![Messerangriff in Aschaffenburg: 18 Strafverfahren gegen den Angreifer – Bayern Messerangriff in Aschaffenburg: 18 Strafverfahren gegen den Angreifer – Bayern](https://bwabtk.com/wp-content/uploads/2025/01/50911446-703f-409a-8562-e062aaee58e3-1024x576.jpeg)
Eine Woche nach dem tödlichen Messerangriff auf eine Kindertagesstättengruppe in Aschaffenburg sind neue Details bekannt. Als Innenministerin Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch im Innenausschuss des bayerischen Staatsparlaments berichtete, waren 18 Strafverfahren gegen den 28-jährigen mächtigen Enamullah O. bereits ein Asylbewerber aus Afghanistan. Dementsprechend war der Mann seit seiner Ankunft in Bayern im Winter 2022 durch eine Reihe von Straftaten bemerkt worden. Laut Herrmann war es „geringfügige physische Konflikte und Sachschäden in oder in Asylunterkünfte“. O. wurde zweimal für eine Geldstrafe für Körperverletzung und illegales Fahren belegt. Andere Verfahren wurden zum Zeitpunkt des Verbrechens eingestellt oder wurden noch durchgeführt.
Gleichzeitig widersprach der Innenminister der Annahme, dass die Behörden Fehler beim Umgang mit dem Verdächtigen in Lower Franconia gemacht hatten. Herrmann lehnte den Vorwurf ab, dass die Polizei einen Haftbefehl gegen O als „einfach falsch“ durchsetzte.
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Die Polizei hatte den Mann in der Psychiatrie unweigerlich für einige Tage wegen psychiatrischer Situationen untergebracht. Ein paar Wochen vor dem Verbrechen wurde er in juristische Versorgung gestellt, berichtete Herrmann. Es gibt viele Hinweise, die „auf eine psychische Erkrankung hinweisen“. Zum Beispiel wurden entsprechende Medikamente in seinem Zimmer gefunden.
Die Vizegruppenleiterin der Grünen, Florian Siekmann, fragte Herrmann: „Warum sei trotz dieser vielen Warnsignale in keinem Punkt eingegriffen werden“. Laut Siekmann wäre es möglich gewesen, „langfristige Unterkunft“ in einer Psychiatrie zu bestellen.
Kurz nach dem brutalen Angriff auf eine Gruppe kleiner Kinder in Aschaffenburger Park, hatte Schöntal eine Innenpolitik Schuldspiel Start, in dem Politiker aus der Bundes- und bayerischen Landesregierung die Verantwortung hin und her stellen. Kanzler Olaf Scholz und Bundesminister des Innenraums Nancy Faeser (beide SPD) sprachen von einem Versagen der bayerischen Behörden. „Dieser Täter hätte in Bayern nicht mehr herumlaufen können“, sagte Scholz. Der Bayern -Premierminister Markus Söder (CSU) bezeichnete die Kritik „unangemessen und still“ und zielte wiederum auf Berlins Migrationspolitik. Er forderte einen sachlichen Einfrieren nicht autorisierten und schnelleren Abschiebung. „Wir müssen mehr Entschlossenheit zeigen.“
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Messerangriff in Aschaffenburg
:Ein Verdächtiger mit Geschichte
Der 28-Jährige, der des Doppelmordes verdächtigt wird, hat oft bemerkt-und hätte zum Zeitpunkt des Verbrechens im Gefängnis sein sollen. Was über ihn bekannt ist.
Der Streit wurde am Mittwoch im staatlichen Parlament fortgesetzt. Die Innenministerin Herrmann sagte, er sei „überrascht, wie der Kanzler – meiner Ansicht nach in der freien Erfindung – zu erklären, dass es in Bayern Fehler gab“. Stattdessen konzentrierte er sich auf das Bundesbüro für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das für das Asylverfahren des Afghans verantwortlich war. Dementsprechend haben Verzögerungen in der Bundesbehörde dazu geführt Asylverfahren auch dort.
Herrmann bezieht sich auf Verzögerungen im BAMF
Herrmann wies darauf hin, dass Bulgarien zugestimmt hatte, den Mann am 3. Februar 2023 zurückzunehmen. Von da an gab es eine Übertragungsfrist von sechs Monaten. „Die BAMF dauerte jedoch fast fünf Monate, bis die Asylanwendung abgelehnt wurde“, sagte Herrmann. Nur sechs Tage vor Ende der Frist am 3. August 2023 wurde die entsprechende Mitteilung durch das Einwanderungsbüro eingeht, das für die Abschiebung in der unteren Franconia zuständig war. Nach Angaben des Ministers bestehen die bulgarischen Behörden darauf, dass die Renditen „neun Arbeitstage zuvor“ bekannt gegeben werden. Dies war nicht mehr möglich. Es gab keine versuchte Deportation, Enamullah O. blieb in Deutschland. Im Dezember 2024 erklärte er, er sei freiwillig zu den Behörden gereist, was er nicht tat.
Stattdessen begann er am 22. Januar im Aschaffenburger Park Schöntal mit einem Messer für eine fünfköpfige Kindertagesstätte. Laut Herrmann griff er um 11.45 Uhr in einem Handwagen zwei Jahre lang Yannis an. Der Junge starb. Ein zweijähriges Mädchen verletzte sich schwer ihren Hals. Als ein 41-jähriger Passant, der mit seinem Sohn im Park reiste, tötete der Angreifer ihn auch mit dem Messer. Der Sohn wurde nicht verletzt. Der Verdächtige floh als weitere Passanten und wurde um 11.59 Uhr verhaftet. Er war derzeit in einer forensischen Psychiatrie untergebracht und hat noch nicht zu Handlungen kommentiert. Es ist unklar, warum er auf Kinder zielte.
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:Proteste gegen Björn Höcke in Aschaffenburg
Die AFD versucht, die Erinnerung an die Opfer des Messerangriffs in Aschaffenburg auszunutzen. Drehmomentdemonstranten behindern die Rallye.
Herrmann betonte das „heldenhafte“ Engagement des Helfer Kai-Uwe D. Er hatte sein Leben durch seine Intervention gerettet „mindestens ein, zwei oder sogar drei Kinder“. Die bayerische Rettungsmedaille sollte posthum ausgezeichnet werden. Der Innenminister lobte auch den zivilen Mut anderer Augenzeugen. „Ich habe wirklich großen Respekt vor diesen Männern, die den Mut hatten, hier einzugreifen.“
„Der Täter hätte genauso gut die deutsche Staatsbürgerschaft haben können“
Laut Herrmanns Bericht wurde eine grundlegende Debatte über Migration im Ausschuss entwickelt. „Unsere Bayern sind nicht mehr sicher“, sagte Katrin Ebner-Steiner, Führer der AFD Parlamentary Group. Die CSU bot der Zusammenarbeit im Projekt einer restriktiven Migrationspolitik an. „Wir konnten die Grenzen mit Hilfe des AFD schließen.“ Die Sprecherin der Migrationspolitik der Grünen Gruppe Gülsen Demirel warnte vor einer feindlichen Stimmung gegenüber Ausländern. „Wir müssen feststellen, dass wir Tausende von Flüchtlingen haben, die hier in diesem Land friedlich leben.“
Wolfgang Hauber, der häusliche Sprecher der freien Wähler, gab einen nachdenklichen Ton zu: „Es war ein Verbrechen eines psychisch kranken Täters. Der Täter hätte genauso gut die deutsche Staatsbürgerschaft haben können. ”Psychische Erkrankungen würden in Deutschland weiter zunehmen. Daher muss man über vergleichbare Fälle nachdenken.