Martin Scorsese wird in Hollywood vergöttert.Bild: LaPresse / Giacomo Longo
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Martin Scorsese ist einer der bedeutendsten Filmemacher aller Zeiten. Doch die Regielegende hat auch dunkle Kapitel hinter sich. Das wird in einer Dokumentation auf Apple TV deutlich.
14. Okt. 2025, 15:07 Uhr14. Okt. 2025, 15:07 Uhr
Oscar-Trophäen, Cannes-Ehrungen und ein Werk, das Filmgeschichte schrieb – doch in der neuen fünfteiligen Dokumentation „Mr. Scorsese“ unter der Regie von Rebecca Miller geht es nicht nur um die künstlerischen Erfolge des legendären Regisseurs.
Die Serie, die bald auf Apple TV startet, zeigt auch die Schattenseiten von Martin Scorsese, der unter anderem beim Kultfilm „Taxi Driver“ Regie führte. Der heute 82-Jährige riskierte zeitweise seine Gesundheit.
Martin Scorsese hatte Drogenprobleme
Ende der 1970er Jahre war Martin Scorsese gesundheitlich und psychisch am Ende. Sein Musikfilm „New York, New York“ scheiterte 1977 bei Publikum und Kritik, privat rutschte er immer tiefer in die Drogensucht ab.
Er lebte in einer Wohnung in Los Angeles mit dem Musiker Robbie Robertson, dem Gitarristen von The Band Nach eigener Aussage konsumierte er dort täglich große Mengen Kokain. Zu dieser Zeit arbeiteten beide an der Postproduktion von „The Last Waltz“, dem Abschiedskonzertfilm der Band.
„Manche Leute trinken Espresso, wir hatten andere Gewohnheiten“, sagt Robertson in einem Interview, das kurz vor seinem Tod im Jahr 2023 stattfand. Scorsese fügt nüchtern hinzu:
„Die große Lüge ist: Es macht mich kreativer. Und dann bist du plötzlich tot.“
Martin Scorsese brauchte eine Behandlung
Tatsächlich erlitt Scorsese infolge des Drogenkonsums innere Blutungen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sein enger Freund Robert De Niro suchte ihn dort auf. Er brachte ihm das Buch des ehemaligen Boxers Jake LaMotta – die Grundlage für den Klassiker „Raging Bull“.
Scorsese war zunächst nicht interessiert, aber De Niros eindringliche Bitte „Willst du hier sterben?“ markierte einen Wendepunkt.
Nach ihrer Freilassung reisten beide nach St. Maarten, um gemeinsam am Drehbuch zu arbeiten. Der 1980 erschienene Film war nicht nur ein Meisterwerk – Scorsese selbst sagt heute, dass die Arbeit daran ihm das Leben gerettet habe.
Während der Dreharbeiten traf er sogar einen Schamanen, der ihm sagte: „Du bist gestorben. Aber jetzt lebst du wieder.“ Rückblickend ist Scorsese zumindest ehrlich zu sich selbst und fügt hinzu: „Das Problem war: Ich habe die Sünde genossen. Und das habe ich immer getan.“
„Mr. Scorsese“ wird ab dem 17. Oktober 2025 auch in Deutschland auf Apple TV verfügbar sein. Zum Ansehen ist ein aktives Abonnement beim Anbieter erforderlich.
