Ein bekanntes Symbol kann im Urlaub im In- oder Ausland beruhigend wirken. Bild: imago images / STEINSIEK.CH
Gute Nachrichten
Beim Einkaufen muss man ein wachsames Auge haben. Die Preise ändern sich oft innerhalb weniger Tage und Sie zahlen viel mehr. Auch die Preise variieren je nach Region, auch wenn der Supermarkt gleich bleibt. Lidl will das nun ändern.
17. Okt. 2025, 13:43 Uhr17. Okt. 2025, 13:43 Uhr
Supermärkte sind ein bisschen wie die Lieblingsbäckerei: Die mit Käse überzogene Brezel könnte man durchaus 100 Meter entfernt kaufen – aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so hat man das Gefühl, dass die Lauge nur im Laden vor Ort wirklich so schmeckt, wie man es möchte.
Kein Wunder also, dass sich viele Deutsche im Urlaub freuen, wenn sie (anders als auf den Bäcker) nicht auf ihren Lieblingssupermarkt verzichten müssen. Nicht nur, dass Discounter wie Lidl und Aldi Niederlassungen im europäischen Ausland haben, Verbraucher können auch innerhalb Deutschlands mit Kontinuität bei ihren Lieblingsprodukten rechnen. Das einzige Problem: der Preis.
Lidl übernimmt Preisstrategie aus dem Ausland
Es gibt spürbare Unterschiede zwischen der Küste und den Alpen sowie zwischen der Großstadt und der Provinz, selbst wenn Sie sich für den Supermarkt vor Ort entscheiden. Während dies vielen Kunden erst beim Blick auf den Kassenbon auffällt, ist es kein Zufall, sondern eine Reaktion auf regionale Gegebenheiten. Doch Discountriese Lidl will dem nun ein Ende setzen.
Wie die „Lebensmittelzeitung“ (LZ) berichtet, gilt dort nun der Grundsatz der Einheitspreise. Das nutzt das Unternehmen bereits im Ausland: In Frankreich beispielsweise kosten die Produkte in jedem Markt gleich viel.
In Deutschland hingegen agieren die 39 Regionalgesellschaften bisher relativ unabhängig voneinander. Der Sitz des Unternehmens liegt am „Aldi-Äquator“, wie die „LZ“ es nennt. Lidl passt sich den Preisen der Konkurrenten Aldi Nord und Aldi Süd an.
Erstmals deutschlandweit einheitliche Preise beim Discounter
Mit der Änderung bringt der Discounter nun mehr Transparenz in die eigene Preispolitik. Erst kürzlich machte der Chef der verantwortlichen Schwartz-Gruppe, Friedrich Fuchs, deutlich, dass zufriedene Kunden einer der wichtigsten Grundsätze für die Marke seien.
Laut „LZ“-Recherchen dürfte die Innovation Lidl einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Da die Preisunterschiede oft regionale Gründe haben, muss das Unternehmen die Differenzen aus eigener Tasche bezahlen.
„Wer in die Supermärkte der Konkurrenz geht, zahlt in Hamburg teilweise mehr als in Saarbrücken. Das ist hier anders“, betont Fuchs im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Mit diesem Schritt will sich Lidl von der Konkurrenz abheben.
Auch der Supermarktriese Kaufland hat sich an den Aldi-Preisen orientiert, während auch Edeka in den einzelnen Regionen unterschiedliche Preisspannen hat.
Für Verbraucher dürfte die Neuerung vorerst keine spürbaren Auswirkungen haben. Lidl versucht mit diesem Schritt ein weiteres Zeichen zu setzen, dass man sich aktiv um die eigenen Kunden kümmert.
Noch vor wenigen Monaten hatte der Discounter in einer Marketingkampagne damit geworben, 500 Artikel dauerhaft zu reduzieren. Experten bezweifelten diese Zahl. Möglicherweise hat die Aussage dennoch Aufmerksamkeit erregt.