Das gibt es schon seit acht Jahren Bundesliga Der Video-Schiedsrichter.
Seitdem wurde über nichts anderes so leidenschaftlich diskutiert wie über diesen VAR. Manche sagen, dass der Fußball durch ihn gerechter geworden sei. Die anderen sind strikt dagegen und würden es am liebsten sofort in den Müll werfen.
Sogar Bundeskanzler Friedrich Merz sagte kürzlich im Fernsehen: „Ich hätte nichts dagegen, wenn es wieder abgeschafft würde und man den Entscheidungen der Schiedsrichter vertrauen würde.“
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Im Stadion rufen die Fans beider Lager im Wechselgesang: „Scheiße DFB!“ Und: „Sie zerstören unseren Sport!“ Und Spieler und Trainer (je nachdem, ob sie betroffen sind oder nicht) fordern immer wieder das Ende des Video-Schiedsrichters.
Die Heidenheimer um Niklas Dorsch (ab/27) beschweren sich lautstark bei Schiedsrichter Benjamin Brand (36).
Diese Woche ging der Wunsch der Kanzlerin in Erfüllung, denn auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals verlässt man sich weiterhin auf die Wahrnehmung des menschlichen Schiedsrichters. Das Ergebnis: Es gab viele Fehlentscheidungen. Es war wie früher, als die Fans noch sehr unhöflich „Black Pig“ riefen.
Zwei schlimme Fehler: Dem Ausgleich der Dortmunder in Frankfurt ging eine Abseitsstellung voraus. Und bei Diaz staubte den 1:1-Sieg der Bayern in Köln abobwohl er zuvor klar im Abseits gestanden hatte. Mit VAR wären vielleicht Frankfurt und (obwohl ich das nicht glaube) Köln weitergekommen.
Ich gebe zu: Ich habe mich über jede Fehlentscheidung gefreut. Weil ich zu der Gruppe gehöre, die den VAR für gut hält. Durch ihn gibt es mehr Gerechtigkeit im Fußball. Und das ist das Einzige, was mir wirklich wichtig ist.
Oder sind die menschlichen Schiedsrichter einfach schlechter geworden? In BILD wurde die Frage diskutiert, ob sie ihren Job vergessen haben. Kölns Trainer Lukas Kwasniok sagte: „Wer nur mit Navigationssystem fährt, vergisst das Verhalten im Straßenverkehr.“
Aber niemand würde auf die Idee kommen, das Navigationssystem aus dem Auto zu reißen. Und die Abschaffung des VAR wäre für mich genauso unsinnig.
Die Entwicklung dürfte sich fortsetzen. Ich bin mir sicher, dass eines Tages getestet wird, ob künstliche Intelligenz (KI) kontroverse Szenen bewerten kann. Der Mensch würde dann völlig außen vor bleiben. Und die Fans könnten nach dem alten Beleidigungsgesang „Schiedsrichter, wir wissen, wo dein Auto ist“ rufen: „KI, wir wissen, wo dein Server ist!“
Allerdings würde mir das auch zu weit gehen!
