[ad_1]
Hannover. Am Freitagabend fährt ein Flixtrain von Aachen in Richtung Dresden. Als eine 63-Jährige zwischen Herford und Hannover ein Ladekabel in die Steckdose unter ihrem Sitz einstecken will, bekommt sie einen Stromschlag. Als die Bundespolizei eintrifft, ist schnell klar: Die Steckdose wurde manipuliert. Das teilte die Behörde am Montag mit. Es muss noch einmal gesagt werden, dass dies nicht der erste Fall dieser Art ist.
Lesen Sie mehr nach der Anzeige
Lesen Sie mehr nach der Anzeige
In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Vorfällen mit manipulierten Steckdosen in Zügen verschiedener Bahngesellschaften, bei denen mehrere Fahrgäste durch Stromschläge verletzt wurden. Im jüngsten Fall ragten nach Angaben der Bundespolizei zwei Metallstifte aus der Steckdose. Die Bundespolizeiinspektion Hannover ermittelt in dem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung.
Bundespolizei: Steckdosen vor Benutzung prüfen
Darüber hinaus bittet die Bundespolizei Bahnreisende, die Steckdosen in den Waggons vor der Nutzung auf Auffälligkeiten zu überprüfen. „Sollten Bahnreisende entsprechende Manipulationen feststellen oder einen Manipulationsverdacht nicht ausschließen können, sind das Zugpersonal des Eisenbahnverkehrsunternehmens (EVU) und die Polizei unverzüglich zu informieren“, teilte die Bundespolizei am Dienstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit. Ähnliche Warnungen wurden in den letzten Wochen ausgesprochen.
Lesen Sie mehr nach der Anzeige
Lesen Sie mehr nach der Anzeige
Dabei ist eine manipulierte Steckdose offenbar nicht immer so leicht zu erkennen: Die Bundespolizei beobachtet, dass unterschiedliche leitfähige Metallteile wie Drähte in die Steckdosen gesteckt oder daran befestigt sind – wie beim Vorfall im Flixtrain nach Dresden – „ die von außen nicht sofort sichtbar sind. Das bedeutet: „Bahnreisende können die Gefahr oft nicht allein durch den Blick auf die manipulierte Steckdose erkennen und sie daher einschätzen oder sogar ausschließen“, erklärt die Behörde auf Anfrage des RND.
Bundespolizei: „Keine Erkenntnisse über ein einheitliches Vorgehen“
Bisher lägen „keine Erkenntnisse über ein einheitliches Vorgehen bei den betreffenden Manipulationen“ vor. Es müssen also nicht immer Kabel sein, die aus den Steckdosen hervorschauen. Wenn eine Steckdose ungewöhnlich oder anders als normal aussieht, sollte sie auf keinen Fall verwendet werden. Ein Stromschlag kann tödlich sein.
Manipulierte Steckdosen in Zügen: Wie erkennt man sie?
Kriminelle haben in den vergangenen Wochen mehrfach Steckdosen in Zügen manipuliert. Das ist nicht ungefährlich, denn wer die Steckdosen nutzt, kann sich gefährliche Stromschläge zuziehen. Die Bundespolizei gibt Tipps, wie man erkennen kann, ob eine Steckdose manipuliert wurde oder nicht.
Der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Detlef Neuß, fordert vom RND, dass „Zugbegleiter und Bundespolizei (…) Steckdosen auf Manipulation prüfen“ sollen. Und folgt gleich mit einer Einschätzung: „Aus Mangel an ausreichend Personal ist dies aber nur stichprobenartig möglich.“ Er fordert die Fahrgäste außerdem dringend auf, die Steckdosen in den Zügen vor der Nutzung selbst auf sichtbare Manipulationen zu überprüfen. Die Gefahr eines Stromschlags sei nicht zu unterschätzen: „Für Menschen mit gesundheitlichen Problemen, zum Beispiel Menschen mit Herzschrittmachern, kann das mitunter gefährlich sein“, sagt er.
Lesen Sie mehr nach der Anzeige
Lesen Sie mehr nach der Anzeige
Aber wo gab es bisher Fälle? Eine kurze Chronologie der letzten Wochen:
- 3. September: In Eins Regionalbahn im Saarland Es wurde eine manipulierte Steckdose entdeckt. Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, meldete ein DB-Mitarbeiter am Sonntagabend eine zerstörte Steckdose am Saarbrücker Hauptbahnhof. Beamte der Bundespolizei hätten sie untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass das Berühren der Steckdose wahrscheinlich zu einer Verletzung durch einen Stromschlag geführt hätte. Es ist derzeit unklar, ob die Steckdose absichtlich manipuliert oder versehentlich beschädigt wurde. Die Polizei ermittelt.
- 1. September: Erneut verletzte sich ein Bahnfahrgast an einer offensichtlich manipulierten Steckdose. Der Der Flixtrain fuhr am Freitagabend von Aachen in Richtung Dresden unterwegs, als eine 63-Jährige zwischen Herford und Hannover ein Ladekabel in die Steckdose unter ihrem Sitz einstecken wollte. Die Frau erlitt einen Stromschlag.
- 1. September: Auch am vergangenen Freitag, als sich der Vorfall in Hannover ereignete, a Zug des Transportunternehmens GoAhead von Augsburg nach München entdeckte eine manipulierte Steckdose. Bei dem Fall wurde niemand verletzt. Nach Angaben des Bundespolizeipräsidiums in München wurde es von einem mitreisenden Bundespolizisten entdeckt, bevor die Steckdose benutzt wurde. Sie informierte das Zugpersonal, das daraufhin per Durchsage vor der Verwendung von Steckdosen warnte.
- 27. August: Weniger als eine Woche zuvor gab es mehrere Fälle. Beim Fahren mit einem Flixtrain von Berlin nach Hamburg Eine 47-Jährige hatte weniger Glück als die Bundespolizistin in München: Sie entdeckte eine manipulierte Steckdose nicht rechtzeitig und erlitt nach Angaben der Hamburger Bundespolizei einen Stromschlag.
- 27. August: Und auch in einem Flixtrain von Hamburg nach Stuttgart Am selben Tag erlitt ein 19-Jähriger einen schmerzhaften Stromschlag, als er versuchte, sein Handy-Ladekabel in eine offenbar manipulierte Steckdose einzustecken. Der Zug blieb außerplanmäßig in Celle stehen, ermittelte die zuständige Bundespolizeiinspektion Bremen. Die Bundespolizei schließt einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen nicht aus.
- 27. August: Darüber hinaus teilte die Bundespolizei mit, dass ein Zugbegleiter am Sonntag in einem Regionalzug zwischen Freiburg und Weil am Rhein (Kreis Lörrach) bemerkte eine Steckdose, aus der ein Metallstift herausragte. „Die Ermittlungen müssen nun zeigen, ob es absichtlich oder unabsichtlich, beispielsweise durch Abbrechen, in der Steckdose verblieben ist“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
- 11. August: Auch dazu Freitag hat eine Frau während eines Zugfahrt von Stuttgart nach Karlsruhe mit dem Go-Ahead-Zug wegen einer manipulierten Steckdose einen Stromschlag erleiden. Nach Angaben der Polizei hatten der oder die Täter an mehreren Steckdosen im Zug dünne Metalldrähte gezogen oder in die Steckdose gesteckt. Der 35-Jährige wurde verletzt und nach seiner Ankunft in Karlsruhe in ein Krankenhaus gebracht. Dann meldeten sich zwei weitere Personen: „Es haben sich Personen bei uns gemeldet, die Ähnliches getan hatten“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Stuttgart. Allerdings ereigneten sich diese Vorfälle nicht in den Tagen zuvor, sondern bereits vor mehreren Wochen und Monaten. Es werde nun geprüft, ob auch an den Steckdosen manipuliert worden sei oder ob ein technischer Defekt vorliegen könnte, sagte der Sprecher.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/SUXJXPIWORDNBLHNMVWTSMEM5M.png)
Unbezahlbar
Unser Newsletter begleitet Sie mit wertvollen Tipps und Hintergrundinformationen durch Energiekrise und Inflation – jeden Mittwoch.
Der Bahnbetreiber Go-Ahead, in dessen Zügen es bereits mehrere Fälle gab, kündigte unmittelbar nach dem ersten Fall an, seine Züge auf manipulierte Steckdosen überprüfen zu wollen. „Die Steckdosen werden regelmäßig auf ihre Sicherheit überprüft und nach dem Vorfall achten wir besonders darauf“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens in Stuttgart.
mit dpa
[ad_2]
Political gb2 De