Die Hochwassersituation in Passau spitzt sich zu. Stadtbrandmeister Andreas Dittlmann gab am frühen Samstagnachmittag eine Einschätzung der Lage ab und sprach von ersten Straßensperrungen. Die Stadt Passau bittet die Bevölkerung, parkende Autos umzuparken.
„Am Freitag hatten wir noch mit einem Höchststand der Donau von 7,50 Metern gerechnet, nun können wir in der Nacht zum Sonntag mit gut 8 Metern rechnen“, sagte Stadtbrandmeister Andreas Dittlmann am Samstagnachmittag (15.00 Uhr) auf Anfrage der Lokalzeitung.
Der aktuelle Pegel der Passauer Donau beträgt – Samstag, 16.38 Uhr – 7,24 m, der Pegel des Inns Marienbrücke beträgt 4,98 m. Nach den Prognosen des Hochwasserinformationsdienstes (HND) wird der Scheitelpunkt der Wasserstände morgen früh, Sonntag, mit Mittelwerten von 7,81 m für die Passauer Donau und 5,48 m für den Inn Marienbrücke erwartet. Dies entspräche einer leichten Überschreitung der Warnstufe 3, meldet die Stadt Passau.
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Bestimmte Bereiche gesperrt
Die konkreten Maßnahmen sind: Die Donaulände wird am späten Samstagnachmittag gesperrt, der Parkplatz Schanzlbrücke wird am späteren Abend gesperrt. Die dort noch abgestellten Fahrzeuge werden weggebracht. Eine frühere Schließung des Parkplatzes während der Geschäftszeiten ist nicht notwendig; damit soll auf Kunden und Geschäftsleute in der Innenstadt Rücksicht genommen werden.
Folgende Bereiche sind bereits gesperrt:
– Fritz Schäffer Promenade
– Innkai
– Zugang zum Racklauer Hafen
– Parkplätze im nordöstlichen Bereich unter der Schanzlbrücke
– Innstadtbahnhofweg (Geh- und Radweg)
– Parkplätze im Ort
In Lindau werden am Abend Hochwasserschutzanlagen errichtet. Ab dann ist auch der Sulzsteg gesperrt. Alle Fahrzeugnutzer werden gebeten, ihre Fahrzeuge bereits jetzt aus den Hochwassergebieten zu entfernen, teilte die Stadt mit. Nutzern der Parkhäuser im Bereich Schanzlbrücke wird geraten, sich bei den Betreibern zu informieren.
Die Einsatzkräfte verlegen Sandsäcke in Regionen, die bei einem Donau-Pegel von 8,20 Metern überflutet werden, „in der Höllgasse zum Beispiel, im Ort usw“, erklärt Dittlmann. „Es werden laufend Sandsäcke befüllt und an den Ort gebracht, wir können jederzeit auf Veränderungen reagieren“, beruhigt Passaus oberster Katastrophenwächter die besorgten Gemüter. Er wisse natürlich um die Sensibilität der betroffenen Passauer, die bei Dauerregen nervös würden – „verständlicherweise.“
Höhepunkt wird um Mitternacht erwartet
Der Höchststand in Passau wird voraussichtlich in der Nacht von Sonntag auf Sonntag um Mitternacht erreicht. Dittlmann legt dabei nicht die höchste oder niedrigste Prognose zugrunde, sondern den aktuellen Mittelwert von 8,22 Metern, der sich bei den letzten Hochwassern als wirksam erwiesen hat.
Die Feuerwehrleitung tauscht sich stündlich mit dem Ordnungsamt der Stadt Passau aus. Prognosen deutscher und österreichischer Hydrologen werden verglichen.
Dittlmann blickt schon auf Montag
Die Maßnahmen für dieses Wochenende sind getroffen, der Stadtbrandchef blickt bereits auf Montag und Dienstag voraus: „In den Alpen ist Schnee gefallen und wenn es dort regnet, könnte uns der Inn eine ganz andere Situation bescheren, wir werden sehen. Aber es besteht definitiv kein Grund zur Panik.“
Dieser Artikel ist aktuell vom Samstag, 16:38 Uhr Eine frühere Version ging um 15:15 Uhr online Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie hier: Die Lage in der Region im Liveblog