Bernard Arnault ist vom reichsten Menschen der Welt auf den fünften Platz abgerutscht.
Das Nettovermögen des LVMH-Chefs ist seit seinem Höchststand im März um 54 Milliarden Dollar (48 Milliarden Euro) und in diesem Jahr bisher um 30 Milliarden Dollar (27 Milliarden Euro) gesunken.
Die LVMH-Aktien sind in diesem Jahr um 16 Prozent gefallen, da die schwächere Nachfrage die Umsätze und Gewinne des Unternehmens beeinträchtigt hat.
Bernard Arnault war vor einem halben Jahr der reichste Mensch der Welt, nun flirtet er mit Platz fünf. Arnault ist Gründer und CEO des französischen Luxusgütergiganten LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton. Ende März war sein Vermögen schätzungsweise 231 Milliarden Dollar (207 Milliarden Euro) wert und lag damit vor Tesla-Chef Elon Musk und Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Spitze des Bloomberg Billionaires Index. Seitdem ist das Vermögen des Modemagnaten um 54 Milliarden Dollar (48 Milliarden Euro) auf 177 Milliarden Dollar (158 Milliarden Euro) geschrumpft (Stand Mittwoch). Damit liegt er auf Platz vier und nur noch 1 Milliarde Dollar (900 Millionen Euro) vor Oracle-Mitgründer Larry Ellison auf Platz fünf.
Arnaults Vermögen ist in diesem Jahr um 30 Milliarden Dollar (27 Milliarden Euro) gesunken, was ihn zum größten Vermögensverlierer unter den 500 Personen auf Bloombergs Liste macht. Er ist auch die einzige Person unter den 18 reichsten Menschen, die 2024 im Minus ist; die anderen haben alle mindestens 14 Milliarden Dollar (12,5 Milliarden Euro) und sogar 63 Milliarden Dollar (56 Milliarden Euro) dazugewonnen. Die Vermögensrangliste von Forbes erzählt eine ähnliche Geschichte: Arnault ist vom ersten Platz mit einem Nettovermögen von 233 Milliarden Dollar (208,5 Milliarden Euro) am 8. März auf den fünften Platz mit einem Vermögen von 175 Milliarden Dollar (157 Milliarden Euro) gefallen, hinter Musk, Bezos, Ellison und Meta-CEO Mark Zuckerberg.
Bernard Arnault kämpft mit der historischen Inflation
Der Vermögensverlust des „Wolfs in Kaschmir“ spiegelt den 16-prozentigen Rückgang des Aktienkurses von LVMH auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren wider. Arnault besitzt etwa 48 Prozent des Luxuskonglomerats, zu dem rund 75 Marken gehören, darunter Tiffany & Co., Louis Vuitton, Dom Perignon und Sephora.
Die LVMH-Aktien sind von den Problemen des Unternehmens betroffen. Im ersten Halbjahr kämpfte das Unternehmen mit einem Umsatzplus von nur 2 Prozent und einem Rückgang der Einnahmen aus wiederkehrenden Aktivitäten von 8 Prozent. Die zugrunde liegenden Gewinne brachen im Wein- und Spirituosengeschäft um 26 Prozent ein, bei Uhren und Schmuck um 19 Prozent und im wichtigen Mode- und Lederwarensegment um 6 Prozent. Arnault warnte in der Gewinnmitteilung auch vor einem „Klima wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheit“. Unterdessen berichtete Bloomberg letzten Monat, dass Sephora seine 4.000 Mitarbeiter in China um 10 Prozent reduziert, um mit dem schwierigen lokalen Markt fertig zu werden.
Die Luxusgüterindustrie erlebte nach der Pandemie einen Boom, da das Reisen wieder aufgenommen wurde und die aufgestaute Nachfrage nach Einkäufen entfesselt wurde. Doch in jüngster Zeit hat sie zu kämpfen, da eine Inflation auf historischem Niveau, höhere Zinsen und Rezessionsängste die Nachfrage selbst unter wohlhabenden Verbrauchern gedämpft haben.