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Literarisches Quartett: „Es hat mich wirklich umgehauen, es hat mich so sehr beruhigt“

Amelia by Amelia
Oktober 12, 2025
in Unterhaltung
Literarisches Quartett: „Es hat mich wirklich umgehauen, es hat mich so sehr beruhigt“

Das „neue“ Literaturquartett ist 10 Jahre alt. Gastgeberin Thea Dorn lud deshalb drei ehemalige Kulturstaatsminister ein. Sie agieren wie eine recht harmonische Koalition. Wäre das nicht ein besonders kontroverses Thema?

Das lobende Register, das die Ansagen der vorletzten beiden Programme des „Literarischen Quartetts“ („Formulierungen zum Niederknien“ im Mai, nach der Sommerpause, im September, dann: „Sätze zum Niederknien“) bestimmte, ist im „Jubiläums-Special“ frei geworden, bis auf das selten gehörte Verb „adorieren“, das Moderatorin Thea Dorn dann, nomen est omen, in knapp 50 Minuten irgendwann über die Lippen kommt. Oben das Video, das das ZDF am 10. Oktober veröffentlichte. Auf seiner Website um 10 Uhr findet sich diesmal ein Zitat, das wie ein Argument klingt: „Jedes Wort ist ein Kampf.“

Seit zehn Jahren läuft die Show wieder, nachdem sie von 1988 bis 2001 mit Marcel Reich-Ranicki zur Fernsehlegende wurde. Also noch einmal zehn. Dies werde nun mit „einer ganz normalen Ausgabe“ gefeiert, sagte Dorn, Teilnehmer seit 2017 und Moderator ab 2019, insbesondere gegenüber dem Fernsehmagazin „Prisma“. Allerdings haben sie besondere Gäste: „Mein Redaktionsteam und ich fanden es interessant herauszufinden, was und wie Menschen lesen, die einst die höchsten Kulturvertreter Deutschlands waren.“ Zu Gast sind drei ehemalige Kulturstaatsminister: Monika Grütters, Julian Nida-Rümelin und Claudia Roth.

Fast ein kleiner Staatsakt. Es wäre eine große Sache gewesen, wenn auch der derzeitige Kulturstaatsminister eingeladen worden wäre. Vielleicht hätte Wolfram Weimer etwas von Thomas Mann mitbringen und noch einmal erklären können, wer in der Berliner Republik „jeden in die rechte Ecke drängen“ will, der „lieber Thomas Mann liest als Bert Brecht.“ Vielleicht Manns Radioreden gegen Hitler? Aber Weimer ist nicht da. Obwohl parteilos, hätte er als Teil einer CDU-geführten Regierung für ein wenig Ungleichgewicht in der Fraktion sorgen können, denn am Tisch saßen Grütters (CDU), der Amtsinhaber unter Merkel, Nida-Rümelin unter Schröder und Roth, der Staatsminister unter Scholz, vor allem aber Habeck. Im Programm des zweiten Zehnjährigen sind übrigens weder Brecht noch Mann Thema.

China, Corona und Silicon Valley

Es geht um zwei Klassiker, einen bekannten, Aldous Huxleys Schöne neue Welt aus dem Jahr 1932, und einen weniger bekannten, José Rizals Noli me tangere. Der Roman entstand 1887. Sein Autor, der zugleich Arzt (er absolvierte in Heidelberg eine Facharztausbildung für Augenheilkunde und übersetzte auch „Wilhelm Tell“ ins Tagalog) und vor allem Widerstandskämpfer war, wurde 1896 im Alter von nur 35 Jahren von der spanischen Kolonialregierung hingerichtet. Auf den Philippinen, die in diesem Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse sind, ist er ein Volksheld. Auf der Messe steht als Ehrengast-Motto ein Satz aus dem jetzt in Deutschland im Insel-Verlag neu aufgelegten Roman „Phantasie beflügelt die Luft“.

Darüber hinaus werden eine fast aktuelle und eine völlig neue Veröffentlichung besprochen: Iris Wolffs Roman „Lichtungen“ (Klett-Cotta) von Anfang letzten Jahres, der auch auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024 steht, und Albert Ostermaiers kürzlich erschienenes Buch „Die Liebe geht weiter. Roman mit Pasolini“ (Matthes und Seitz Berlin), eine Adaption der posthumen 112 Sonette des Italienischer Filmemacher, Dichter und Romanautor, der vor fast genau 50 Jahren am Strand von Ostia ermordet wurde.

„Jedes Wort ist ein Kampf“, sagt die Philosophin Nida-Rümelin. Die Abwesenheit von Politikern in höchsten Ämtern – Claudia Roth ist die einzige aktive Parlamentarierin in der Fraktion – dürfte dazu beigetragen haben, dass damit nicht der Kulturkampf gemeint ist, der an allen Ecken tobt. Claudia Roth brachte Ostermaiers Buch mit. Es ist der einzige Titel, der bei der Diskussion so etwas wie ein Wortgefecht auslöst. Bei der Diskussion über Huxley, Nida-Rümelins Wahl, hörte man das Übliche und war froh, dass der Münchner Professor nicht Orwells inflationäres „1984“ zur Verbreitung nutzte, auch wenn die Schlagworte China, Corona und Silicon Valley fallen müssen, selbst wenn es um „Schöne neue Welt“ geht.

„Es fließt so“

Der Konflikt um Ostermaiers Buch entsteht aus Roths Plädoyer für den Widerstand des Poetischen. Dass Ostermaier – wohl seine eigenen – Erfahrungen mit sexueller Gewalt in ein Buch einfließen lässt, das Pasolinis Beziehung zu einem sehr jungen Mann, Ninetto Davoli, thematisiert, ist der Kontext, in dem Roth sagt, sie werde später im Bundestag erneut „grenzenlose Sprache“ erleben; Ostermaier setzt einer solchen Sprache „das Plädoyer für die Poesie“ entgegen. Thea Dorn glaubt nicht: „Nein, er sagt, wir sollten Kinderficker Kinderficker nennen“, darum geht es. „Und er nennt es auch so“, ergänzt Grütters Dorn.

In Iris Wolffs Geschichte über zwei Rumänen, die seit ihrer Jugend eine Verbindung haben, die jedoch durch die Emigration und den Fall des Eisernen Vorhangs auf eine harte Probe gestellt wird, erkennt Dorn dann „das Gegenteil von Sprache als Waffe“. Moderatorin Nida Rümelin kommentiert in ihrer Beschreibung der Naturbeschreibungen Wolffs, in die die Figuren des Buches eingebettet sind: „Es fließt so.“

Roth hingegen sieht Wolffs Sprache eher als Entspannungsübung: „Es hat mich wirklich runtergezogen, es hat mich so sehr beruhigt“ und fährt fort – vielleicht ein wenig berührt vom Protest gegen ihre Ostermaier-Interpretation –: „So wie ich die Poesie mit Ostermaier als etwas sehr Starkes erlebe“, erlebe sie auch die Poesie mit Wolff als eine Form des Widerstands, „aber ganz anders.“ In „Lichtungen“ würden Identitäten thematisiert, dann aber relativiert, sagt Nida-Rümelin. Roth fügt hinzu: „Zuhause ist etwas in Bewegung, etwas Prozesshaftes.“

Im Gespräch über den Roman des Filipinos Rizal erfahren wir, dass Monika Grütters Bruder „mit einem Filipino verheiratet“ ist, sie aber wie alle am Tisch das Werk des Autors vor der Neuveröffentlichung nicht kannte. Thea Dorn spricht nun von „Literatur als Waffe“, was Grütters dann näher erläutert: „Es war ein literarischer Angriff auf die koloniale Unterdrückung der Philippinen durch die Spanier und auch durch die katholische Kirche.“ Nida-Rümelin beschreibt „Noli me tangere“ als „Dokument einer gebeutelten Nation“, die Lektüre empfand er jedoch zeitweise als „etwas mühsam“. Allerdings kann man dann Dorns Beschreibung zustimmen: „Politische Literatur in ihrer reinsten Form und gleichzeitig ist sie überhaupt kein Pamphlet.“

Eigentlich kann man sich die drei pensionierten Landesminister in einer großen Koalition gut vorstellen. Auf jeden Fall agieren sie harmonischer als die Koalitionen, die wir in den letzten Jahren gesehen haben.

Das Literarische Quartett wird am 10. Oktober 2025 um 23:30 Uhr im ZDF gezeigt. Es ist auch in der ZDF-Mediathek verfügbar.

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