Die Berliner Polizei war am Mittwoch in Kreuzberg im Einsatz: Beamte waren am Nachmittag im Vivantes Klinikum Am Urban wegen des Verdachts einer gefährlichen Situation im Einsatz. Der Bereich rund um die Klinik war weitgehend abgesperrt. Dies schrieb die Behörde auf dem Onlinedienst X.
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Unser Notdienst befindet sich derzeit im Vivantes Klinikum Am Urban in #Kreuzberg aufgrund des Verdachts einer gefährlichen Situation im Einsatz. Der Bereich rund um die Klinik ist weitgehend abgesperrt.#b2910 pic.twitter.com/isEKOlqoX2
— Berliner Polizei (@polizeiberlin) 29. Oktober 2025
Was war passiert? Wie die Polizei am Donnerstag in einer Mitteilung schrieb, stießen Fahrkartenkontrolleure gegen 11.15 Uhr in einem Bus der Linie M41 auf einen Fahrgast ohne Fahrschein. Der Mann soll sich aggressiv verhalten haben – nach dem Verlassen des Busses an der Haltestelle Urbanstraße/Gebelstraße wurde er zu Boden gebracht und festgehalten. Nachdem er sich beruhigt hatte, ließen ihn die Kontrolleure frei und verwiesen ihn des Ortes.
Doch kurz darauf soll der Mann zurückgekehrt sein, unverständliche Worte gesprochen und eine Pistole auf die Kontrolleure gerichtet haben, bevor er in Richtung Krankenhaus geflohen sei. Die Kontrolleure alarmierten daraufhin die Polizei, die durch einen Zeugen erfuhr, dass der Mann das Krankenhaus betreten hatte. Da eine gefährliche Situation für Patienten und Personal nicht auszuschließen war, wurde die Klinik abgesperrt und durchsucht. Der Verdächtige und eine Schusswaffe wurden nicht gefunden.
Patienten durften die Klinik eine Stunde lang nicht verlassen
Gegen 15 Uhr kehrte vor der Klinik wieder Normalität ein. Der 60-jährige Aziz, der wegen einer Fußverletzung einen Rollstuhl benutzt, sagte, dass Patienten wie er das Krankenhaus länger als eine Stunde nicht verlassen durften. „Ich wollte gerade zum Aufzug gehen, um nach unten und zur Tür zu gehen. Aber plötzlich sehe ich dort SEK mit Maschinenpistolen. Einer sagte mir, ich solle hier oben im vierten Stock der Station bleiben. Wir fühlten uns eingesperrt. Niemand wusste, was los war.“
Das Krankenhaus wurde nun wiedereröffnet.
© Berliner Morgenpost | Patrick Goldstein
Doch die Patienten und Mitarbeiter konnten schnell aufatmen. „Das Urban Clinic ist wieder zugänglich. Es sind weder Patienten noch Mitarbeiter zu Schaden gekommen. Wir danken der Polizei für ihr schnelles und umsichtiges Handeln“, schrieb die Klinik im Onlinedienst X. Auch dort gab die Polizei um 15.26 Uhr Entwarnung: „Die vermutete Gefahrenlage hat sich nicht bestätigt.“ Ein Mann soll Krankenhauspersonal bedroht und sich anschließend im Krankenhaus versteckt haben. „Eine Durchsuchung des Gebäudes durch unsere Rettungsdienste verlief negativ.“
Bereits zuvor hatte es Polizeieinsätze am Urban Hospital gegeben
Das Urban Hospital war in der Vergangenheit oft Schauplatz größerer Polizeieinsätze – oft während dort Mitglieder großer arabischer Familien behandelt wurden. Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung in der benachbarten Gräfestraße im Februar 2024. Die Beteiligten erlitten unter anderem Stichwunden und wurden bei Urban behandelt. Unterdessen blockierten verdächtige Angehörige die Notaufnahme, die deshalb von Beamten gesichert werden musste. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Krankenhaus keine Zwischenfälle.
Morgenpost Späti
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Im April 2020, auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle, starb die Mutter eines vermeintlich hochrangigen Clanmitglieds im Urban Hospital. Bis zu 120 Menschen versammelten sich vor dem Krankenhaus, um der Frau die letzte Ehre zu erweisen. Immer wieder wurden Absperrungen durchbrochen und die damals geltenden Abstands- und Hygieneregeln missachtet. Der Polizeieinsatz dauerte mehrere Tage.
Im November 2023 wurden gleichzeitig zwei Polizeieinsätze ausgelöst. Eine verwirrte Person rief 911 an und gab fälschlicherweise an, angeschossen worden zu sein. Gleichzeitig griff ein Patient das Pflegepersonal an.
