Prognose von Ex-Schiedsrichter Merk
„Wir werden ein riesiges Problem haben“
31. Oktober 2025 – 17:07 UhrLesezeit: 2 Minuten
Schiedsrichterentscheidungen in der zweiten Runde des DFB-Pokals haben für Diskussionen gesorgt. Markus Merk hat dazu eine klare Haltung – und sieht das Problem nicht im VAR.
Er weiß, wovon er spricht, schließlich stand Markus Merk selbst jahrelang als Schiedsrichter auf dem Platz. Doch dem ehemaligen Weltschiedsrichter gefallen die neuesten Entwicklungen im deutschen Schiedsrichterwesen nicht. Der 63-Jährige übt scharfe Kritik an der Leistung der aktuellen Schiedsrichter.
Er unterstützt vor allem die Meinung von Lukas Kwasniok. Nach dem Pokal-Aus seiner Mannschaft gegen den FC Bayern war der Trainer des 1. FC Köln verärgert darüber, dass Schiedsrichter Tobias Welz den Ausgleich durch Luis Díaz trotz Abseits auf 1:1 gewertet hatte. „Wenn man immer mit einem Navigationssystem unterwegs ist, lernt man diese Straßen irgendwann nicht mehr, man vergisst es. Man kann sich auf den VAR verlassen, und plötzlich ist er nicht mehr da“, sagte Kwasniok. Aus „Kapazitätsgründen“, wie es der DFB nannte, kommt der Videoassistent erst ab dem Pokal-Achtelfinale zum Einsatz.
Für Merk ist es kein Pokalspiel, sondern ein Bundesligaduell, das als Beispiel dafür dient, was er als grundsätzliches Problem im deutschen Fußball ansieht. Konkret blickt der ehemalige FIFA-Schiedsrichter auf das Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München (0:3) zurück. Dort sah Gladbachs Jens Castrop nach einem harten Foul an Bayern-Neuzugang Luis Díaz zunächst nur Gelb. Erst nach Intervention des VAR wurde die Entscheidung in eine Rote Karte umgewandelt. Für Merk unverständlich.
Außerdem erklärte er: „Wenn ich dann Minuten am Bildschirm brauche, um die richtige Entscheidung zu treffen – fällt mir wirklich nichts anderes mehr ein. Das ist ein endloser Mangel an Fähigkeiten. Das ist das Grundproblem.“ Diskussionen über die Einführung von VAR in den ersten Runden des DFB-Pokals hält Mark daher nicht für sinnvoll, da damit nicht die Ursache der Probleme, sondern nur die Symptome angegangen würden.
„Nach Jahren sieht man, dass wir ohne den Videoassistenten viel mehr Fehler haben. Und jetzt heißt es plötzlich: ‚Wir bräuchten den Videoassistenten in den ersten Runden.‘ Nein, wir brauchen einfach als ersten Schritt bessere Schiedsrichter. Mit dem Videoassistenten haben wir dann weniger und kürzere Unterbrechungen.“
