VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
Der SSV Jahn Regensburg spielt in der jüngeren Vereinsgeschichte des TSV !860 eine bedeutende Rolle: Im Sommer 2017 warfen die Oberpfälzer die Löwen nach 13 Jahren aus der zweiten Liga – es ging ab in die Regionalliga. Es war zugleich das Abschiedsspiel in der Allianz Arena.
Die Enttäuschung sitzt bei vielen Lions-Fans immer noch tief, zumindest bei denen, denen nur Fußball am Herzen liegt.
Acht Jahre später trifft man erneut aufeinander, diesmal sind die Vorzeichen völlig andere: Beide Mannschaften blieben in der dritten Liga bisher hinter den Erwartungen zurück – und die Sicherung ist für beide Klubs relativ kurz: Während es den Löwen nach der 0:2-Niederlage in Aue besser geht, nachdem sich Geschäftsführer Dr. Christian Werner und Trainer Patrick Glöckner getrennt haben, zog Jahn wenig später nach und entließ Geschäftsführer Achim Beierlorzer.
Beide Mannschaften trennen nur vier Punkte – das bevorstehende Derby ist sowohl für 1860 als auch für Regensburg ein Schlüsselspiel (Sonntag, 16.30 Uhr, db24-Ticker): Jahn will die Abstiegszone wieder verlassen und 1860 plant seinen ersten Auswärtssieg unter dem neuen Trainer Markus Kauczinski. Die Lions haben in dieser Saison nur einmal auswärts gewonnen – unter Patrick Glöckner. Es war der späte 2:0-Sieg in Aachen.
Mit 15.210 verkauften Tickets ist das Jahnstadion seit Wochen komplett ausgebucht. In Regensburg ist man sich sicher, dass bei einer größeren Stadionkapazität 20.000 bis 25.000 Tickets hätten verkauft werden können. Viele Lions-Fans gehen daher leer aus.
Die Regensburger stellten den Lions offiziell 1.800 Eintrittskarten zur Verfügung, die Pressestelle des Gastgebers rechnet damit, dass am Ende 3.000 bis 4.000 Fans des TSV 1860 ihre Mannschaft unterstützen werden. „Beim letzten Spiel im April 2024 war es ähnlich.“ Damals trennten sich beide Farben 1:1, Regensburg stieg in die zweite Liga auf und musste 1860 ein weiteres Jahr in der dritten Liga bleiben.
Die Lions liegen in der Auswärtsmannschaftstabelle auf dem zweiten Platz – mit bisher durchschnittlich 1.926 Fans. Nur Hansa Rostock (2.213) ist besser als 1860. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Blues nach diesem Spieltag zumindest in der Auswärtsfanwertung wieder auf Platz eins stehen werden.
