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Lena Gorelik im Schlosscafé

„Es ist selten, sehr selten, dass ich ein Buch lese, das mich so tief berührt, das einen so einzigartigen Klang hat, so tiefe Weisheit, dass es einem den Atem raubt“ – so schrieb die Journalistin Carolin Emcke über die Veröffentlichung von Lena Goreliks jüngster Roman „Who We Are“. Moderatorin Wiebke Porombka wird am Montag, 11. November, mit der Autorin über dieses Buch und andere ihrer Werke sprechen. Die Lesung im Rahmen von „Literatur überall“ findet im Schlosscafé Bad Mergentheim statt und beginnt um 19 Uhr. Das schreibt der Kulturverein Bad Mergentheim in seiner Mitteilung, aus der diese Information stammt.

Lena Gorelik, 1981 in Sankt Petersburg geboren, kam 1992 mit ihrer russisch-jüdischen Familie als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland. Sie ging in Ludwigsburg zur Schule. Nach ihrer Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München absolvierte sie den Elitestudiengang Osteuropastudien. Ihr erster Roman „Meine weißen Nächte“ erschien 2004. Ihr zweiter Roman „Hochzeit in Jerusalem“ wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert. Es folgten „Verliebt in St. Petersburg“, „Lieber Mischa“, „Du kannst gut Deutsch sprechen“ und weitere Werke. Ihr Coming-of-Age-Roman „More Black than Purple“ wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.

Neben ihrer literarischen Tätigkeit schreibt Lena Gorelik Essays und Reportagen unter anderem für Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung und den Deutschlandfunk. 2024 erhielt sie den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste Berlin für ihr essayistisches Werk, das „einen wesentlichen Beitrag zu zeitgenössischen politischen und literarischen Debatten“ leistet. Kürzlich ist das von Lena Gorelik mitherausgegebene Buch „Speaking Trotz This“ zum Nahostkonflikt erschienen.

Ihr Roman „Wer wir sind“ ist ein autobiografisches Buch, das zeigt, dass Identität gerade im Konflikt zwischen Stolz und Scham, Sturheit und Konformität, Fremdheit und allem dazwischen stark wird. Es erzählt die Geschichte, wie eine Frau zu sich selbst findet – und wer wir im heutigen Deutschland sind: Sankt Petersburg/Ludwigsburg 1992 – ein Mädchen reist mit ihren Eltern, ihrer Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland in die Freiheit. Was sie zurücklässt, ist ihr geliebter Hund Asta, die märchenhafte Telefonnummer und fast alles, was sie mit Djeduschka, Opa – letztlich ihrer Kindheit – verbindet. Im Westen erkennt die Elfjährige, dass sie nun anders und „die Fremde“ ist. Ein Flüchtlingskind im selbstgenähten Parka, das die Worte so seltsam ausspricht, dass andere lachen. Auch für die Eltern ist es schwierig; ihre russische Nostalgie wächst im Westen der Sehnsucht; und die stolze Großmutter, die einst ein Geschäft führte, ist einfach eine alte Frau ohne Sprache. Der neue Deutsche kann dem Mädchen helfen – beim Erwachsenwerden, bei der Eroberung des Lebens, das sie sich erhofft. Doch die Vorstellungen darüber, was Freiheit ist und was sie ermöglicht, gehen zwischen Eltern und Töchtern immer weiter auseinander. Vor allem, wenn sie selbst eine Familie gründet und Entscheidungen treffen muss.

Tickets für die Lesung mit Lena Gorelik am 11. November um 19 Uhr im Schlosscafé Bad Mergentheim kann im Vorverkauf in der Buchhandlung Moritz und Lux ​​in Bad Mergentheim unter Tel.: (07931) 51088 erworben werden. Die Veranstalter bitten um frühzeitige Reservierung, da die Plätze begrenzt sind.

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