Nachrichtenportal Deutschland

Malediven statt Krieg – Skandal um Dmitri Peskows Sohn

Wenn Mut nach Sonnencreme riecht

Malediven statt Schützengräben – Peskov-Junior-Skandal


Aktualisiert am 11.10.2025 – 14:49 UhrLesezeit: 3 Minuten

Kremlsprecher Dmitri Peskow mit seinem Sohn aus erster Ehe, Nikolai Peskow.

Kremlsprecher Dmitri Peskow mit seinem Sohn aus erster Ehe, Nikolai Peskow. (Quelle: Screenshot ndchoulz/Instagra)

Die Kreml-Propaganda feierte ihn während seines Aufenthalts auf den Malediven als Kriegshelden: den Sohn des Kreml-Sprechers Dmitri Peskow.

Bevor Russland den Krieg gegen die Ukraine begann, zeichnete sich Nikolai Peskow lediglich dadurch aus, dass er in Großbritannien mehrere Verbrechen beging. Der 35-Jährige ist der Sohn des Kremlsprechers Dmitri Peskow und führte im feindlichen Westen unter dem britischen Nachnamen seines Stiefvaters ein verschwenderisches Leben auf Kosten der russischen Steuerzahler.

Nikolai Choles bezeichnete sich selbst als Spross des Kreml-Sprechers und seiner ersten Frau. In Großbritannien verbrachte er die Zeit mit Diebstahl und verbüßte laut Gerichtsunterlagen eine zweijährige Haftstrafe.

Am 15. März 2022 verhängte das Vereinigte Königreich Sanktionen gegen Peskow und verbot ihm die Einreise. Zurück in Russland geriet der Sohn des Kremlsprechers jedoch schnell in den Fokus der Öffentlichkeit: Während eines Telefonstreichs der russischen Opposition weigerte er sich, dem damaligen Mobilmachungsbefehl Wladimir Putins Folge zu leisten. „Ich werde es auf einer anderen Ebene lösen“, erklärte er.

Um den daraus resultierenden Aufruhr zu beruhigen, erfand die Kreml-Propaganda eine Legende über Nikolai Peskow. Der damalige Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin behauptete wenig später, der Kremlsprecher habe ihn im Sommer 2022 persönlich gebeten, seinen Sohn als einfachen Artilleristen in seine Söldnertruppe aufzunehmen. Das hat er auch getan. In einem Interview mit der Propagandazeitung „Komsomolskaja Prawda“ sagte Peskow Junior schließlich, er habe sechs Monate lang für die Wagner-Söldnerarmee in der Ukraine gekämpft.

In der Ukraine, so fuhr Nikolai fort, habe er den Krieg unter falschem Namen geführt. „Als ich dort war, musste ich meinen Nachnamen ändern. Niemand wusste, wer ich war.“ Unter welchem ​​Namen er angeblich in der Wagner-Truppe gekämpft hatte, verriet er jedoch nicht. Auch nicht, wofür er die „Für Tapferkeit“-Medaille erhalten haben soll.

Schon damals gab es zahlreiche Hinweise darauf, dass die Geschichte der angeblichen Kriegsanstrengungen nicht stimmte. So blieb der Kreml-Propaganda nichts anderes übrig, als vermeintliche Bilder von Nikolai an der Front zu präsentieren – nur damit festgestellt werden konnte, dass die Bilder unter anderem den Sohn des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zeigten.

Jetzt haben die investigativen Journalisten des Projekts „Metla“ herausgefunden, wo sich Nikolai Peskow zu der Zeit aufhielt, als er angeblich im Krieg eingesetzt wurde: auf den Malediven.

Die mobile Version verlassen