MeToo-Bewegung ohne Einfluss
Kristen Stewart ist „so wütend“ auf Hollywood
6. November 2025, 1:05 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen
Bei einer Veranstaltung in Los Angeles prangert Schauspielerin Kristen Stewart die Zustände in der US-Filmindustrie an. Sie kritisiert, wie wenig sich seit der MeToo-Bewegung in Hollywood eigentlich verändert habe.
Kristen Stewart hielt eine kämpferische Rede, in der sie Missbräuche im Hollywood-System anprangerte. Bei einer Veranstaltung der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles sprach sie mit Kolleginnen wie Kate Hudson, Julia Louis-Dreyfus, Riley Keough, Felicity Jones und Alicia Silverstone über die mangelnde Gleichberechtigung in der US-amerikanischen Filmindustrie.
„In einer Post-MeToo-Ära schien es möglich, dass Geschichten von und für Frauen endlich die Anerkennung erhielten, die sie verdienten, dass es uns erlaubt oder sogar ermutigt wurde, uns selbst und unsere gemeinsamen Erfahrungen, alle unsere Erfahrungen, ungefiltert auszudrücken“, sagte Stewart laut Variety. „Aber ich kann jetzt bestätigen, dass es bei jedem einzelnen Bild ein harter Kampf ist, wenn der Inhalt zu düster und zu tabu ist, wenn die Offenheit für Erfahrungen, die Frauen regelmäßig machen, regelmäßig Ekel und Ablehnung hervorruft.“
Stewart selbst hat gerade ihren ersten abendfüllenden Spielfilm „The Chronology of Water“ gedreht, der am 5. März 2026 in die deutschen Kinos kommen soll. In ihrer Ansprache in Los Angeles fuhr sie fort: „Es ist, als ob wir nicht einmal wütend sein sollten. Aber ich könnte dieses Podium mit einer Gabel und einem verdammten Messer auseinanderreißen, so wütend bin ich.“
Nur drei Studioproduktionen mit Regisseurinnen im Jahr 2025
„Die Gegenreaktion unseres kurzen Moments des Fortschritts ist statistisch verheerend. Es ist verheerend und erbärmlich, wie wenige Filme im letzten Jahr von Frauen gedreht wurden.“
Tatsächlich wurden laut dem Branchenblog „The Ankler“ im Jahr 2025 nur drei große Studioproduktionen von Regisseurinnen inszeniert: Bei „Freakier Friday“ saß Nisha Ganatra auf dem Regiestuhl. Jennifer Kaytin Robinson führte Regie beim Horrorfilm „I Know What You Did Last Summer“, und beim Pixar-Animationsfilm „Elio“ führten Madeline Sharafian und Domee Shi zusammen mit Adrian Molina Regie.
Stewart sprach weiter von Hollywood als einem „Geschäftsmodell eines Jungenclubs, das vorgibt, mit uns zusammenzuarbeiten, während es uns gleichzeitig unsere Ressourcen entzieht und unsere wahren Perspektiven herabwürdigt.“ Während ihrer siebenminütigen Rede wurde Stewart immer wieder von Applaus unterbrochen.
