Marokko blockiert Massenzustrom von Migranten nach Ceuta

Marokko blockiert Massenzustrom von Migranten nach Ceuta

Dutzende Migranten in Marokko waren Aufrufen in sozialen Netzwerken gefolgt: Sie versammelten sich auf einem Hügel an der Grenze zur spanischen Exklave Ceuta und attackierten die Sicherheitskräfte mit Steinen. Es war nicht die erste Aktion dieser Art.

Marokkanische Sicherheitskräfte haben am Sonntag einen Massenangriff auf die spanische Exklave Ceuta abgewehrt. Dutzende Menschen waren Aufrufen in sozialen Netzwerken gefolgt und versammelten sich auf einem Hügel an der Grenze zur Hafenstadt Ceuta. Auf einem von lokalen Medien veröffentlichten Video ist zu sehen, wie sie marokkanische Sicherheitskräfte mit Steinen bewerfen. Die Einsatzkräfte hinderten sie daran, sich dem Grenzzaun zu Ceuta zu nähern. Ceuta und die zweite spanische Exklave Melilla sind Europas einzige Landgrenzen auf afrikanischem Boden.

Nach Angaben der marokkanischen Behörden wurden in der vergangenen Woche bei ähnlichen Aktionen mindestens 60 Menschen festgenommen. Seit Freitag ist die Polizei in der Gegend um Ceuta in großem Umfang im Einsatz. „Als Präventivmaßnahme haben die Behörden mehrere Kontrollpunkte auf den Straßen nach Nordmarokko eingerichtet“, sagte der Menschenrechtsaktivist Mohammed Ben Aissa. Hunderte Migranten wurden in Bussen abtransportiert. Die meisten der Migranten sind junge Marokkaner. Eine kleinere Zahl kommt aus Ländern südlich der Sahara.

Marokko und Spanien haben ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen illegale Migration verstärkt. In den ersten acht Monaten dieses Jahres hinderte Marokko nach Angaben des Innenministeriums 45.015 Menschen daran, illegal nach Europa einzureisen. Die verstärkte Überwachung der nördlichen Grenzen Marokkos führte dazu, dass immer mehr Migranten auf die riskantere und längere Atlantikroute zu den Kanarischen Inseln auswichen.

Dutzende Migranten hatten bereits Ende August dichten Nebel an der marokkanischen Küste ausgenutzt, um in die spanische Exklave Ceuta zu schwimmen. Viele seien im Wasser und am Strand von Tarajal an der südlichen Grenze der Exklave abgefangen worden, sagte ein Sprecher der spanischen Guardia Civil in Ceuta gegenüber Reuters.

Mit Marokko haben wir das gemeistert, sagte der Sprecher. Menschen, die die Grenze zur Hafenstadt überqueren, werden ausnahmslos von der Polizei festgenommen und nach Marokko zurückgeschickt, es sei denn, sie sind Minderjährige oder Asylbewerber.

Die beiden spanischen Enklaven an der marokkanischen Mittelmeerküste, Ceuta und Melilla, teilen die einzige Landgrenze der Europäischen Union zu Afrika. Immer wieder versuchen Migranten von dort in die EU zu gelangen.

Reuters/coh

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