Luftangriff im Süden Beiruts
Hisbollah bestätigt Tod von Kommandant Akil
21.09.2024, 00:41
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Nach der Explosion Tausender Funkgeräte lässt Israel der Hisbollah keine Ruhe. Die Milizen bestätigten, dass am Nachmittag in Beirut ein hochrangiger Kommandeur getötet wurde. Ibrahim Akil steht auf der US-Fahndungsliste als internationaler Terrorist.
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat die Tötung ihres hochrangigen Kommandeurs Ibrahim Akil durch Israel bestätigt. Akil, der die Eliteeinheit Radwan der Hisbollah anführte, sei einer der „großen Führer“ gewesen und „auf dem Weg nach Jerusalem“ getötet worden, erklärte die pro-iranische Miliz und verwendete dabei die Formel, die sie für von Israel getötete Kämpfer verwendet. Die israelische Armee gab am Nachmittag bekannt, Akil sei bei einem „gezielten“ Angriff in Südbeirut getötet worden.
Nach Angaben der israelischen Luftwaffe wurden bei dem Angriff neben Akil zehn weitere Hisbollah-Kommandeure getötet. Zuvor hatten Hisbollah-Kreise bereits von Akils Tod berichtet. Einer anonymen Quelle aus libanesischen Sicherheitskreisen zufolge ereignete sich der Angriff auf Akil in der Nähe der Al-Kaem-Moschee in einem Beiruter Vorort. In Online-Medien veröffentlichte und als authentisch bestätigte Bilder zeigten Rauchwolken über Südbeirut. Bei israelischen Angriffen in Südbeirut wurden am Freitag nach Angaben der libanesischen Regierung mindestens zwölf Menschen getötet und 66 weitere verletzt. Neun der Verletzten seien in kritischem Zustand.
US-Quellen zufolge galt Akil als eines der „wichtigsten“ Mitglieder der von Iran unterstützten Hisbollah. Nach Angaben des US-Außenministeriums war der auch als Tahsin bekannte Hisbollah-Führer Mitglied des höchsten militärischen Gremiums der Hisbollah, des Dschihad-Rats. Laut dem US-Finanzministerium spielte Akil zudem eine „zentrale Rolle“ bei den Operationen der Radwan-Einheit in Syrien, wo die Miliz an der Seite von Machthaber Baschar al-Assad kämpft.
USA haben Kopfgeld auf ihn ausgesetzt
2019 wurde Akil vom US-Außenministerium als „internationaler Terrorist“ eingestuft. Seit vergangenem Jahr ist ein Kopfgeld von bis zu sieben Millionen Dollar (6,3 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt, unter anderem wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an den Bombenanschlägen auf die US-Botschaft in Beirut im April 1983, bei denen 63 Menschen starben, und auf die Kaserne des US-Marine Corps im Oktober 1983, bei denen 241 Menschen ums Leben kamen. Die USA machen Akil zudem für die brutale Geiselnahme von Deutschen und US-Bürgern im Libanon in den 1980er Jahren verantwortlich.
Im Juli hatte die israelische Armee bereits den Militärchef der Hisbollah, Fuad Shukr, bei einem gezielten Angriff in der libanesischen Hauptstadt getötet. Vor Shukrs Tötung galt Akil als „zweithöchster“ Militärkommandeur der pro-iranischen Miliz.
Israel: Will keine Eskalation des Konflikts
Nach Akils Tötung erklärte die israelische Armee, sie wolle den Konflikt nicht eskalieren lassen. „Wir streben keine breite Eskalation in der Region an“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari vor Journalisten. „Wir handeln im Einklang mit den definierten Zielen (des Krieges) und werden dies auch weiterhin tun.“ Unterdessen schrieb Israels Verteidigungsminister Joav Gallant auf dem Onlinedienst X, Israels „Feinde“ hätten keinen „Zufluchtsort“ mehr.
Die iranische Botschaft in Beirut verurteilte den Angriff in dem Vorort der Hauptstadt auf dem Onlinedienst X als „Wahnsinn“ und erklärte, die „israelische Arroganz“ habe „alle Grenzen überschritten“. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, die von Iran unterstützt wird und mit der Hisbollah verbündet ist, schrieb in einer Erklärung von einer „brutalen und terroristischen Aggression“.