Eine aktualisierte Roadmap zeigt, wie es mit dem Exchange Server weitergeht und welche neuen Funktionen hinzukommen. Microsoft listet auf, was für das CU15 (Cumulative Update) für die Version 2019 später in diesem Jahr geplant ist, die Subscription Edition (SE) zu Beginn des dritten Quartals 2025 und das CU1 für die SE im Oktober 2025. Als nächstes folgt die SE Release des Exchange Servers, dessen Lizenzmodell der SharePoint Server Subscription Edition entspricht. Kunden müssen daher entweder über eine passende Abonnementlizenz oder einen aktiven Software-Assurance-Vertrag im Rahmen einer Volumenlizenzierung verfügen. Darüber hinaus ist die SE Teil der Modern Lifecycle Policy, sodass Microsoft diese fortlaufend aktualisieren wird – ausreichende Nachfrage vorausgesetzt.
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CU15 = SE
Exchange Server 2019 wird in CU15 Unterstützung für TLS 1.3 erhalten. Microsoft bringt außerdem die Zertifikatsverwaltung im Exchange Admin Center (EAC) zurück. Administratoren können damit neue Zertifikate bei ihrem Anbieter anfordern, eine solche Anfrage nach Erhalt eines Zertifikats abschließen, Zertifikate als RPX-Dateien exportieren und auf dem gleichen Weg importieren. Microsoft entfernt außerdem die Unterstützung für die Unified Communications Managed API 6.0 (UCMA) und die Instant Messaging-Funktion in der Webversion von Outlook. Darüber hinaus installiert das Setup die Message Queuing Component (MSMQ) für Windows nicht mehr.
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Unterstützung für Windows Server 2025 wird es auch auf dem CU15 geben – sobald das neue Betriebssystem später in diesem Jahr veröffentlicht wird. Alternativ können Benutzer den aktuellen Exchange Server auf einem Windows Server 2019 oder 2022 installieren. Schließlich können mit dem CU15 neue Produktschlüssel verwendet werden, die andere Serverrollen erfordern. Sie können Kunden empfangen, sobald Exchange Server SE veröffentlicht wird. Der Grund: Die neue SE basiert bis auf kosmetische Änderungen wie den Namen sowie die Build- und Versionsnummer exakt auf der 2019er CU15-Version (inklusive der bis dahin verteilten Sicherheitsupdates).
Kerberos kommt
Neue Funktionen können Nutzer erst mit der CU1 erwarten, die kurz darauf folgt. Es führt Kerberos für die Server-zu-Server-Kommunikation ein und ersetzt NTLMv2 als Standardprotokoll für die Authentifizierung zwischen Exchange-Instanzen. Das Update führt außerdem eine neue Admin-API ein und entfernt Remote PowerShell (RPS) – das aus Sicherheitsgründen seit Ende 2022 eingestellt wurde. Outlook Anywhere (RPC über HTTP) wird dann auch aus Exchange verschwinden; Es sollte Benutzern den Zugriff auf ihre E-Mails ohne VPN ermöglichen. Auch dieser Schritt ist keine Überraschung; Exchange Online und Microsoft 365 hatten es bereits vor einigen Jahren übernommen. Möglicherweise sind Erweiterungen von Drittentwicklern betroffen.
Mit dem CU1 entfällt auch die Unterstützung für parallel genutzte ältere Releases von Exchange – ab diesem Zeitpunkt ist SE (abgesehen von SE RTM) die einzige unterstützte Version und blockiert die Koexistenz mit älteren Exchange-Servern. In der neuen Roadmap geht Microsoft entsprechend detailliert auf den Upgrade-Pfad für verschiedene Releases ein: Nutzer sollten nach Möglichkeit schon jetzt mit Windows Server 2022 auf die Version 2019 CU14 aktualisieren, nur wer auf Windows Server 2025 warten möchte, sollte dies erst dann tun, wenn dies der Fall ist neues Betriebssystem ist erschienen Wechsel zu Exchange Server 2019 CU15. Das Upgrade auf die SE folgt direkt aus der CU14 oder CU15.
In den zugehörigen FAQs weist Microsoft darauf hin, dass Exchange 2016 und in Folge auch Exchange 2019 explizit keinen erweiterten Support erhalten. Wer den bisherigen Server nutzt, sollte schnellstmöglich auf die Version 2019 umsteigen, um dann die SE direkt für seine On-Premises-Installation nutzen zu können. Ein direktes Upgrade von Exchange 2016 auf die SE schließt Microsoft ausdrücklich aus.
Ausblick
Es war bereits klar, dass Ende 2025 ein neuer Exchange Server mit den neuen Lizenzen kommen würde. Heikel hierbei ist der kurze Übergang: Der SE erscheint erst kurz vor dem Supportende des Vorgängers. Dieser Ärger resultiert auch aus der Tatsache, dass Microsoft den für 2021 erwarteten Exchange Server gestrichen hat. Aufgrund der gleichen Codebasis dürfte der Umstieg zumindest technisch keine Schwierigkeiten bereiten. Und die Änderung des Lizenzmodells kommt nicht überraschend, da der Anbieter erst Ende April auf die Modern Lifecycle Policy hingewiesen hat.
(fo)