werde. „Damit wird ein langjähriger Konflikt beigelegt“, sagte Eichwede. „Mit der heutigen Entscheidung erkennen alle Koalitionspartner die doppelte Staatsbürgerschaft an.“
Die Rücknahme der sogenannten Turboeinbürgerung sei kein Verlust, sagte der SPD-Politiker. „Es wurde kaum genutzt.“ In ihrem Heimatland Brandenburg beispielsweise kam die Regelung nur in einem einzigen Fall zum Einsatz.
Die Grünen kritisierten scharf die Rücknahme der Reform, an deren Verabschiedung sie als Regierungspartei an der Ampel beteiligt waren. Die Abgeordnete Filiz Polat warnte, dass die Abschaffung der beschleunigten Einbürgerung dringend benötigte Fachkräfte aus dem Ausland abschrecken könnte. „Diese rückwärtsgewandte Politik schadet der Integration und schadet der Wirtschaft“, sagte Polat. Zuvor hatten sich Grüne und Linke gegen eine Abschaffung der beschleunigten Einbürgerung ausgesprochen.