Sie vergewaltigen, morden, foltern, belagern, vertreiben. Die mörderische RSF-Miliz hinterlässt eine blutige Spur durch den Sudan: Tausende Tote, Hunderttausende Verhungernde. Sie sind bestens ausgerüstet mit allem, was sie für ihre unmenschlichen Taten brauchen: Maschinengewehre, Drohnen, Granatwerfer, Autos, Munition.
Natürlich wächst nichts davon auf Bäumen. Der Sudan-Metzger erhalten ihr Material von geheimen Spendern. Und das sind vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate. Natürlich tun sie dies nicht aus reiner Nächstenliebe. Sie zahlen hervorragend.
▶︎ „Um den Krieg im Sudan zu lösen, müssen wir dem Gold folgen, und dort landen wir in den Vereinigten Arabischen Emiraten“, sagte Marc Ummel, Forscher bei der Entwicklungsorganisation Swissaid, gegenüber AFP. Laut sudanesischen Beamten, Quellen aus der Bergbauindustrie und Swissaid-Recherchen fließt fast das gesamte sudanesische Gold in die VAE – über offizielle Handelsrouten, Schmuggel und durch direktes emiratisches Eigentum an der derzeit lukrativsten Mine des Staates.
Es heißt, dass fast die Hälfte der Staatsproduktion über die Grenzen geschmuggelt wird. Die lukrativen Goldminen liegen an den Grenzen Sudans zum Südsudan und zur Zentralafrikanischen Republik und werden von der mörderischen Miliz RSF (Rapid Support Forces) kontrolliert. Experten wissen, dass ein Großteil des Goldes über den Tschad, den Südsudan und Ägypten in die Vereinigten Arabischen Emirate geschmuggelt wird.
Auch der sudanesische UN-Botschafter in Genf, Hassan Hamid, warf den Emiraten eine Unterstützung der RSF-Miliz vor. Der Waffenlieferant der Miliz sei „bekannt“, sagte Hamid gegenüber Reportern. „Leider sind es die Vereinigten Arabischen Emirate.“ Die internationale Gemeinschaft müsse nun „entschiedenen öffentlichen Druck auf die Vereinigten Arabischen Emirate ausüben, damit sie sofort aufhört, eine solche Terrormiliz zu bewaffnen und zu finanzieren“. Die VAE bezeichnen die Vorwürfe als „PR-Stunt“.
Mohammed Hamdan Dagalo mit Putins Außenminister Sergej Lawrow am 9. Februar 2023 in Khartum
Aber auch in Sachen Gold mischt Moskau mit Sudan mit. Die Sudanese-Kush-Mine, das Herzstück der staatlichen Goldindustrie, liegt in der Mitte zwischen Port Sudan und Khartum. Sie wurde zu Beginn des Krieges evakuiert. Doch laut einem Ingenieur des in Russland gebauten Werks werden mittlerweile wieder Hunderte Kilogramm pro Monat produziert. Einer anonymen Quelle zufolge wurde die Mine im Jahr 2020 „von einem emiratischen Investor gekauft, der sich bereit erklärte, das russische Management zu behalten“, schreibt Genocide Watch.
Die Waffenlieferungen aus den Emiraten haben laut Wall Street Journal vor allem die Amerikaner frustriert. Die jüngste von den USA vermittelte Verhandlungsrunde zur Aushandlung eines Waffenstillstands endete ergebnislos. „Ohne die Vereinigten Arabischen Emirate wäre der Krieg längst vorbei“, sagte Cameron Hudson, Stabschef mehrerer amerikanischer Sondergesandter für den Sudan. Über RSF sagt Hudson: „Das Einzige, was sie in diesem Krieg hält, ist die überwältigende militärische Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate.“
