
Bei einem Fußballspiel in Guinea wurden Steine zwischen Fans geworfen. Die Polizei setzte Tränengas ein. Daraufhin kam es zu einer Massenpanik, bei der offenbar Dutzende Menschen starben. Wie viele genau, ist noch unklar.
Bei einem Aufruhr während eines Fußballspiels in der Stadt Nzerekore im afrikanischen Staat Guinea sind vermutlich Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Verletzte schwebten in Lebensgefahr, berichteten lokale Medien.
Zur genauen Zahl der möglichen Verletzten und Toten gab es zunächst keine Angaben. Die Nachrichtenagentur AFP zitierte einen Arzt eines örtlichen Krankenhauses, der von rund 100 Toten sprach. Die Agentur Reuters meldete unter Berufung auf einen Vertreter der örtlichen Behörden rund 50 Todesfälle.
Zusammenstöße und Massenpanik während eines Fußballspiels
Medienberichten zufolge kam es während eines lokalen Turniers am Sonntagabend in Nzerekore zu Zusammenstößen zwischen Fans der Stadtmannschaft und Anhängern einer Mannschaft aus der Stadt Labé. Demnach warfen Fans zunächst Steine, Sicherheitskräfte setzten anschließend Tränengas ein. Unter den Zuschauern brach Massenpanik aus und viele Menschen strömten von den überfüllten Tribünen auf das Spielfeld.
Die Massenpanik ereignete sich während eines Fußballspiels in Nzerekore, der zweitgrößten Stadt Guineas.
Das Fußballspiel war Teil einer Kampagne der regierenden Militärjunta Guineas unter der Führung von Mamady Doumbouya. Premierminister Amadou Oury Bah sprach in einem Beitrag auf Gleis X von Opfern, ohne eine genaue Zahl der Toten oder Verletzten zu nennen.
Bah schrieb weiter, dass die Behörden intensiv daran arbeiteten, die Ruhe wiederherzustellen. Der Regierungschef forderte, die Einsatzkräfte nicht daran zu hindern, den Verletzten Erste Hilfe zu leisten. Die Regierung werde eine weitere Erklärung abgeben, „sobald sie alle relevanten Informationen zu diesen bedauerlichen Vorfällen gesammelt hat“, sagte Bah.
Die Opposition fordert eine Untersuchung
Die oppositionelle NAAD-Allianz forderte eine Untersuchung des Unfalls und sagte, das Turnier sei dazu gedacht, Unterstützung für den Junta-Führer und seine „illegalen und unangemessenen“ politischen Ambitionen zu gewinnen.
Von Doumbouya angeführte Soldaten stürzten 2021 den damals amtierenden Präsidenten Alpha Condé. Der Putschisten argumentierte damals, er wolle das Land vor chaotischen Zuständen retten.