„Hallo Franz. Was bekommst du?“ Ali Gashi begrüßt den Herrn, der gerade seine Metzgerei betreten hat, mit einem breiten Grinsen. Nach einem aufmerksamen Blick auf die Theke entscheidet er sich für etwas Aufschnitt.
Routinemäßig spannt der gelernte Metzger den Hackbraten in die Schneidemaschine. Mit einem leisen Surren beginnt das Messer zu rotieren und dünne Scheiben fallen auf das vorbereitete Papier. In der Zwischenzeit ist Zeit für ein kurzes Gespräch: „Na, wie geht es dir, Franz?“
Ein herzlicher Umgang mit seinen Kunden ist ihm wichtig. Er kennt seine Stammgäste gut. Was viele noch nicht wissen: Neben Wiener, Salami, Schinken und Brötchen mit Schnitzel oder Brötchen verkauft Ali Gashi auch frische Burger. Und sie sind so gut, dass es sich unter Burgerliebhabern herumgesprochen hat. Am Tag vor dem AZ-Besuch belieferte er auf der IAA die Mitarbeiter eines großen deutschen Automobilherstellers.
Für Ali Gashi war immer klar: „Irgendwann werde ich die Metzgerei mit Burgern assoziieren.“
Angefangen hat alles so: „Ich habe Metzger gelernt und später in einer Diskothek Burger gebraten. Das hat mir Spaß gemacht.“ Dann ergab sich eine Gelegenheit: „Mein großer Bruder ist Kältetechniker und hat die Kühlsysteme für diese Metzgerei hier hergestellt. Als die Werkstatt frei wurde, sagte er zu mir und meinem jüngeren Bruder: ‚Möchten Sie das?‘ Ich dachte: ‚Okay, fangen wir damit an.‘“
Doch eines stand für Ali Gashi von Anfang an fest: „Irgendwann werde ich die Metzgerei mit Burgern assoziieren.“ Und das läuft schon seit einiger Zeit recht erfolgreich. „An einem guten Tag werden 500 Burger verkauft“, sagt der 31-Jährige. Eines ist dem Münchner besonders wichtig: Qualität.
„Ich bin zu 100.000 Prozent sicher, dass kein Burger in München für den Preis eine bessere Fleischqualität bieten kann“, sagt Gashi. Auf die Frage, woher das Vieh für seine Bratlinge kommt, nennt er die Gegend um Kempten im Allgäu.

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Gashi und sein Team setzen auf einen klassischen, guten Burger: „Wir haben keinen Schnickschnack“
Dann spricht Ali Gashi über die Buns, also die Burgerbrötchen: „Mein Bäcker, von dem ich die Brötchen bekomme, macht die besten.“ Dazu gibt es noch eine Soße, die er nach einem Geheimrezept selbst zubereitet. Ein Kollege von Ali Gashi scherzt: „Niemand weiß, was drin ist. Es gibt Vermutungen, die von gehackter Bratwurst bis zu altem Gurkenwasser reichen.“
Ali Gashi setzt ein Pokerface auf. Dazu wird er sicher nichts sagen, denn die Soße ist natürlich ein wichtiger Bestandteil des Burgers. Obwohl jede dieser Komponenten sorgfältig durchdacht wurde, sind es nicht viele, denn: „Wir machen klassische Burger. Soße, Salat, Tomate, Zwiebel, Fleisch, Käse. Bei uns gibt es keinen Schnickschnack.“
Ein Burger kostet 7,90 Euro, das Menü kostet derzeit 10,90 Euro – inklusive Pommes und einem Getränk. Allerdings gibt es alles nur zum Mitnehmen, man kann sich dort nicht hinsetzen.
Ali Gashi über seine Kollegen: „Es gibt so viel mehr Buam-Metzger“
Bei allem Erfolg ist dem gelernten Metzger aber eines wichtig zu sagen: „Ich habe wirklich Top-Kollegen“ und auf die kann er sich verlassen. Zwar sei sein Gesicht auf dem Logo der Metzgerei zu sehen, „aber die Buam-Metzger sind so viele andere, die dazu beigetragen haben, dass das hier funktioniert.“ Die andere Person auf dem Logo ist übrigens sein kleiner Bruder, der sich inzwischen beruflich verändert hat.
Obwohl Ali Gashi großen Spaß am Burgergeschäft hat, beliefert er seine Stammkunden dennoch gerne mit Aufschnitt, Schnitzelbrötchen – und einem Grinsen hinter der Theke. Und vielleicht spricht sich sein Burger so weit herum, dass Stammkunde Franz bald sagt: „Gerne einen Burger, Ali.“
Die Metzgerei in der Hans-Mielich-Straße 1a ist Dienstag, Donnerstag, Freitag von 8 bis 18 Uhr, Mittwoch bis 15 Uhr und Samstag von 7 bis 13 Uhr geöffnet