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Mark Benecke über die Rätsel von Klein Upahl

So viel ist sicher: Jemand hat den achtjährigen Fabian aus Güstrow getötet und die Leiche in einen Teich geworfen. Aber: Wer ist der Mörder?

Polizei und Staatsanwaltschaft suchen weiterhin nach Antworten im Fall Fabian. Einen konkreten Tatverdächtigen haben die Ermittler noch nicht, wie der Rostocker Staatsanwalt Harald Nowack gegenüber t-online sagte.

Bei der Suche nach dem Täter sind die Beamten auf Hinweise angewiesen. Sie haben daher große Anstrengungen in den Bereich unternommen, in dem die Leiche des Kindes gefunden wurde. Am Freitag pumpten sie den Teich bei Klein Upahl ab, neben dem am Dienstagmorgen der tote Fabian entdeckt wurde.

Sie durchsägten das Gebüsch und benutzten ein Gerät, das wie ein Metalldetektor aussah, um „Gegenstände im Zusammenhang mit der Tat“ zu finden. Was genau sie damit meinten, etwa eine Waffe oder ähnliches, wollten sie „aus taktischen Gründen“ nicht verraten.

Mittlerweile lassen uns einige bisher gemeldete Details aufhorchen. So berichteten sowohl der Radiosender Ostseewelle als auch die Zeitung „Nordkurier“, dass der Körper des Kindes Anzeichen von Verbrennungen aufwies. Die „Bild“-Zeitung veröffentlichte Fotos von der Stelle, auf denen schwarze und graue Rückstände am Boden zu sehen sind. Es könnte sich um Ruß und Asche handeln, während Pflanzenstiele verbrannt aussehen. Zu der Frage, ob jemand versucht habe, Fabians Leiche in Brand zu stecken, äußerte sich die Staatsanwaltschaft bisher nicht. Auch hier wurde argumentiert: „Aus taktischen Gründen“ würden die Ermittler derzeit keine Fragen zur Fundlage beantworten.

t-online fragte den Kriminalbiologen Mark Benecke: Welche Rückschlüsse lassen sich aus den Bildern der Website ziehen?

Der Forensiker ist vorsichtig. „Es gibt auch Chemikalien, die solche Spuren erzeugen“, teilt er mit. Es ist durchaus möglich, dass es dort zu einem Brand gekommen ist. Aber: Ohne einen ausgewiesenen Experten, der die Spuren vor Ort sorgfältig analysiert hat, kann keine verlässliche Aussage getroffen werden.

In jedem Fall könnten Rückstände am Fundort wichtige Bausteine ​​bei der Suche nach dem Täter sein. „Bei Bränden lässt sich oft feststellen, welcher Stoff zur Entzündung und Aufrechterhaltung des Feuers beigetragen hat“, betont Benecke. „Dadurch lassen sich Rückschlüsse auf Kauf oder Lagerung zulassen.“

Sollte jemand versucht haben, Fabian zu verbrennen, ist das Motiv des Experten klar: „Ich kenne nur Fälle, in denen es eine Vertuschung war“, sagt er. Grenzenloser Hass oder der Wunsch, einen anderen Menschen möglichst vollständig zu vernichten, sind hingegen unwahrscheinlich. Benecke: „Wenn Menschen hassen, löschen sie die Dinge meist lieber persönlich und direkt, also durch viele Schläge, Stiche und so weiter.“

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