„Leider knapp verpasst“
RBB distanziert sich von „El Hotzo“ nach Trump-Post
15.07.2024, 18:36
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Social-Media-Star „El Hotzo“ bedauert in einem X-Post, dass Donald Trump den Mordanschlag überlebt hat. FDP-Politiker Wolfgang Kubicki fordert strafrechtliche Konsequenzen, sein öffentlicher Arbeitgeber distanziert sich. Der Autor selbst gibt sich trotzig.
Autor und Podcaster Sebastian Hotz, besser bekannt unter seinem Pseudonym „El Hotzo“, hat sich mit provokanten Posts auf der Plattform X einen Namen gemacht. Einen Shitstorm erntete Hotz nun allerdings für Äußerungen zum Attentat auf Donald Trump, das der ehemalige US-Präsident nur knapp überlebte. In einem mittlerweile gelöschten Post auf X schrieb Hotz, was der „letzte Bus“ und Trump gemeinsam hätten. Seine Antwort: „Leider habe ich ihn knapp verpasst.“
In einem weiteren Post ergänzte Hotz: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“ Dieser Post wurde mittlerweile gelöscht, auf seinem Account findet sich allerdings folgende Begründung: „Es zwingt einen absolut niemand, Mitleid mit Faschisten zu haben, man kann es einfach auf sich beruhen lassen, ohne die geringste Konsequenz.“
Hotz erntete für sein Bedauern über Trumps Überleben heftige Kritik. „Ich gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft diesen Tweet prüfen wird“, schrieb Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki in einem Screenshot der gelöschten Tweets. Das öffentliche Billigen schwerer Verbrechen ist an sich schon eine Straftat.
Hotz „kein Mitarbeiter des ZDF“
Auf X kursierte zwischenzeitlich die Behauptung, Hotz sei als Witzeschreiber für das von Jan Böhmermann moderierte ZDF Magazin Royal tätig. Auf Nachfrage der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ antwortete der Sender, Hotz sei „kein Mitarbeiter des ZDF“. Er habe lediglich „zeitweise als freier Autor für das ,ZDF Magazin Royal‘ gearbeitet“. Äußerungen auf seinen Social-Media-Accounts stünden „in keiner Weise mit dem ZDF in Verbindung“.
Hotz steht noch immer auf der Gehaltsliste eines öffentlich-rechtlichen Senders. Einmal im Monat moderiert er gemeinsam mit der Autorin Ilona Hartmann die Radiosendung „Theoretisch cool“. Ausgestrahlt wird die Show bei Radio Fritz, das wiederum dem RBB gehört. Auf Anfrage des „Tagesspiegels“ teilte der RBB mit: „Die zitierten Beiträge sind menschenverachtend und widersprechen den Werten des RBB; derartige Äußerungen haben in unseren Sendungen nichts zu suchen.“ Man versuche nun, Kontakt zu Hotz aufzunehmen und werde mit ihm sprechen. „Dann entscheiden wir, wie wir weiter vorgehen.“
Auf X folgen „El Hotzo“ fast 700.000 Nutzer. Der 28-Jährige ist auch als Podcaster tätig und trat in mehreren Fernsehsendungen auf. Sein Debütroman erschien letztes Jahr.