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Leihmutterschaftsgeschäft – Wenn Babys zur Ware werden

Amelia by Amelia
Oktober 20, 2025
in Lokalnachrichten
Leihmutterschaftsgeschäft – Wenn Babys zur Ware werden


exklusiv

Stand: 20. Oktober 2025 6:10 Uhr

Die argentinische Staatsanwaltschaft ermittelt team.research in 48 Fällen von Leihmutterschaft. Der Vorwurf: Menschenhandel. Auslöser war ein Baby eines deutschen Paares. Die Forschung gibt Einblick in ein Multimilliarden-Dollar-Geschäft.

Von Lea Busch, Marie Blöcher, Annette Kammerer, NDR

Im November 2023 reist das deutsche Paar Heike und Claude nach Buenos Aires, um ihr Baby zur Welt zu bringen. Ruby* wird in Argentinien als Tochter einer Leihmutter geboren. Heike und Claude waren zu diesem Zeitpunkt bereits Ende 50. Zuvor hatten sie das Baby über eine Agentur in Auftrag gegeben und fast 50.000 Euro dafür bezahlt.

Zurück in Deutschland erkältet sich Ruby. Heike bringt das sechs Wochen alte Baby wegen Atemproblemen ins Krankenhaus. Die Mitarbeiter sind verwirrt: Ruby hat nur argentinische Papiere. Auch Heikes hohes Alter macht sich bemerkbar. Auch im Umgang mit dem Kind soll sie unsicher gewirkt haben. Das Krankenhaus nimmt Kontakt zum Jugendamt auf. Dieser befürchtet eine Gefährdung des Kindes und nimmt Ruby in Obhut.

„Neue Dimension“

Die deutschen Behörden informieren auch die Behörden in Argentinien. Dort wird Ruby zum „Caso Zero“ – „Fall Null“, was zu umfangreichen Ermittlungen im Leihmutterschaftsgeschäft führt. Der Vorwurf: Menschenhandel und Ausbeutung gefährdeter Frauen in 48 Fällen. Das kommt von der NDR-Recherche dazu ARDteam.research-Format.

Laut argentinischer Staatsanwaltschaft soll ein „kriminelles Netzwerk“ mit dem Kinderwunsch ausländischer Paare Geschäfte gemacht haben. Das Netzwerk reicht von Kliniken bis hin zu Notaren und Agenturen, erklärt Verónica Toller, Leiterin des Ausschusses zur Bekämpfung des Menschenhandels im Ministerium für nationale Sicherheit.

„Die Aktivitäten und die Netzwerke“, sagt Toller, seien eine „neue Form“ des Menschenhandels. Dokumentiert das auch NDR Die vorliegenden Untersuchungen sprechen von einer systematischen Praxis, bei der gezielt wirtschaftlich benachteiligte Frauen als Leihmütter rekrutiert worden seien.

In Deutschland verboten

In Deutschland ist Leihmutterschaft gesetzlich verboten. Jemanden im Ausland zu beauftragen ist für Paare wie Heike und Claude keine Straftat. Wie viele Kinder jedes Jahr durch Leihmutterschaft nach Deutschland kommen, wird statistisch nicht erfasst.

Marktforschungsinstitute wie „Global Markets Insights“ oder „Precendence Research“ schätzen den weltweiten Umsatz mit Leihmutterschaften für das Jahr 2024 auf umgerechnet fast 19 Milliarden Euro – Tendenz steigend. Es gibt keine internationalen Abkommen oder Vorschriften zur Leihmutterschaft.

Von legal zu illegal

Der NDR-Untersuchungen zeigen: Handelsagenturen nutzen immer wieder bestehende nationale Gesetzeslücken aus oder überschreiten offenbar bewusst Gesetzesgrenzen. Dies teilte eine in Griechenland tätige Agentur dem mit NDR-Reporter sagten, dass Leihmütter aus dem Ausland eingeflogen würden und erst nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer bezahlt würden – bezahlte Leihmutterschaft sei in Griechenland verboten.

Das Geld, erklärte die Agentur später auf Nachfrage, sei lediglich „Auslagenentschädigung“ und daher legal. Mittlerweile hat das Land die Anforderungen an die Leihmutterschaft erneut verschärft.

In Argentinien gibt es eine Lücke in den Vorschriften: Leihmutterschaft ist gesetzlich weder ausdrücklich erlaubt noch verboten. Da die argentinische Verfassung jedoch den Verkauf von Körpern verbietet, stuft die Staatsanwaltschaft die gewerbsmäßige Leihmutterschaft – also gegen Entgelt – als verfassungswidrig ein.

Der sogenannte Fallmanager der Leihmutteragentur, der Rubys Geburt organisiert hat, äußert sich im Interview team.research. Der gebürtige Argentinier Carlos Leiva ist stolz darauf, sein Heimatland als Markt für Leihmutterschaft „gefunden“ zu haben. Er ist seit 15 Jahren im Geschäft und hat mehr als 400 Familien dabei geholfen, Kinder zu bekommen. „Für sie bin ich Gott“, sagt er in einem Interview.

Ohne Vertrag

Carlos Leiva bestreitet, dass er und seine angeschlossenen Agenturen in Argentinien kommerzielle Leihmutterschaft angeboten haben. Es gebe keinen „kommerziellen Vertrag“, sagt er. Rubys Leihmutter hat lediglich eine „ärztliche Einverständniserklärung“ unterschrieben.

Den Recherchen zufolge erhielt Rubys Leihmutter dennoch Geld. Alejandra M. wurden 10.000 Dollar für die Leihmutterschaft angeboten, ein Teil davon wurde in bar ausgezahlt. „Ich brauchte das Geld“, erklärt die alleinerziehende Mutter. Dabei handelte es sich laut Carlos Leiva jedoch nicht um ein Honorar, sondern vielmehr um eine „Aufwendungsentschädigung“. Carlos Leiva fuhr fort: „Alles im Leben ist kommerziell.“ Gegen ihn wird in mehr als 20 Fällen ermittelt.

Komplexe Unternehmensstrukturen

Die Agentur, für die Leiva als stellvertretende Geschäftsführerin tätig ist, ist Teil eines komplexen Unternehmensnetzwerks. MAHRTA LLC hat seinen Sitz in Delaware, einem US-Bundesstaat, der auch für Briefkastenfirmen bekannt ist. Die Agentur soll einen Umsatz von mehr als vier Millionen US-Dollar haben.

Allerdings hatte das deutsche Ehepaar Heike und Claude ursprünglich Kontakt zu einer anderen Agentur: GAIA. Auf einer Fruchtbarkeitsmesse in Deutschland stellten sie ihnen das sogenannte „Argentinien-Programm“ vor. GAIA hat seinen Sitz in Zypern und hat Heike und Claude an MAHRTA LLC verwiesen. GAIA antwortete nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Kritik wegen fehlender Kontrollen

Betroffene Paare und Aktivisten beklagen, dass es an einer gesetzlichen Regelung der Leihmutterschaft und an der Kontrolle der Agenturen mangele. Das Verbot in Deutschland hält Paare nicht davon ab, Leihmutterschaft in Anspruch zu nehmen. „Leihmutterschaft ist in Deutschland gelebte Realität“, sagt Tobias Devooght vom Verein zur Förderung der Legalisierung der Leihmutterschaft in Deutschland.

Ein bahnbrechendes Urteil des Bundesgerichtshofs vereinfacht unter bestimmten Voraussetzungen die rechtliche Anerkennung von Eltern, deren Kinder durch Leihmutterschaft im Ausland geboren wurden. Allerdings gibt es für gewerbliche Leihmuttervermittlungen keine Standards und Regeln – beispielsweise zur Überprüfung sogenannter Wunscheltern.

„Wir sind in Deutschland an einem Punkt angelangt, an dem wir immer noch über Ja-Nein statt über Wie diskutieren“, sagt Tobias Devooght. Der Familienrechtler Marko Oldenburger, der Paare bei der Leihmutterschaft im Ausland berät, sagt, es fehle an „mutigen rechtlichen Entscheidungen“.

Gesetz von 1990

Das Embryonenschutzgesetz, das Leihmutterschaft verbietet, wurde 1990 verabschiedet. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete und frauenpolitische Sprecherin der SPD, Leni Breymaier, sagt, dass seitdem medizinisch vieles möglich geworden sei. Allerdings hält sie das Verbot in Deutschland für richtig, um Leihmütter vor Ausbeutung zu schützen und die Rechte der Kinder zu wahren. „Geld fließt und dann wird ein Menschenkind übergeben. Das ist Menschenhandel“, sagt Breymaier in einem Interview.

Das Thema Leihmutterschaft wird im aktuellen Koalitionsvertrag nicht explizit angesprochen. Das Familienministerium teilte auf Nachfrage mit, man habe sich noch nicht mit den Ergebnissen einer Kommission zum Thema Leihmutterschaft befasst. Dies wurde unter der vorherigen Ampelregierung genutzt.

Wo soll Ruby leben?

Derzeit wird vor deutschen Gerichten darüber verhandelt, wo Ruby künftig aufwachsen soll. Das zuständige Jugendamt hält das deutsche Paar für ungeeignet, sich um das Kind zu kümmern. Nach deutschem Recht gilt Alejandra M. als rechtmäßige Mutter. Mittlerweile hat der Prozess über eineinhalb Jahre gedauert – eine ungewöhnlich lange Zeit, wie auch das Jugendamt auf Nachfrage einräumt.

Seitdem lebt Ruby bei einer Pflegemutter. Die Ermittlungen in Argentinien dauern an. Nach eigenen Angaben hat Carlos Leiva bereits erklärt: „Ich habe nichts falsch gemacht.“ Er bietet in Argentinien keine Leihmutterschaft mehr an. Kolumbien, sagt er, sei der nächste neue Markt.

Wenn Babys zur Ware werden – das Leihmuttergeschäft – Jetzt in der ARD-Mediathek verfügbar

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