23:39 Uhr | Ukrainische Truppen geben Stellungen im Südosten auf
Ukrainische Truppen haben unter russischem Druck Stellungen in den Regionen Cherson und Donezk aufgegeben. In Krynky (Region Cherson) und Urozhayne (Region Donezk) zogen sich ukrainische Soldaten aufgrund weitgehender Zerstörungen zurück, berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf den Generalstab. Die Kämpfe um Krynky am Südufer des Dnipro waren von Anfang an als aussichtslos kritisiert worden.
Ob sich ukrainische Soldaten noch im Unterlauf des Dnipro am Südufer befinden, ist unklar. Urozhayne, das im vergangenen Jahr während der ukrainischen Gegenoffensive zurückerobert wurde, galt als Symbol des ukrainischen Vormarsches.
Berichten zufolge haben ukrainische Einheiten den Feind in der Region Charkiw nahe der russischen Grenze um bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt. Ähnliche Fortschritte wurden aus Waldgebieten nahe Serebrjanka (Region Donezk) gemeldet.
21:59 | UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge kündigt neues Hilfspaket für die Ukraine an
Das UN-Flüchtlingshilfswerk will ein neues Hilfspaket in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für die Ukraine bereitstellen. Das kündigte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, bei einem Besuch in der Ukraine an. Damit sollen die Vorbereitungen für den Winter unterstützt werden. Das Hilfswerk wolle weiterhin Mittel mobilisieren, um das von Russland angegriffene Land zu unterstützen, sagte Grandi.
Selenskyj bedankte sich für die Hilfe, die angesichts der durch die russischen Angriffe verursachten Zerstörung der Energieinfrastruktur dringend nötig sei. Zugleich betonte er laut einer Mitteilung des Präsidialamts, das Land brauche weitere Hilfe, um zerstörte Häuser wieder aufzubauen und Schutzbunker in Schulen und Krankenhäusern einzurichten.
20:42 | Mehr als 600.000 Russen sind seit Kriegsbeginn ins Ausland geflohen
Mindestens 650.000 Russen sind einem Medienbericht zufolge seit Beginn des russischen Angriffskriegs dauerhaft ins Ausland ausgewandert. Die Mehrheit sei nach Armenien (110.000), Kasachstan und Israel (je 80.000) ausgewandert, schreibt das unabhängige Internetportal „The Bell“. Für die Einreise dorthin benötigen Russen kein Visum. Auch Deutschland ist mit mehr als 36.000 Menschen ein bevorzugtes Ziel. Über die Zahl der Ausgereisten gibt es keine offiziellen Angaben aus Moskau.
Laut „The Bell“ flossen in die Berechnungen Daten von Migrationsbehörden aus mehr als 70 Ländern ein. Ein vollständiges Bild lasse sich dennoch nicht zeichnen, weil einige der bei Russen beliebten Länder wie Thailand, Aserbaidschan und Zypern auf Anfragen nicht reagierten. Unter den ausgewanderten Russen dürften sich nicht nur Kriegsgegner befinden, sondern auch viele Menschen, die anderswo Geschäfte machen, um Sanktionen zu umgehen, hieß es.
18:03 | Russland schränkt den Zugang zu 14 Grenzdörfern aufgrund ukrainischer Angriffe ein
Wegen der anhaltenden Angriffe der ukrainischen Armee will Russland den Zugang zu 14 Dörfern in der Grenzregion Belgorod beschränken. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, erklärte am Dienstag im Onlinedienst Telegram, die Maßnahme werde ab dem 23. Juli in Kraft treten und gelte für Gebiete, „in denen die operative Lage äußerst schwierig ist“. Deshalb müssten „maximale Sicherheitsmaßnahmen“ getroffen werden.
Gladkov erklärte außerdem, dass die Behörden Kontrollpunkte einrichten würden und dass nur erwachsenen Männern, die Schutzwesten und Helme trügen und in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs seien, der Zutritt in die Gebiete gestattet werde.
17:55 | Kiew und Prag unterzeichnen Abkommen zur Waffenproduktion in der Ukraine
Die Ukraine hat mit tschechischen Rüstungskonzernen Verträge zur Produktion von Munition und Gewehren auf ukrainischem Territorium unterzeichnet. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Shmygal sagte am Dienstag bei einem Besuch in Prag, der tschechische Munitionshersteller Sellier & Bellot wolle „eine Munitionsfabrik in der Ukraine“ bauen. Der zweite Vertrag betrifft die Produktion von Sturmgewehren in der Ukraine durch die Colt CZ Group.
15:24 | Kreml reagiert zurückhaltend auf Selenskyjs Vorschlag zur russischen Gipfelteilnahme
Der Kreml reagierte zurückhaltend auf eine Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bei einem zweiten Ukraine-Friedensgipfel sollten russische Vertreter anwesend sein. „Zunächst einmal muss man verstehen, was er (Selenskyj) damit meint“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem am Dienstag auf Telegram veröffentlichten Interview. „Der erste Friedensgipfel war überhaupt kein Friedensgipfel“, betonte Peskow.
Zu einer Ukraine-Konferenz Mitte Juni in der Schweiz war Russland nicht eingeladen. „Ich glaube, dass russische Vertreter am zweiten Gipfel teilnehmen sollten“, sagte Selenskyj am Montag mit Blick auf eine für November angekündigte zweite Konferenz. Er wolle dort einen „Plan“ für einen „gerechten Frieden“ vorlegen, sagte Selenskyj.
14:05 | Notabschaltung des Stromnetzes in sieben ukrainischen Regionen
Der ukrainische Stromnetzbetreiber Ukrenergo hat inmitten einer Hitzewelle mit Rekordtemperaturen und nach Kraftwerksausfällen in sieben Regionen mit Notabschaltungen begonnen. Wie das Unternehmen auf Telegram mitteilte, handelt es sich bei den betroffenen Regionen um Charkiw, Sumy, Poltawa, Saporischschja, Donezk, Dnipropetrowsk und Kirowohrad. In der Nacht sei ein Kraftwerk ausgefallen. Das Energiedefizit im System sei dadurch gestiegen.
Seit dem Frühjahr haben russische Streitkräfte ihre Raketen- und Drohnenangriffe auf den Energiesektor der Ukraine verstärkt. Dies führte in vielen Regionen zu Stromausfällen und die Ukraine musste in großem Umfang Strom aus der Europäischen Union importieren.
08:32 Uhr | Russland: 13 ukrainische Drohnen abgefangen
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau hat die russische Luftabwehr in der Nacht zum Dienstag 13 ukrainische Drohnen abgefangen. Eine davon sei über der Region Kursk zerstört worden. Kursk grenzt an die Ukraine und war schon mehrmals Ziel ukrainischer Angriffe. Nach Angaben von Gouverneur Alexej Smirnow wurde eine Fabrik für Elektrogeräte in der Kursker Stadt Korenevo getroffen und geriet in Brand.
01:44 Uhr | USA unterstützen ukrainischen Vorschlag, Russland zur Friedenskonferenz einzuladen
Die USA unterstützen den Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, russische Vertreter zu einer zweiten Friedenskonferenz im anhaltenden Krieg einzuladen. „Es liegt an der Ukraine, zu entscheiden, wann und wie und in welchem Zustand sie diplomatische Verhandlungen aufnehmen wird“, sagte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller in Washington. „Wir unterstützen die ukrainische Regierung.“ Selenskyj hatte zuvor in Kiew erklärt, ein Plan für den zweiten Gipfel im November müsse fertig sein.
Russland ist skeptisch: Der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses der Staatsduma, Leonid Sluzki, erklärte, Moskau werde sich nicht beteiligen und bezeichnete die ukrainische Führung als „Marionetten“, die vom Westen gesteuert würden. Russland fordert Gebietsabtretungen, die die Ukraine ablehnt.
00:18 | Ukrainischer Drohnenangriff in Russland verursacht Fabrikbrand
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in einer Fabrik für Elektrogeräte in der russischen Region Kursk einen Brand ausgelöst. Gouverneur Alexej Smirnow teilte über den Nachrichtendienst Telegram mit, keiner der Arbeiter sei verletzt worden.
00:00 Uhr | Ukraine-Nachrichten am Dienstag, 16. Juli 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen hier im Tagesverlauf.
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Quellen: AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 16. Juli 2024 | 06:00 Uhr