Wir haben hier im Blog schon einige Roboter vorgestellt. Meistens Staubsaugerroboter, aber auch Rasenmähroboter für den heimischen Garten. Während mein Grundstück anfangs noch von einem Gerät von Bosch mit Kabel gemanagt wurde, übernahm später der EcoFlow BLADE. Der hat seinen Job zwar irgendwie gemacht, hatte aber etliche Mängel und hat es meiner Meinung nach nie wirklich bis zur Marktreife geschafft. Irgendwann bin ich dann über die Geräte von Mammotion gestolpert. Manche von euch haben vielleicht schon vom Luba gehört – das war der Mäher, der aussah wie ein kleines Formel-1-Auto und ziemlich gute Bewertungen hatte. Also habe ich mir den Yuka, der ebenfalls ohne Kabel auskommt, mal genauer angeschaut.
Der Yuka ist nicht nur ein Rasenmäher, sondern auch ein Sammler, wobei der Grasfangkorb und das Zubehör optional sind und extra kosten. Schauen wir uns einmal an, was im Lieferumfang enthalten ist. Im Lieferumfang enthalten sind die Dockingstation inklusive Bodenankern und Heringen zur Befestigung des Kabels am Rasen, eine aus mehreren Teilen bestehende RTK-Antenne, das Stromkabel, das Kabel von der Antenne zur Dockingstation, ein Netzteil, ein Schraubendreher und natürlich der Roboter.
Während der Luba aussieht wie ein Auto aus dem Formel-1-Zirkus, erinnert mich der Yuka an einen Pfeilschwanzkrebs. Jemand anderem fällt bei der Form vielleicht etwas anderes ein, aber er hat sich bestimmt davon inspirieren lassen. Fakt ist: Mir gefällt das Gerät, auch wenn es nicht gerade ein Kleinkaliber ist. Das komplette Gehäuse ist die Stoßstange, mit der der Roboter Objekte erkennt. Zudem verfügt er über eine Reihe von Sensoren und eine Kamera, die sogar über einen Scheibenwischer verfügt und neben der Livestream-Funktion vor allem zur Objekterkennung dient.
Schaut man unter das Gerät, fällt auf, dass Mammotion lediglich eine vollwertige Hinterachse mit zwei großen, griffigen Antriebsrädern verbaut hat. Vorne wurde lediglich ein großes rotierendes Rad verbaut. Die gesamte Bewegung wird also über die Hinterachse gesteuert. In puncto Materialien verwendet Mammotion beim Yuka überwiegend Kunststoff und setzt weniger auf das schwerere, aber robustere Metall.
Oben hinter der Kamera befindet sich außerdem ein manuelles Rad zur Einstellung der Mähhöhe. Diese lässt sich durch Drehen zwischen 2 und 9 Zentimetern einstellen. Neben dem oben erwähnten Rad befindet sich noch eine weitere Kamera, die nach oben blickt. Diese benötigt der Roboter, um beim Manövrieren Hindernisse hinter sich zu erkennen. Außerdem ist ein Regensensor vorhanden.
Möchte man den Grasfangkorb inklusive Kehrmaschine montieren, wird ein Gegengewicht aus Metall auf das Gehäuse geschraubt. Auch ein Zusatzakku zum Betrieb der Kehrmaschine lässt sich schnell im Fach im Boden unterbringen. Der Korb lässt sich dann an der Rückseite einhängen und mit dem Roboter verbinden. Wie bereits erwähnt: Der Korb ist optional erhältlich.
Der Roboter ist schnell aufgebaut. Mammotion verspricht innerhalb von 18 Minuten. Das habe ich mit dem Aufbau nicht ganz geschafft. Trotzdem: Zunächst muss ein Platz für die Dockingstation gefunden werden. Das kann ein anderer Platz sein als für die RTK-Antenne, da diese auch über ein separates Netzteil betrieben werden kann. Nachdem du die Dockingstation in den Boden geschraubt hast, verlege das Kabel mit Nägeln im Rasen, damit du nicht darüber fällst oder der Roboter das Kabel durchschneidet. Die RTK-Antenne muss nun an einem möglichst freien Platz platziert und ebenfalls mit Strom versorgt werden. Bei mir liegt beides direkt nebeneinander. Ist das alles erledigt und der Roboter vollständig geladen, kannst du mit dem Aufbau beginnen.
Hierzu öffnet man die zugehörige App und meldet sich mit einem zuvor angelegten Mammotion-Account an. Anschließend kann der Roboter samt RTK-Antenne als Gerät hinzugefügt werden. Funktionierte reibungslos. Nachdem die Firmware beider Komponenten aktualisiert wurde, konnte ich mit dem Einrichten der Karte beginnen. Der Roboter lässt sich über eine virtuelle Fernbedienung um den Rasen fahren und kartiert den Rasen. Ist man eine Runde darum gedreht, kann man No-Go-Zonen festlegen, die der Roboter meiden soll.
Du kannst auch mehr als eine zu mähende Zone definieren. Du benötigst dann lediglich eine Ladestation und eine RTK-Antenne. Der Roboter zeigt dir in der App sowohl die WLAN- als auch die Standortkonnektivität an. Wenn du möchtest und kein WLAN in der Gegend hast, kannst du auch eine SIM-Karte in den Roboter legen und hast dann ständigen Zugriff auf den Helfer. Wenn du mehr als eine Zone definiert hast, muss ein Kanal zwischen den Zonen aufgebaut werden. Der Kanal ist im Grunde nichts anderes als ein festgelegter Pfad, der dem Roboter sagt, wie er von einer Rasenfläche zur anderen kommt. Dazu nutzt du die Fernbedienung in der App und fährst einfach den Pfad ab. Wenn du fertig bist, hast du eine Karte mit verschiedenen Flächen und Kanälen.
So, die Karte ist eingerichtet. Nun kann man (sofern man den Korb hat) sogenannte Dumpingzonen einrichten. Das sind kleine Bereiche in der Karte (leider nicht draußen und leider mindestens 1,5m vom Rand entfernt), in die der Roboter das aufgesammelte Gras wirft. Was mir aufgefallen ist und was Mammotion sagt, wird in einem Update ergänzt: Bei mir fährt und mäht der Roboter alle zwei bis drei Tage. Einen Fangkorb braucht man dafür nicht, da die kleinen Stücke einfach liegen bleiben. Wenn man Dumpingzonen definiert hat, werden diese auch nicht gemäht. Das heißt, man hat dann immer zwei bis drei ungemähte Stellen im Rasen. Das sollte man in den Einstellungen ändern können. Wenn man nicht fegt, kann man die Dumpingzonen auch mähen.
Bleiben wir bei den Mäheinstellungen. Hier hast du die Möglichkeit die Mähgeschwindigkeit, das Mähmuster (Zickzack, geordnet, etc.), den Abstand der Mähreihen, die Kreise um den Rand und die Kreise um die No-Go-Zonen einzustellen. Die Höhe wird, wie bereits besprochen, über einen Knopf am Roboter gemäht. Außerdem kannst du festlegen, ob der Roboter die Objekte gar nicht berühren, nur leicht berühren oder richtig dagegenfahren soll. Du kannst den Roboter gewissermaßen unter einem fiesen Busch durchfahren lassen, ohne dass er aufgibt.
Wie ist er also in der Praxis? Kurz gesagt: unglaublich gut. Der Roboter hat zwei Schneidscheiben und erreicht damit eine sehr ordentliche Schnittbreite von 32 cm und ist zudem sehr leise. Der Schnitt ist sehr sauber und nach ein paar Durchgängen sieht mein Rasen tatsächlich so gut aus wie noch nie. Die Navigation ist zu 95 Prozent sehr zuverlässig. Verliert er mal die Verbindung zur RTK-Antenne, findet er sich über die optische Erkennung per Kamera zurecht und kommt so sicher von Punkt A nach Punkt B. Nur zweimal hat er sich „verirrt“. Einen Nachteil hat das eine Stützrad im Kopf. Hat man einen holprigen Rasen mit etwas tieferen Löchern, bleibt er im schlimmsten Fall dort hängen. Die Räder sind allerdings sehr kraftvoll und regulieren den Schub gut, sodass er oft wieder sicher rauskommt.
Auch die Objekterkennung ist einwandfrei. Sogar diese kleinen Mehrweg-Wasserbomben erkennt er und zerfetzt sie nicht. Also sollten auch Igel und Co. zuverlässig erkannt werden. Ich gehe aber auf Nummer sicher und lasse den Roboter tagsüber laufen. Da er sehr leise ist, ist das kein Problem. Gelegentlich ist bei der Erkennung von Hindernissen hinter dem Gerät noch Luft nach oben. Da stößt er gerne mal stumpf dagegen, wenn er wenden muss. Ich muss bei diesem Test sagen, dass ich keinen extremen Rasen mit extremen Steigungen habe, was für manchen sicher relevant wäre. Auf meinem nicht gerade englischen Rasen macht er seine Sache jedenfalls hervorragend. Auch das Ergebnis bis zum Rand kann sich sehen lassen. Während der EcoFlow 30 cm am Rand stehen ließ, sind es beim Yuka nicht mal 10 cm.
Ein Wort noch zur Kehrmaschine. Ich habe den Roboter über eine knapp 12 cm hohe Rasenfläche fahren lassen um zu sehen wie das Ergebnis wird. Und es war richtig gut. Der erste Schnitt sah sehr sauber aus. Aber es blieb viel liegen. Das will man nicht auf dem Rasen haben. Also habe ich gleich den Grasfangkorb ausprobiert. Die Kehrmaschine fegt fast alles was herumliegt zuverlässig in den Korb. Man kann einstellen nach wie vielen Quadratmetern der Korb geleert werden muss. Das macht der Roboter komplett alleine. Beim EcoFlow musste das manuell gemacht werden. Der Yuka fährt dann in die Abkippzone und öffnet den Korb. Fährt dann beim Entleeren nach vorne. Wenn da schon ein Haufen ist, verteilt er diesen mit dem Korb etwas. Das klappt hervorragend und man muss dann nur noch die kleinen Haufen wegräumen. Einziger Nachteil: der Roboter ist dann natürlich sehr lang und das kann er nicht immer bewältigen. Wenn beim Wenden Hindernisse oder die Hauswand im Weg sind, fährt er da rein. Allerdings ist die Kehrmaschine etwas lauter als beim normalen Mähen.
Noch ein paar Worte zur Akkulaufzeit. Durchschnittlich legt der Roboter eine Fläche von 200 Quadratmetern sehr langsam zurück und rollt dann zur Station. Wer schneller mäht schafft mehr. Das Aufladen dauert dann 2 Stunden, danach geht es weiter.
Mein Fazit zum Mammotion Yuka. Das ist ein richtig guter Mähroboter ohne Kabel, mit einer tollen App und wirklich zuverlässiger Bedienung. Das Design gefällt mir zumindest und er ist sowohl in der Navigation als auch beim Ausweichen vor Objekten/Tieren sicher. Wer eine Kehrmaschine braucht, kann aus dem Yuka einen Gärtner machen, der sich um den Rasen kümmert. Ich bin sehr zufrieden und der Preis ist mit knapp 1500 Euro (Modell für 1500 qm) bzw. 1800 Euro (Modell für 2000 qm) meiner Meinung nach fair. Die Kehrmaschine kostet mit 700 Euro allerdings auch ordentlich was.
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