Stand: 18. Oktober 2025 10:50 Uhr
Der denkmalgeschützte Leuchtturm „Roter Sand“ bleibt ein umstrittenes Thema. Ein Petition zum Erhalt hat mehr als 5.000 Stimmen erhalten – nun muss sich der Landtag in Hannover mit dem Fall befassen.
Der rund 140 Jahre alte Leuchtturm gilt als baufällig. Ein Bericht aus dem Jahr 2019 stellte die Stabilität des Bauwerks in Frage. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die das Grundstück verwaltet, warnt: „Der Leuchtturm ist bei weitem nicht so sicher wie erwartet. Heute würde er wahrscheinlich keine Baugenehmigung mehr erhalten“, sagt Stiftungssprecherin Ursula Schirmer.
Orte im Norden zeigen Interesse an Leuchttürmen
Die Bundesregierung prüft derzeit, ob der Leuchtturm aus Sicherheitsgründen an die Küste verlegt werden sollte. Mehrere Orte, darunter Wilhelmshaven, Bremerhaven, Hooksiel und Fedderwardersiel, haben bereits Interesse bekundet. Laut Schirmer haben sich mittlerweile drei mögliche Standorte herauskristallisiert. Allerdings sind Umweltauflagen, Denkmalschutz und eine gute Erreichbarkeit entscheidende Faktoren.
Das Problem für den Leuchtturm bleibt bestehen
Der Initiator der Petition, Rechtsanwalt Dieter Riemer, lehnt den Vorstoß strikt ab. Für ihn wäre der Eingriff eine Zerstörung des Originals: „Das weltweit erste Offshore-Bauwerk wäre unwiederbringlich verloren“, warnt er. Die Stiftung ist vom Erfolg der Petition nicht überrascht. „Der Leuchtturm hat viele Freunde“, sagt Schirmer. Grundsätzlich begrüßen wir, dass sich der Landtag mit dem Denkmalschutz befasst. Doch das Problem bleibt bestehen: Das Wasser steigt, die Wellen werden höher – und die Gefahr eines Einsturzes wächst. Eines sei aber sicher, betont Schirmer: „Der Leuchtturm ‚Roter Sand‘ soll erhalten bleiben. Wir werden ihn nicht sterben lassen.“