Zhou: Mick Schumacher hat „zu lange gewartet“
Guanyu Zhou nähert sich dem Ende seiner Formel-1-Karriere. Und sollte er, wovon derzeit auszugehen ist, für 2025 kein Cockpit bekommen, dann will er nicht ewig auf ein Comeback in der Königsklasse hoffen.
Konkret auf die Situation von Mick Schumacher angesprochen, der mittlerweile seit zwei Jahren aus der Formel 1 raus ist, sagt der Chinese: „Ich glaube, er hat ein bisschen zu lange gewartet.“
„Ich denke, dass er in der Zeit, in der er gewartet hat, woanders noch bessere Chancen gehabt hätte“, sagte Zhou. Damit meint er, dass Schumacher sich früher auf andere Rennserien hätte konzentrieren sollen.
„Wenn ich (auf ein Comeback) warte, wird es eine sehr kurze, begrenzte Zeit sein“, stellt er klar. Stattdessen wolle er lieber versuchen, in einer anderen Serie außerhalb der Formel 1 ein gutes Stammcockpit zu ergattern.
Andernfalls bestehe die Gefahr, „für immer der dritte Fahrer“ zu sein. „Das ist nicht das, was ich will“, stellt Zhou klar.
Alpine: Sind einfach „zu langsam“
Apropos Williams: In Baku überholte das Traditionsteam Alpine in der WM. Die Franzosen liegen nun wieder auf Platz neun und damit vorletztem Platz. Doch das spiegelt laut Pierre Gasly auch die Realität wider.
„Die faire Schlussfolgerung ist, dass wir im Moment einfach zu langsam sind. Es ist natürlich hart, dass Williams uns in der Konstrukteurswertung überholt hat. Aber ich denke, das ist eine faire Darstellung“, sagte Gasly.
„Wir sind das neuntschnellste Auto“, stellt er klar und betont, dass der WM-Rang „leider“ nicht mit der Leistung übereinstimmt, „die wir seit Jahresbeginn gezeigt haben“. Deshalb brauche es 2025 einfach ein besseres Auto.
Denn ob man 2024 bei der WM Achter oder Neunter werde, sei ihm ohnehin ziemlich egal, stellt er klar. So oder so werde es „eine enttäuschende Saison“ gewesen sein.
Williams: Upgrade nur für Albon
Williams hat an diesem Wochenende ein Update – allerdings zunächst nur für Alexander Albon. „Alex hat ein Update für das Auto, das helfen wird“, verriet Franco Colapinto in seiner Medienrunde.
Er selbst werde die neuen Teile „bald“, also voraussichtlich beim Rennen in Austin nach der Pause, bekommen. Er selbst bestätigte dies zwar nicht, betonte aber, dass das Team „sehr hart“ daran arbeite.
Es war schon eine Menge Arbeit, das Update für Singapur fertigzustellen – auch wenn es nur für ein Auto war. Hoffentlich gibt ihnen das die Chance, Punkte zu holen.
Colapinto wird in Singapur übrigens erstmals selbst am Steuer sitzen. In Baku war das zuletzt aber kein Problem.
Ricciardo: Letztes Rennen oder nicht?
Wie versprochen wollen wir nun hören, was Daniel Ricciardo selbst zu seiner Zukunft sagt. Er erklärt, dass wir uns nun im „Fenster“ des Jahres befinden, in dem er „ein Ja oder ein Nein für 2025“ erwartet.
Oder anders gesagt: Eine Entscheidung steht kurz bevor. Er betont aber, dass es dabei um das kommende Jahr geht. „Ich weiß, dass es Gerüchte und Spekulationen über den Rest der Saison gibt. Aber davon bin ich mir im Moment nicht bewusst“, so Ricciardo.
„Aber natürlich sind in diesem Sport verrückte Dinge passiert“, sagt er und schließt ein vorzeitiges Ausscheiden nicht aus. Auf die konkrete Frage, ob Singapur sein letztes Rennen sein wird, antwortet er: „Ich glaube nicht.“
„Aber wir wissen auch, wie dieser Sport funktioniert“, so Ricciardo. Versprechen, dass er in Austin noch im Auto sitzen wird, könne er deshalb nicht.
Flexi-Flügel: Greift die FIA doch ein?
Da wir schon über den McLaren-Flügel gesprochen haben: Er wurde vom Internationalen Automobilverband (FIA) als legal eingestuft. Doch nun prüft die FIA noch einmal.
In einer Stellungnahme des Weltverbandes heißt es: „Es sind neue Daten und zusätzliche Beweise im Zusammenhang mit dem Grand Prix von Baku aufgetaucht. Die FIA untersucht dies und erwägt, ob Maßnahmen ergriffen werden müssen.“
Die ganze Geschichte findet ihr hier!
Feierabend
Damit endet die heutige Pressekonferenz. Weitere Themen waren die besonderen Herausforderungen Singapurs und die Leistungen der Rookies Oliver Bearman und Franco Colapinto in Baku.
Hier im Ticker geht es weiter mit Stimmen aus den weiteren Medienrunden des Tages.
Verstappen über McLaren-Heckflügel
„Natürlich habe ich das Filmmaterial gesehen“, sagte der Niederländer, als er nach dem Heckflügel des MCL38 gefragt wurde. „Es ist ganz klar, dass er sich bewegt“, sagte der Weltmeister.
Letztlich sei das aber ein Thema für die FIA. „Vielleicht ist es clever, vielleicht auch nicht“, zuckt Verstappen die Achseln. Es sei einfach „wichtig“, dass Klarheit darüber bestehe, was erlaubt sei und was nicht.
Verstappen: Viele Fahrer hätten es verdient
Zu Daniel Ricciardo gibt es noch einige Fragen. Eine davon ist, ob er noch einen Platz in der Formel 1 verdient? Max Verstappen sagt, das hat er auf jeden Fall.
Aber es gibt viele Fahrer, die ein Cockpit verdient haben – und viele andere, die es nicht verdienen. Deshalb spielt seine Meinung hier keine große Rolle.
Ricciardos letztes Rennen?
Der japanische Fahrer wird auf die Gerüchte angesprochen, dass Daniel Ricciardo in Singapur sein letztes Rennen fahren könnte. „Davon weiß ich nichts“, stellt er klar.
Dies seien lediglich „Spekulationen“, so Tsunoda, der zudem betonte, dass er ohnehin keinen Einfluss darauf habe, wer sein künftiger Teamkollege sein werde.
Nach der Pressekonferenz wollen wir natürlich auch hören, was Ricciardo selbst dazu zu sagen hat.
Verstappen: Baku war ein guter Test
Der zweite Teil der Pressekonferenz läuft und der Weltmeister erklärt, dass Baku ein guter Test für Red Bull gewesen sei. Für Singapur macht er sich dennoch nicht die allergrößten Hoffnungen, denn es war bereits das einzige Rennen 2023, das er nicht gewinnen konnte.
Das Auto sei einfach nicht gut bei Randsteinen und Bodenwellen, erklärt Verstappen. Und davon gebe es in Singapur eine ganze Menge.
Dem Kampf um die WM sehe er völlig entspannt entgegen, sagt er. Man müsse nur das Auto wieder besser machen. Mehr könne er ohnehin nicht machen.
Ist der Heckflügel von McLaren legal?
Natürlich geht es auch um den McLaren-Heckflügel, der zuletzt für viel Aufregung gesorgt hat. Piastri sagt, er selbst habe vor drei Tagen zum ersten Mal von diesem Thema gehört.
Der Australier glaubt jedenfalls nicht, dass es ein Problem gibt oder dass McLaren einen unfairen Vorteil hat. Er stellt klar: „Es ist keine Grauzone. Es wird jede Woche getestet. Es ist legal.“
Bottas: Mir geht es nicht schlechter als bei Mercedes
Auch spannend: Valtteri Bottas erklärt, dass er seiner Meinung nach in diesem Jahr nicht schlechter fahre als zu Mercedes-Zeiten, als er regelmäßig um Rennsiege kämpfen konnte.
So weit hinten im Feld sieht man das natürlich nicht. Doch auch wenn er noch keine WM-Punkte hat, findet er nicht, dass er im Vergleich zu seinen Mercedes-Jahren schlechter geworden ist.
Die Frage ist nur, ob Audi das auch so sieht, da Bottas noch keinen neuen Vertrag für 2025 unterschrieben hat.
Piastri: In Baku geht es ihm besser
Auf die Frage, wie sich der Sieg in Baku im Vergleich zu seinem ersten Formel-1-Sieg in Ungarn angefühlt habe, verrät der Australier, dass Budapest natürlich ein ganz besonderes Gefühl gewesen sei.
Doch in Baku musste er noch härter für den Sieg arbeiten, was den Triumph am Ende noch „süßer“ machte. Der Erfolg in Baku fühlte sich daher noch schöner an.
Auf Nachfrage verriet der Australier zudem, dass er trotz Baku nicht an die Weltmeisterschaft denke, da sein Rückstand in der Fahrerwertung noch immer 91 Punkte auf Max Verstappen liege.
Russell: Qualifying wird entscheidend
In diesem Jahr gibt es in Singapur vier DRS-Zonen. Aber wird die zusätzliche Zone das Überholen einfacher machen? Russell kann es sich vorstellen.
Dennoch betont er, dass das Qualifying der „Schlüssel“ bleibe. Im vergangenen Jahr gewann Pole-Sitter Carlos Sainz auch das Rennen.
Piastri: Sollte wieder vorne dabei sein
„Ich denke, wir sollten dieses Wochenende konkurrenzfähig sein“, sagte Piastri, der die Pressekonferenz eröffnete. Er betonte, dass Baku am vergangenen Wochenende eigentlich nicht die beste Strecke für McLaren gewesen sei.
Das Rennen verlief aber perfekt und man konnte unter anderem die starken Ferraris schlagen. Lange konnte er seinen Sieg jedoch nicht feiern, denn anschließend ging es direkt weiter nach Singapur.
Fahrer PK
Damit konzentrieren wir uns nun auf die Fahrer-Pressekonferenz, die in weniger als zehn Minuten beginnt. Folgende Teilnehmer werden diesmal mit dabei sein:
12:30 Uhr:
Valtteri Bottas (Sauber)
Oscar Piastri (McLaren)
George Russell (Mercedes)
13:00 Uhr:
Lance Stroll (Aston Martin)
Yuki Tsunoda (Rennbullen)
Max Verstappen (Red Bull)
Die wichtigsten Informationen finden Sie wie gewohnt hier in unserem Ticker.