Max Verstappen benutzt „F-Wort“: FIA bestraft!

(Motorsport-Total.com) – Die Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Singapur 2024 (hier alle Sessions im Formel-1-Liveticker verfolgen!) hat für Max Verstappen ein Nachspiel: Die Sportkommissare des Internationalen Automobilverbandes FIA straften den Red-Bull-Piloten für Aussagen ab, die sie für unangemessen hielten.

Max Verstappen: Die FIA ​​​​strafte ihn für seine Aussagen in der Pressekonferenz

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Die Konsequenz für den dreimaligen Formel-1-Weltmeister: Verstappen müsse „im öffentlichen Interesse“ handeln. Wie genau und wann, lässt das Urteil der Sportkommissare offen. Dies sei eine Frage der „Abstimmung mit dem FIA-Generalsekretär für Sport“, heißt es. Für die Details dieser Angelegenheit sei demnach Valerio Iachizzi zuständig.

In der Vergangenheit gab es ähnliche Strafen, darunter die Verpflichtung der Fahrer, an FIA-Veranstaltungen teilzunehmen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Sie mussten im Namen des Weltverbands einen sogenannten „Gemeinschaftsdienst“ leisten.

Was Verstappen vorgeworfen wird

Verstappen wurde in der Pressekonferenz am Donnerstag in Singapur zu seiner jüngsten Leistung im Vergleich zu Red Bull-Teamkollege Sergio Perez befragt. Er antwortete: „Ich weiß nicht. Anderes Setup. Als ich ins Qualifying ging, wusste ich, dass das Auto im Arsch war.“ So könnte man es auf Deutsch übersetzen. Im englischen Original benutzte Verstappen das „F-Wort“.

Später in der Pressekonferenz äußerte sich Verstappen abschätzig über den „Maulkorb“, den FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem den Formel-1-Fahrern bei der Kommunikation mit ihren Teams per Funk auferlegen wollte. Verstappen sagte: „Jeder flucht, manche mehr, manche weniger.“ Und: „Entschuldigen Sie meine Wortwahl. Aber seien wir doch mal ehrlich, was sind wir denn, Fünf- oder Sechsjährige?“

Vor allem das „Auto-Statement“ rächte sich an Verstappen. Er habe „unhöfliche“ Bemerkungen gemacht, befanden die FIA-Sportkommissare. Verstappens Wortwahl könne potenziell beleidigend sein und sei für eine Verbreitung in den Medien „nicht geeignet“.

Welche Regeln Verstappen verletzt hat

Damit habe Verstappen ein „Fehlverhalten“ begangen, wie es in Artikel 20 des Internationalen Sportkodexes umrissen ist. Dort heißt es: Ein solches Fehlverhalten kann durch geschriebene oder gesprochene Sprache, oder durch Gesten oder Zeichen verursacht werden, die als „anstößig, beleidigend, rüde, roh oder verletzend“ aufgefasst werden könnten.

Mit seinen Äußerungen verstieß Verstappen gegen Artikel 12.2.1.k des Internationalen Sportkodex, der „jedes Fehlverhalten“ verurteilt und als Regelverstoß brandmarkt.

Wie sich Verstappen verteidigte

Die Rennleitung zollte Verstappen Anerkennung dafür, dass er seine Kommentare nicht an bestimmte Personen oder Personengruppen gerichtet hatte. Verstappen wurde auch Anerkennung dafür gezollt, dass er sich am Ende des Rennens für sein Verhalten entschuldigte.

Zu seiner Verteidigung behauptete Verstappen, das „F-Wort“ sei Teil des normalen Vokabulars, das er gelernt habe, obwohl Englisch nicht seine Muttersprache sei. Die Sportkommissare halten das zwar für „vielleicht“ wahr, verweisen aber auf Verstappens Vorbildfunktion, die er gerade bei öffentlichen Auftritten „ohne besonderen Druck“ einnehme.

Das Urteil im Fall Verstappen endet mit einem Verweis auf frühere Fälle und darauf, dass für gezielte Sprachfehler teilweise „hohe Geldstrafen“ fällig seien. „Das ist hier nicht der Fall. Aber weil das schon früher ein Thema war und den Beteiligten bestens bekannt ist, haben die Sportkommissare entschieden, eine höhere Strafe zu verhängen“ – den besagten „Gemeinschaftsdienst“ zum Wohle der Allgemeinheit.

Las Vegas 2023: Zwei Teamchefs explodieren

2023 hatten die FIA-Sportkommissare beim Grand Prix von Las Vegas lediglich Verwarnungen ausgesprochen, nachdem Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur in der Pressekonferenz „unangemessene“ Bemerkungen gemacht hatten. Beide hatten in ihren Statements das „F-Wort“ benutzt, als sie sich über den losen Gullydeckel und den daraus resultierenden Unfall von Carlos Sainz empörten.


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Die FIA ​​hielt derartige Formulierungen für „inakzeptabel, insbesondere seitens der Teilnehmer des Sports, die ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit genießen und vor allem von jüngeren Fans als Vorbilder gesehen werden“.

Dass Wolff „durch einen Zwischenruf“ provoziert worden sei, wirkte sich strafmildernd aus. Vasseur hingegen räumte ein, „untypische“ Worte verwendet zu haben.

Mexiko 2016: Freispruch für Sebastian Vettel

2016 geriet der damalige Ferrari-Pilot Sebastian Vettel nach einem verbalen Wutausbruch gegen FIA-Rennleiter Charlie Whiting ins Visier der Sportkommissare. Beim Großen Preis von Mexiko funkte er entnervt: „Sieht denn keiner, was ich sehe? Weißt du was? Das hier ist für Charlie: F… dich! Ehrlich, f… dich!“


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Vettel hatte sich unmittelbar nach dem Rennen persönlich bei Whiting für seine drastische Wortwahl entschuldigt und im Anschluss einen zusätzlichen Brief an Whiting und den Automobil-Weltverband geschrieben, der daraufhin von einer Strafe absah – aufgrund der „Schwere der Entschuldigung“ und weil Vettel generell „großes Engagement“ für die Interessen der FIA zeige.

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