Sheinbaum reicht Beschwerde ein
Aktualisiert am 6. November 2025, 7:14 Uhr
Claudia Sheinbaum ist seit Oktober 2024 Präsidentin von Mexiko. (Archivbild)
© picture Alliance/Eyepix/ABACA
Ein Mann geht auf der Straße auf die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum zu, berührt sie unangemessen und versucht sie zu küssen. Das Staatsoberhaupt reagierte besonnen – und zieht nun rechtliche Konsequenzen.
Ein Mann ist wegen angeblicher sexueller Belästigung durch den mexikanischen Präsidenten in Mexiko Claudia Sheinbaum verhaftet worden. Wie in Online-Netzwerken veröffentlichte Videos zeigen, ging der Mann am Dienstag auf der Straße auf das Staatsoberhaupt zu, legte seinen Arm um ihre Schulter, berührte mit der anderen Hand ihre Hüfte und Brust und versuchte, ihren Hals zu küssen. Der Präsident erstattete Anzeige gegen den Mann.
Ein Clip auf X zeigt den Vorfall:
Sheinbaum machte Selfies mit Followern
Sheinbaum war auf dem Weg zu einer Veranstaltung in der Nähe des Präsidentenpalastes in Mexiko-Stadt, machte Fotos mit Menschen und schüttelte ihnen die Hand, als der Mann sie belästigte. Ein Mitglied des Sicherheitsteams des Präsidenten zog den Mann weg, der offenbar unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stand. Trotz seines Verhaltens behandelte Sheinbaum den Mann freundlich, erklärte sich bereit, ein Foto mit ihm zu machen und klopfte ihm auf die Schulter. Sicherheitsbehörden erklärten später, der Mann sei festgenommen worden.
Sheinbaum erstattet Anzeige wegen sexueller Belästigung
Sheinbaum sagte am Mittwoch, sie habe Anzeige gegen den Mann erstattet. Sie wird auch die Gesetze zu sexueller Belästigung überprüfen. „Ich denke: Wenn ich keine Anklage erhebe, was passiert dann mit anderen mexikanischen Frauen? Wenn das dem Präsidenten passiert, was passiert dann mit allen Frauen in unserem Land?“ sagte Sheinbaum. Erst nachdem sie sich die Videos angesehen hatte, wurde ihr klar, was passiert war.
Die mexikanische Frauenministerin Citalli Hernández verurteilte das Verhalten des Mannes im Onlinedienst X als „Macho“. Dies würde unerwünschte Eingriffe in die Privatsphäre von Frauen normalisieren.
Redaktionelle Empfehlungen
Der Vorfall stellt ein größeres Problem in Mexiko dar: Nach Angaben der UN wurden in Mexiko rund 70 Prozent der Frauen über 14 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben Opfer sexueller Belästigung. (afp/bearbeitet von phs)
Hilfsangebote
- Wenn Sie von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Hotline „Gewalt gegen Frauen“ (116 016 oder online), die Hotline „Gewalt gegen Männer“ (0800/1239900 oder online), die Hotline „Sexueller Missbrauch“ (0800/225 5530) und in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340). 437) und in der Schweiz zur Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
- Wenn Sie sexuelle Gewalt gegen Dritte vermuten oder davon wissen, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
- Wenn Sie bei sich oder anderen pädophile Tendenzen bemerken, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“.
- Eine Übersicht über Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen finden Sie hier.
