Marktbericht
Nachdem der DAX zum Monatsende unter die 24.000-Punkte-Marke gefallen ist, zeichnet sich heute Morgen eine leichte Gegenbewegung ab. Die Preise am Ölmarkt steigen nach der Produktionsentscheidung der OPEC+ weiter.
Nach den jüngsten Verlusten könnte der DAX zu Beginn des neuen Handelsmonats etwas Boden gutmachen. Der Broker IG schätzt den deutschen Leitindex derzeit um 0,2 Prozent höher auf 24.009 Punkte.
Am Freitag fiel der DAX erstmals seit zwei Wochen unter die runde Marke von 24.000 Punkten. Die deutschen Standardwerte gingen mit einem Verlust von 0,7 Prozent auf 23.958 Punkte aus dem Handel. Für den gesamten Oktober gab es immer noch ein kleines Plus von 0,3 Prozent.
So wichtig ist die 24.000-Punkte-Marke im DAX
Das Research-Team des Handelshauses Activtrades stellt fest: „Anlegern und Anlegern scheinen die Ideen auszugehen, wie die Zukunft der DAX-Unternehmen positiv aussehen könnte.“ Andere Experten verweisen auf den starken Euro, den Mangel an Technologie- und KI-Giganten sowie die schwache Konjunktur als negative Faktoren für den DAX.
Die technische Lage im DAX ist mittlerweile prekär: Der DAX droht aus seiner Seitwärtsbewegung nach unten zu fallen, deren untere Grenze bei rund 24.000 Punkten liegt. Knapp darunter verläuft die 50-Tage-Linie – ein wichtiger Indikator für die mittelfristige Entwicklung des deutschen Leitindex.
Von der Wall Street kommen vorsichtig positive Leitlinien für den DAX-Handel. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verließ den Handel am Freitag kaum verändert bei 47.562 Punkten. Der breite S&P 500 legte um 0,3 Prozent auf 6.840 Punkte zu, der technologielastige Nasdaq stieg um 0,6 Prozent auf 23.724 Punkte.
Nachdem am Wochenende nun auch in den USA die Uhren auf Winterzeit umgestellt wurden, findet der Handel an der Wall Street wieder zur hierzulande üblichen Zeit von 15:30 bis 22:00 Uhr MEZ statt.
An den chinesischen Aktienmärkten geht es zum Wochenstart bergauf. Die Shanghai Stock Exchange ist derzeit um 0,5 Prozent im Plus, während der CSI 300-Index mit den wichtigsten Aktien vom chinesischen Festland um 0,2 Prozent zulegt. Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China und hohe Ausgaben für künstliche Intelligenz (KI) stützen die Preise. Die Börsen in Japan bleiben heute wegen eines Feiertags geschlossen.
Unterdessen bleibt der Dollar im asiatischen Devisenhandel nahe seinem Dreimonatshoch. Grund dafür sind weiterhin Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell. Nach der Zinssitzung letzte Woche sagte er, eine Zinssenkung im Dezember sei „keine Selbstverständlichkeit“. Der Euro tendiert seitwärts bei 1,1536 US-Dollar.
Auf dem Rohstoffmarkt steigen die Ölpreise, Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 65,20 Dollar pro Barrel (159 Liter). Hintergrund ist eine Entscheidung der Ölproduzenten der OPEC+-Gruppe.
Sie haben sich auf eine weitere leichte Anhebung ihrer Finanzierungsziele für Dezember geeinigt. Die Produktion werde im ersten Quartal 2026 nicht weiter gesteigert, teilte der Konzern nach seiner gestrigen Sitzung mit. Grund für die Vorsicht sind Sorgen vor einem wachsenden Überangebot auf dem Weltmarkt.
Die Lufthansa-Aktie könnte einen Blick auf den deutschen Aktienmarkt wert sein. Die Passagiere der Airline müssen vorerst keine Pilotenstreiks befürchten. Die Pilotengewerkschaft VC Cockpit (VC) will der Lufthansa mehr Zeit geben, im Tarifstreit um die Renten ein verbessertes Angebot vorzulegen. Dies geht aus einem Tarifrundschreiben der VC an ihre Mitglieder hervor.
BioNTech wird zur Mittagszeit frische Geschäftszahlen vorstellen. Bei der Vorlage der Daten für das dritte Quartal sollen sich die Mainzer auch zum Fortschritt ihrer Studien zu mehreren Krebsmedikamenten äußern. Ziel des einst mit seinem Corona-Impfstoff berühmt und reich gewordenen Unternehmens ist es, bis Ende 2025 in den USA einen ersten Zulassungsantrag in der Onkologie für eine Chemotherapie der nächsten Generation gegen Gebärmutterkrebs einzureichen.
Der weltweit tätige Spirituosenkonzern Campari ist ins Visier italienischer Steuerfahnder geraten. Die Finanzpolizei beschlagnahmte Aktien des Mailänder Traditionsunternehmens im Wert von fast 1,3 Milliarden Euro. Hintergrund sind Vorwürfe, dass es in den vergangenen Jahren nach Milliardengewinnen zu Steuerhinterziehungen in großem Stil gekommen sei, wie die Ermittlungsbehörden mitteilten.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.
