![Lübeck: Bombendrohung am Hauptbahnhof – Polizei nimmt Mann fest Lübeck: Bombendrohung am Hauptbahnhof – Polizei nimmt Mann fest](https://i2.wp.com/www.ln-online.de/resizer/v2/YFB2BXUAQVGLJFRWVQPAKXIIWQ.jpg?auth=170859690bceddb06486ee0b2aecafe379f6aafc7872d3f0a5b7986a90c080ec&quality=70&width=1200&height=630&smart=true&w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Lübeck. Großeinsatz in Lübeck: Das Gebäude am Hauptbahnhof wurde am Mittwochmorgen evakuiert. Ein 22-jähriger Mann wurde von der Bundespolizei abgeführt. Er soll damit gedroht haben, dass der Zug nach Travemünde explodieren würde. Auch ein verdächtiger Koffer geriet ins Blickfeld. Niemand wurde verletzt. Zwischenzeitlich sprach die Polizei lediglich von einer „Bedrohungslage“.
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Hunderte Bahnreisende standen rund um das Bahnhofsgebäude und die Geschäfte wurden evakuiert. Aufgrund des Einsatzes war der Bahnverkehr ab 9 Uhr morgens weitgehend lahmgelegt. Züge aus Hamburg beispielsweise blieben in Bad Oldesloe stecken. Kurz nach 10 Uhr durften alle wieder ins Bahnhofsgebäude.
„Dann wird es explodieren“, drohte der Mann
Am Morgen traf auf Gleis 5 ein Regionalexpress aus Hamburg ein, der teilweise abgeschaltet und nach Travemünde weitergeführt werden sollte. Der 22-Jährige, der nicht im Zug, sondern bereits am Bahnhof saß, sprach am Bahnsteig mit dem Lokführer. „Wenn sich dieser Teil des Zuges bewegt, wird er explodieren“, beschreibt Bundespolizeisprecher André Fischer die Bombendrohung des Mannes, die er zweimal ausgesprochen hatte. Der Bahnmitarbeiter alarmierte daraufhin die Polizei.
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Am Lübecker Hauptbahnhof funktionierte nichts: Hunderte Menschen mussten vor dem Gebäude warten.
Quelle: Holger Kröger
„Streifen der Bundes- und Landespolizei kamen sofort zum Lübecker Bahnhof, sperrten den betroffenen Bahnsteig, räumten ihn und die entsprechenden Züge“, sagt Fischer. Auszubildende der Bundespolizei, die auf dem Heimweg zufällig in einem anderen Zug saßen, halfen. Der 22-Jährige befand sich noch im Bahnhof und wurde festgenommen. Fischer betont: „Es war schnell klar, dass sich der Mann in einem psychischen Ausnahmezustand befand.“ Die Durchsuchung des Zuges ergab nichts.
Ins Blickfeld geriet auch ein verdächtiger Koffer, der neben einem Mülleimer auf dem betroffenen Bahnsteig stand. Um die Herkunft des Gepäcks zu klären, wurden die vor dem Haupteingang und auf der Rückseite des Hauptbahnhofs versammelten Zugpassagiere befragt. Polizisten riefen in die Menge und fragten, ob jemand einen grauen Koffer vermisse, berichtet ein Augenzeuge. Allerdings stellte sich heraus, dass der Koffer leer war – wahrscheinlich weggeworfener Müll, sagt André Fischer.
Bundespolizei: Drohung in Lübeck war „einzelne Tat einer psychisch gestörten Person“
Sein vorläufiges Fazit: „Es handelt sich um eine Einzeltat einer geistig verwirrten Person.“ Der Mann befindet sich in Gewahrsam der Bundespolizei. Er muss sich nun mit Strafanzeigen, einschließlich der Androhung von Straftaten, und wahrscheinlich auch mit zivilrechtlichen Klagen auseinandersetzen. Für die Sicherheit am Bahnhof stellte der Mann keine Gefahr mehr dar: Um 10 Uhr morgens öffnete die Bundespolizei die meisten Gleise für einfahrende Züge, um 10.15 Uhr dann für alle Fahrten auf allen Gleisen.
Bei den Durchsuchungen am Bahnsteig und im Zug ließ die Bundespolizei Zugpassagiere nicht in das Gebäude.
Quelle: Agentur 54°
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Erst im Januar kam es zu einer Bedrohung am Hauptbahnhof. Bomben- und Amokdrohungen haben in den vergangenen Jahren immer wieder zu groß angelegten Polizeieinsätzen in der Region geführt.
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Bahnmitarbeiter haben mit Frust zu kämpfen
Ein Pendler, der um 9:06 Uhr mit dem Zug von Hamburg nach Lübeck fuhr, berichtet, wie der Einsatz und die ausgefallenen Züge für Frust bei Bahnreisenden sorgten. „Als wir in Bad Oldesloe ankamen, stand der Zug länger als gewöhnlich. Plötzlich kam die Durchsage, dass der Zug wegen einer Bombendrohung am Hauptbahnhof zurück nach Hamburg fahre. Viele Menschen hatten den Zug verlassen. „Ein Mann ließ seinen Frust am Zugführer im Zug aus.“
Eine Bahnsprecherin betont, dass die Bahnmitarbeiter im Umgang mit Fahrgästen geschult seien. „Sie bewahren Ruhe, deeskalieren, erklären, was bekannt ist und wie es weitergeht. Bei Bedarf informieren sie auch die Bundespolizei.“
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Um 10:45 Uhr war im Lübecker Hauptbahnhof wieder Alltag eingekehrt. Dennoch kam es in der Folge immer noch zu Ausfällen. „Der gesamte Verkehr ist durcheinander, weshalb es immer noch zu Verspätungen und Ausfällen kommt“, sagt die Bahnsprecherin und ergänzt mit Blick auf die Bedrohungslage: „So etwas kommt zum Glück nicht oft vor.“
LN