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Mann an Bahnübergang der Bröhltalbahn tödlich verletzt

In Hennef wurde am Dienstagmorgen ein 68-jähriger Mann von einer S-Bahn erfasst und tödlich verletzt. Nach Angaben der Polizei ging der Alarm um 10.40 Uhr ein. Zeugenaussagen zufolge soll der Mann trotz geschlossener Schranken versucht haben, den Bahnübergang Bröltalstraße/An der Brölbahn zu Fuß zu überqueren. Der Zug fuhr von Eitorf in Richtung Hennef. Während des Einsatzes von Polizei und Bundespolizei wurde die Siegtalstrecke vorübergehend gesperrt. Auch das Notfallmanagement der Deutschen Bahn war im Einsatz. Vier Notseelsorger betreuten Augenzeugen; Die Feuerwehr evakuierte die Passagiere aus dem Zug.

100 Passagiere mussten evakuiert werden

In der S-Bahn befanden sich mehr als 100 Fahrgäste, die von der Feuerwehr evakuiert wurden, sagte Thomas Vitiello, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Hennef. Sie brachten die Insassen der S-Bahn über eine Notleiter des DB-Notfallmanagements nach draußen und legten im Gleisbereich Planken aus, um die Evakuierten vor Stolperfallen zu schützen. Zuvor hatten sie die Büsche zwischen Bahnlinie und Straße entfernt, was laut Vitiello „nicht allzu kompliziert“ war.

In der betroffenen S-Bahn befanden sich insgesamt drei Schulklassen: Zwei Grundschulgruppen waren auf dem Heimweg von Windeck, eine Gruppe älterer Schüler war auf dem Weg nach Köln. Laut Vitiello bemerkten die Jugendlichen, warum der Zug zum Stillstand gekommen war, blieben aber ruhig. Sie wurden auch von Notseelsorgern betreut. Die älteren Schüler setzten ihren Weg nach Hennef zu Fuß fort, die Grundschulkinder wurden mit dem Bus zum Bahnhof gebracht. Niemand wurde verletzt. Nach Angaben der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis wurde die Sperrung der Bahnstrecke gegen 13.40 Uhr nach rund dreieinhalb Stunden aufgehoben.

Die DB baut weiterhin Bahnübergänge ab

Auf GA-Anfrage sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn, nach ersten Informationen habe die Technik am Bahnübergang ordnungsgemäß funktioniert. Ein Unfallermittlungsteam der Polizei sicherte am Unfallort Beweise. Von dem tragischen Unglück war auch die Stadtverwaltung Hennef betroffen. „Unsere Gedanken sind bei der Familie“, sagte eine Sprecherin. Erst nach Abschluss der Ermittlungen könne sich die Stadt zum Sachverhalt äußern.

Das Eisenbahn-Bundesamt leitete damals eine Untersuchung des Unfalls ein, kam jedoch zu dem Schluss, dass der Fahrer selbst verschuldet war. Weitere Maßnahmen erwogen die Behörden nicht, da der Bahnübergang kein Unfallherd war.

In den vergangenen Jahren hätten Bahn, Bund und Straßeneigentümer bereits zahlreiche Bahnübergänge entfernt, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) auf GA-Anfrage. „Seit 1950 hat sich die Zahl der Bahn- und Straßenübergänge mehr als halbiert. Im Jahr 2023 waren es noch 15.820 Anlagen.“ Die DB arbeitet gemeinsam mit dem Bund und den Straßeneigentümern daran, die Zahl der Bahnübergänge weiter zu reduzieren.

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