Regensburg – Der Kunstraub aus dem berühmten Louvre in Paris bestürzte auch die deutsche Prinzessin Gloria von Thurn und Taxis. Zu den wertvollen Schmuckstücken aus dem französischen Kronschatz, die ein Gangsterquartett am Sonntag aus dem Museum gestohlen hat, gehört die Tiara, die Prinzessin Gloria 1980 bei ihrer Hochzeit in Regensburg trug.
Wie passiert das? Als Gloria von Thurn und Taxis, geb. Gräfin von Schönburg-Glauchau, am 31. Mai 1980 Johann, Fürst von Thurn und Taxis In der Basilika von Schloss Emmeram in Regensburg getraut, erhielt sie zu ihrem großen Tag von ihrem Schwiegervater eine kaiserliche Perlentiara mit Diamanten, die 1853 zur Hochzeit von Kaiser Napoléon III. angefertigt wurde. und Eugénie de Montijo.
Das Louvre-Museum in Paris am Tag nach der Tat
Über einen Möbelaufzug sollen die Gangster in den Louvre gelangt sein
So kam die Naopléon-Tiara nach Thurn und Taxis
Im Jahr 1887 wurden die französischen Kronjuwelen in Paris öffentlich versteigert, um finanziellen Verpflichtungen des Staates nachzukommen. Der Erlös sollte unter anderem zur Tilgung der nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 entstandenen Schulden beitragen. M. Julius Jacobi ersteigerte die Tiara für 78.100 französische Francs. Drei Jahre später gelangte es an die Familie Thurn und Taxis nach Regensburg.
Gloria von Thurn und Taxis (65) bei den Schlossfestspielen Thurn und Taxis im Juli
Albert, Achter Fürst von Thurn und Taxis, erwarb es am 15. Juli 1890 als Hochzeitsgeschenk für seine Frau, Erzherzogin Margarete von Österreich. Sie trug es auch 1950 anlässlich ihrer diamantenen Hochzeit (60. Ehejubiläum). Die Tiara blieb bis 1992 in der Schmuckkollektion von Thurn und Taxis.
Prinzessin Margarethe von Thurn und Taxis (damals 80) am 15. Juli 1950 bei der Feier ihrer diamantenen Hochzeit mit Fürst Albert von Thurn und Taxis (damals 83). Ihr Haupt ist mit dem Diadem aus Napoleons Kronschatz geschmückt
Deshalb ließ Prinzessin Gloria das Juwel versteigern
Als Johannes Fürst von Thurn und Taxis 1990 starb, musste seine Witwe Gloria rund 45 Millionen Deutsche Mark Erbschaftssteuer zahlen. 1992 ließ sie einen Teil ihrer Schmuckkollektion im Auktionshaus Sotheby’s in Genf versteigern, darunter auch die Napoléon-Tiara.
Auf diesem Gemälde von 1859 trägt Frankreichs letzte Kaiserin Eugénie (1826-1920) die berühmte Perlentiara, die am Sonntag aus dem berühmten Pariser Museum gestohlen wurde. Der Wert des Juwels ist unschätzbar
Damals soll Prinzessin Gloria gesagt haben: „Ich trage nicht so oft Kronen. Warum sollte ich also so viele behalten?“ Die Tiara wurde vom Verein „Amis de Louvre“ für angeblich 935.000 Deutsche Mark ersteigert und im Louvre in der Galerie d’Apollon ausgestellt.
Napoleon I. soll die Perlen dieser feinen Tiara um 1810 bei seinem Hofjuwelier François Nitot bestellt haben. Sie wurden für verschiedene Schmuckstücke verwendet. Zuletzt 1853 für die Tiara der Kaiserin Eugénie, die auf diesem Foto im Louvre ausgestellt ist und am Sonntag gestohlen wurde
Dort wurde es am Sonntag zusammen mit anderen unschätzbaren Kronjuwelen gestohlen. Laut französischen Medien sollen vier Täter an dem Raubüberfall beteiligt gewesen sein. Sie sollen über einen Lastenaufzug auf den Balkon der Galerie d’Apollon gelangt sein, Fenster eingeschlagen und mit der Beute geflohen sein.