Einige hatten das Bauprojekt bereits abgeschrieben. Das Grundstück zwischen Kaufland und Lidl lag viele Jahre brach, der Baubeginn wurde mehrfach verschoben; Doch dann gab es strahlende Gesichter beim Spatenstich für den Modepark Röther. Allerdings verzögert sich die Eröffnung des mit Abstand größten Einzelhandelsgeschäfts in Lohmar, das Kunden aus einem Umkreis von 30 Kilometern anlocken soll, erneut.
Grund dafür seien „strukturelle Probleme“, teilte die Marketingabteilung des süddeutschen Familienunternehmens auf Nachfrage der Redaktion mit, ohne näher darauf einzugehen. Beim Spatenstich im Juli 2023 sei noch von einer Fertigstellung im Herbst 2024 die Rede gewesen, man wolle das Weihnachtsgeschäft mitnehmen, heißt es in dem Gespräch zwischen einer Sandpyramide, einem Bagger und mehreren Beamten mit Helmen auf dem Kopf und Schaufeln in ihren Händen.
Der Modepark stellt in Lohmar 35 bis 40 Mitarbeiter ein
Der neue Termin sei Februar 2025 und wir könnten uns auf eine feierliche Eröffnung freuen, sagte die Sprecherin. Einen genauen Termin nannte sie nicht, sondern nur Folgendes: „Wir sind jetzt gut im Planen und Timing.“
Derzeit laufen Vorstellungsgespräche und der Modepark wird etwa 35 bis 40 Mitarbeiter beschäftigen. Die Filialleitung ist bereits besetzt, die stellvertretende Filialleitung sowie Mitarbeiter für Verkauf, Kasse und Lager werden jedoch noch gesucht.
Mit 5.600 Quadratmetern ist Röther fast doppelt so groß wie das Lohmarer Kaufland
Mit 5.600 Quadratmetern Verkaufsfläche auf zwei Etagen wird das Modehaus Röther fast doppelt so groß sein wie das benachbarte Kaufland. Die gute Verkehrsanbindung Lohmars mit zwei Autobahnausfahrten war ein Argument für den Standort. Drei Generationen von Bürgermeistern beschäftigten sich mit dem Mammutprojekt; Nach den ersten Gesprächen vergingen bis zum Baubeginn neun Jahre.
Altbürgermeister Wolfgang Röger erinnerte an den schwierigen Start. Die Stadt hatte das ehemalige Industriegebiet Auelsweg mit der Lüghausener Brachfläche aus Landesmitteln erworben. Nun soll eine neue Nutzung gefunden werden: einerseits als Anziehungspunkt für Kunden aus Stadt und Region, andererseits als Stärkung des übrigen Einzelhandels.
Die Stadt Lohmar machte Druck auf das Familienunternehmen und setzte eine Frist
Knackpunkte bei den Grundstücksverhandlungen waren vor allem die Baukosten und der gemeinsame Stellplatz mit Kaufland. Horst Krybus, der die Nachfolge seines CDU-Parteifreundes Röger antrat, reiste eigens zu den Gesprächen nach Schwäbisch Hall: „Es war eine Vereinbarung per Handschlag.“
Dann kam Corona und das Unternehmen verhängte einen Investitionsstopp. Nach Verzögerungen übte die Stadt Druck auf die Verwaltung unter Oberbürgermeisterin Claudia Wieja (Grüne) aus, um die politische Entscheidung zur Aufhebung des projektbezogenen Bebauungsplans vorzubereiten. Mit Erfolg: Kurz darauf gab Röther den Termin für den Baubeginn bekannt.
Statt der Nummer 47 eröffnet nun die 52. Röther-Filiale in Lohmar. Ein so großes Projekt sieht die Geschäftsführung auch in Zeiten wachsenden Online-Handels nicht als Risiko an. Röther setzt auf ein vielfältiges Produkt- und Beratungsangebot: „Bei uns kann man etwas anprobieren, bei uns ist es persönlich.“
Das Gebäude verfügt über einen hohen Energieeinsparstandard von Kfw 35 und Photovoltaik auf dem Dach. Damit Kunden den Weg zum nahegelegenen Center finden, gibt es nicht wie ursprünglich geplant nur einen Ausgang zum Parkplatz, sondern einen zweiten an der Raiffeisenstraße. Der jetzige Stadtrat hatte dies zur Bedingung gemacht.
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