Marktbericht
Die schwindenden Aussichten auf eine Zinssenkung in den USA werden zum Belastungsfaktor für die Märkte. Im DAX bleibt die 24.000-Punkte-Marke eine schwierige Hürde – es dürfte zunächst abwärts gehen.
Der Broker IG schätzt den DAX vor Beginn des Xetra-Handels auf knapp ein Prozent tiefer bei 23.935 Punkten. Gestern hat der deutsche Leitindex die 24.000-Punkte-Marke zurückerobert. Zum Handelsschluss lag er 0,7 Prozent höher bei 24.132 Punkten.
„Erneut gab es im DAX unterhalb von 24.000 Punkten genügend Käufer, um den Markt zu Wochenbeginn komfortabel über diese Unterstützung zu bewegen“, sagt Christine Romar, Europachefin beim Broker CMC Markets. Offen bleibt die Frage, ob es oberhalb dieser psychologischen Barriere zu genügend Folgekäufen kommt, damit sich der Markt in Richtung eines Allzeithochs von 24.771 Punkten bewegen kann.
Nachlassende Erwartungen an Zinssenkungen in den USA könnten den Aktienmarkt belasten. Nach Angaben des Börsenbetreibers CME wird die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schritts im Dezember nur noch auf 65 Prozent geschätzt, im Vergleich zu 94 Prozent in der Vorwoche.
Die US-Notenbank hat letzte Woche die Zinsen gesenkt, aber Fed-Chef Jerome Powell deutete an, dass dies die letzte Zinssenkung für dieses Jahr sein könnte.
In den USA schloss der Dow Jones gestern 0,5 Prozent tiefer bei 47.344 Punkten. Der S&P 500 hingegen stieg um 0,2 Prozent auf 6.851 Punkte. Der Nasdaq 100 stieg um 0,4 Prozent auf 25.972 Punkte. Damit näherte sich der technologielastige Index seinem Rekordhoch aus der Vorwoche bei 26.182 Punkten.
Zumindest der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) hält an. „Man wird den Eindruck nicht los, dass sich eine ganze Branche inklusive der Aktienkurse ihrer Unternehmen künstlich in die Höhe treibt und die Bewertungen in die Höhe schießen“, kommentiert Marktexpertin Christine Romar. Solange die Anleger bereit sind, sie zu zahlen, ist die Welt in Ordnung.
„Gefährlich wird es erst, wenn sich eines Tages herausstellt, dass viele dieser Nachrichten nur heiße Luft sind und sich die Monetarisierung der Investitionen immer weiter verzögert“, sagt Romar.
Eine Rallye bei Technologiewerten ließ den Nikkei in Tokio auf ein neues Rekordhoch steigen und erreichte ein Allzeithoch von 52.636 Punkten. Doch dann ging es wieder rückwärts. In Hongkong stieg der Hang Seng-Index um 0,1 Prozent, während der Index der großen Unternehmen in Shanghai und Shenzhen um 0,1 Prozent fiel.
Starbucks hat den Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an seinem China-Geschäft an die Investmentfirma Boyu Capital für 4 Milliarden US-Dollar angekündigt. Wie der US-Kaffeekonzern mitteilte, werden die Unternehmen ein Joint Venture betreiben, an dem Boyu mit bis zu 60 Prozent beteiligt sein wird. Starbucks behält einen Anteil von 40 Prozent und bleibt Eigentümer der Marke und des geistigen Eigentums, das an das neue Joint Venture lizenziert wird.
