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Marktbericht: Traurigkeit an der Börse
Marktbericht
Auch heute belasteten Zinssorgen den Aktienmarkt. Darüber hinaus sorgt der ständig steigende Ölpreis für ein schwieriges Investitionsumfeld. Die Anleger hielten sich daher bedeckt.
Vor der US-Leitzinsentscheidung Mitte der Woche hielten sich Anleger mit Käufen an der Börse zurück. Der DAX fiel um 0,4 Prozent auf 15.664 Punkte und schloss damit den dritten Handelstag in Folge schwächer. Die Gewinne der letzten Woche sind längst verloren. Der MDAX konnte sich besser behaupten und endete nahezu unverändert bei 26.904 Punkten.
Der Leitindex DAX wies eine Schwankungsbreite zwischen 15.630 und 15.743 Punkten auf. Am Nachmittag folgte der Index der schwächeren Wall Street etwas tiefer.
Nach dem gestrigen Kursrutsch um 1,1 Prozent auf 15.727 Punkte gab es keine Gegenbewegung. Dies war jedoch nicht unbedingt zu erwarten, da die Zins- und Inflationssorgen weiterhin auf den Märkten lasten und für große Unsicherheit sorgen.
Insbesondere der morgen Abend anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed) lässt die Märkte weiterhin zögern. Experten gehen überwiegend davon aus, dass die Leitzinsen unverändert bleiben; Vielmehr befürchten die Anleger derzeit, dass die Zinsen noch lange so hoch bleiben werden wie bisher.
Unterdessen setzt sich der Aufwärtstrend der Ölpreise fort. Die Rohölpreise steigen weiter und nähern sich der 100-Dollar-Marke. Heute kostete ein Barrel (159 Liter) Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 95,22 US-Dollar. Das waren 75 Cent mehr als am Vortag. Ein Barrel West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 1,09 $ auf 92,50 $. In der Spitze stieg der Brent-Preis auf 95,96 $ und der WTI-Preis auf 93,74 $.
Das waren die höchsten Werte seit November. Die Ölpreise sind seit Anfang Juli stark gestiegen. Seitdem sind sie um etwa 20 US-Dollar gestiegen. Die Ölpreise bleiben auf dem höchsten Stand seit zehn Monaten, insbesondere aufgrund anhaltender Angebotssorgen und Spekulationen über eine Erholung der Nachfrage in China.
„Der Fokus der Anleger verschiebt sich derzeit vom Optimismus, dass die Verbraucherpreise unter Kontrolle gebracht werden können, hin zu Befürchtungen, dass hohe Energiekosten die Inflation weiter antreiben werden“, sagte Matthew Morgan, Manager beim US-Vermögensverwalter Jupiter.
Auch US-Investoren meiden das Risiko weiterhin, die wichtigsten Aktienindizes fielen zur Eröffnung moderat. Damit setzt sich an der Wall Street auch einen Tag vor der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed der zuletzt schwächere Trend fort. Der Leitindex Dow Jones verlor 0,7 Prozent, der Nasdaq fast 0,8 Prozent.
Während die Europäische Zentralbank (EZB) letzte Woche die Zinsen erneut angehoben hat, erwarten die meisten Experten keine weiteren Zinserhöhungen durch die US-Währungshüter. Daher konzentrieren sich die Marktteilnehmer vor allem auf die geldpolitischen Aussichten der US-Währungshüter. Die beiden wichtigsten Fragen sind, ob die Entscheidungsträger bis Ende des Jahres eine weitere Zinserhöhung ankündigen werden und ob bzw. wie viel Lockerung sie für 2024 planen.
Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, rechnet mit einer Zinspause im September, die Fed dürfte aber deutlich ihre Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen betonen. Er denkt auch über erste Leitzinssenkungen nach, die er von der Fed und der EZB frühestens im zweiten Quartal 2024 erwartet. Doch die Märkte beider Wirtschaftsräume sollten sich darauf einstellen, „dass die Zinsen in absehbarer Zeit nicht von ihrem Höchststand abfallen“, warnt Greil.
Es bleibt abzuwarten, ob für den Rest der Woche nach der Fed-Sitzung mit mehr Dynamik auf dem Börsenparkett zu rechnen ist. Eine Belastung bleibt weiterhin die anhaltend hohe Inflation. Die Inflation in der Eurozone hat sich im August nur leicht abgeschwächt. Die Inflationsrate sank von 5,3 Prozent im Vormonat auf 5,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Vorläufige Daten von Ende August zeigten eine Stagnation bei 5,3 Prozent, sie wurden jedoch revidiert.
Die Industrieländerorganisation OECD hat in einer aktuellen Prognose bestätigt, dass die Aussichten für die Weltwirtschaft weiterhin eher düster sind. Die globale Wirtschaftsleistung soll in diesem Jahr um 3,0 Prozent steigen, 2024 jedoch nur um 2,7 Prozent. Die Prognose für 2023 wurde um 0,3 Prozentpunkte erhöht und die für 2024 um 0,2 Punkte gesenkt. Ein wichtiger Grund für die schlechten Aussichten sind die Zinserhöhungen der Zentralbanken.
Mit Spannung warten die Teilnehmer am Devisenmarkt auch auf Signale der US-Notenbank. Darüber hinaus werden weitere Zinssitzungen der Zentralbanken am Donnerstag in Großbritannien und am Freitag in Japan erwartet. Am späten Nachmittag lag die Gemeinschaftswährung kaum verändert bei 1,0697 Dollar. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs auf 1,0713 (Montag: 1,0663) US-Dollar fest.
US-Finanzministerin Janet Yellen und ehemalige Chefin der Fed erwartet nun eine „sanfte Landung“ für die größte Volkswirtschaft der Welt. „Was ich in der Wirtschaft sehe, ist eine Verlangsamung des Arbeitsmarktes, die auf gesunde Weise verläuft und nicht mit Massenentlassungen einhergeht“, sagte Yellen in einem heute veröffentlichten Gespräch mit Reuters.
Mit einem Kursanstieg von rund 3,6 Prozent waren die Aktien des Immobilienkonzerns Vonovia die stärksten im DAX. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung von Vonovia auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 26 Euro belassen. Allerdings erhoffen sich die Experten vom Kapitalmarkttag Ende September Aussagen zum erwarteten Mietwachstum in den nächsten drei bis fünf Jahren. Der aktuellen Studie zufolge soll es im laufenden Jahr zu einer Verdoppelung kommen.
Verliere die Deutsche Post DHL
Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch über die Geschäftsentwicklung der DHL Group belasteten die Aktie des Logistikunternehmens. Mit einem Verlust von mehr als sechs Prozent fielen sie auf den niedrigsten Stand seit Mitte März. Das Papier war damit der größte Verlierer im DAX.
Die Analysten des Investmenthauses Kepler Cheuvreux senkten ihre Gewinnerwartungen in einem Ausblick auf die am 8. November erwarteten Zahlen für das dritte Quartal. Noch gebe es keine Erholung der Sendungsmengen im zweiten Halbjahr, Gegenwind gebe es derzeit von Treibstoffpreisen und Wechselkursen, heißt es in einer Studie. Daher muss das Management möglicherweise das Ziel für den jährlichen Betriebsgewinn am unteren Ende bis zur Mitte der angekündigten Spanne festlegen.
Die E.ON-Aktie erhält durch eine Analyse Auftrieb und zog auch die Aktie des Branchennachbarn RWE nach oben. Die französische Großbank Société Générale (SocGen) hat die E.ON-Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft. Als Grund wurde angegeben, dass sich das regulatorische Umfeld in Deutschland verbessere. Darüber hinaus ist das Energienetzgeschäft dynamisch.
Ein Upgrade trieb die Volkswagen-Aktie um über zwei Prozent nach oben. Analysten von Jefferies haben die Aktie von „Underperform“ auf „Kaufen“ gesetzt. Der Volkswagen-Konzern präsentiert heute die dritte Generation seines Kompakt-SUV Tiguan als klassischen Verbrenner. Die Weltpremiere des mittlerweile meistverkauften Modells der Marke findet erstmals nicht auf der IAA statt, sondern bei einem Firmentreffen im Stammwerk, wo das Fahrzeug auch gebaut wird.
Der Abfüllanlagenbauer Krones schafft die Voraussetzungen für eine schnelle Rückkehr in einen der großen deutschen Aktienindizes. Der Aufsichtsrat hat Matthias Winkler zum neuen Vorsitzenden des Prüfungsausschusses ernannt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem ehemaligen Krones-Finanzvorstand Norbert Broger, gilt Winkler im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) als unabhängig vom Unternehmen. Die Börse hat Krones mit Wirkung vom vergangenen Montag (18. September) aus dem Nebenwerteindex MDAX ausgeschlossen, weil das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern gegen den Kodex verstoßen hatte.
Der mutmaßliche Betrug einzelner Schrottlieferanten belastet den Kupferkonzern Aurubis mit einer Summe im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Nach einer Inventur der Lager gehe man davon aus, dass Edelmetalle im Wert von 185 Millionen Euro fehlen, teilte der Hamburger MDAX-Konzern heute mit. Demgegenüber stehen Versicherungsschäden in Höhe von rund 30 Millionen Euro.
Basierend auf dieser Schadenshöhe und der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung im vierten Geschäftsquartal 2022/2023 senkte das Unternehmen seine Gewinnmargenprognose von 450 bis 550 Millionen Euro auf 310 bis 350 Millionen Euro. Die bisherige Gewinnprognose wurde kurz nach Bekanntwerden der Vorfälle annulliert.
Vor dem Hintergrund der neuen Aurubis-Prognose legte die Salzgitter AG auch einen neuen Ausblick vor. Der Stahlhersteller hält rund 30 Prozent der Anteile und hatte aufgrund der Aurubis-Unsicherheiten zudem sein Jahresgewinnziel ausgesetzt. Für 2023 rechnet Salzgitter nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 650 und 700 Millionen Euro. Vor der Aussetzung hatte das Unternehmen 750 bis 850 Millionen Euro versprochen.
Die Kaffeehauskette Starbucks muss sich in den USA mit Klagen von Verbrauchern auseinandersetzen, weil einige ihrer Fruchtsaftgetränke nicht die namensgebende Hauptzutat enthalten. Der US-Bezirksrichter John Cronan in Manhattan lehnte gestern den Antrag des Unternehmens ab, den größeren Teil einer Sammelklage abzuweisen. Schließlich würden viele Verbraucher erwarten, dass ihre Getränke tatsächlich die im Namen genannte Frucht enthalten. Kunden hatten sich unter anderem darüber beschwert, dass in Starbucks Mango Dragonfruit Lemonade keine Mango und in Pineapple Passionfruit Lemonade keine Passionsfrucht enthalten sei.
Google Chatbot hebt fragwürdige KI-Punkte im Text hervor
Googles Chatbot Bard soll Nutzern künftig dabei helfen, falsche Fakten in den Antworten des KI-Systems zu erkennen. Antworten aus dem Bard-Dialogsystem können per Knopfdruck mit dem bunten Google-Logo überprüft werden, gab Google-Manager Jack Krawczyk heute in Mountain View bekannt.
Die Teile der Antwort, von denen Bard sehr überzeugt ist, werden dann grün hervorgehoben. Die Passagen, in denen Bard im Internet ebenfalls Informationen entdeckte, die diese Aussage widerlegen könnten, sind dann orange eingefärbt. Für jeden geschriebenen Satz wird eine Google-Suche durchgeführt, um herauszufinden, ob es Inhalte gibt, die diesen Satz bestätigen oder widerlegen.
Die Papiere des Gabelstaplerherstellers Kion schwankten deutlich und schlossen letztlich 2,3 Prozent im Minus. Die Privatbank Berenberg beließ das Rating für Kion nach einem Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden im Rahmen einer hauseigenen Unternehmenskonferenz bei „Kaufen“ mit einem Kursziel von 36 Euro. Zuvor war bekannt geworden, dass der US-Vermögensverwalter Invesco einen Großteil seines dreiprozentigen Aktienpakets verkauft.
Der in Schwierigkeiten geratene chinesische Immobilienentwickler Sunac China Holdings hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Aus Gerichtsdokumenten geht hervor, dass Sunac gemäß Kapitel 15 des US-amerikanischen Insolvenzgesetzes eingereicht hat, das ausländische Unternehmen vor Ansprüchen amerikanischer Gläubiger schützt. Die Gläubiger von Sunac hatten einem Umstrukturierungsplan für Auslandsschulden in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Es war die erste Genehmigung einer solchen Sanierung durch einen großen chinesischen Immobilienentwickler.
Marktbericht: Traurigkeit an der Börse
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