Der Schock nach der schrecklichen Lawinenkatastrophe mit fünf Todesopfern an Allerheiligen an der Vertainspitze in Südtirol sitzt weiterhin tief – insbesondere in einer Region in Bayern, aus der drei der tödlichen Unfälle kamen.
Bezirke Bozen/Oberallgäu/Ostallgäu – Zwei Tage nach dem Unglück auf dem 3.545 Meter hohen Berg im Ortlermassiv in Südtirol bestätigten die Behörden am Montag (3. November), dass alle fünf Toten aus Bayern stammten. rosenheim24.de hatte bereits berichtet. Nun sind weitere Details durchgesickert: Auch die Toten sind darunter Der 58-jährige Steffen aus Buchenberg im Landkreis Oberallgäu. Er war zusammen mit seinem Sohn Beat (†21) und seine Freundin Selina (†21) auf dem Weg. Auch das junge Paar kam bei der Tragödie ums Leben. Die junge Frau stammte aus Halblech (Landkreis Ostallgäu). Nach Informationen von stol.it wohnten sie und ihr Freund zuletzt in Innsbruck. Die beiden haben dort studiert.

„Das ist eine absolute Tragödie“
Im Zuhause der drei Bergsteiger herrscht große Trauer und Bestürzung. „Das ist eine absolute Tragödie“sagten andere Alpinisten. Das junge Paar arbeitete außerdem regelmäßig in der Kletterhalle in Kempten und beide waren Mitglieder im Deutschen Alpenverein (DAV). „Sie waren nicht nachlässig. (…) Die beiden waren wertvolle Menschen. „Ich wünsche den Angehörigen viel Energie“, sagte ein Sprecher der DAV-Sektion Kempten dem Münchner Merkur. Selina war eine ehrgeizige Frau SkirennfahrerVater Steffen war als Skisprungtrainer Aktiv beim TSV Buchenberg.
Dazu kam noch das Drama Matthias (†46) und seine Tochter Freda (†17) fürs Leben. Die beiden waren in einer zweiten Seilschaft. Nach Angaben der italienischen Behörden stammte das Vater-Tochter-Duo aus aus Lagerlechfeld (Kreis Augsburg). Die beiden konnten nach dem Unfall zunächst nicht gerettet werden. Erst am Sonntagmorgen (2. November) war die Suchaktion erfolgreich und die Leichen der beiden Alpinisten konnten vom Berg entfernt werden. Darüber berichtete auch rosenheim24.de.
Lawine vermutlich durch Matthias und Freda ausgelöst
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der Unfall passiert ist Matthias und Freda lösten die verheerende Schneelawine aus haben. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich die beiden bereits am weitesten oben – und befanden sich nur etwa 100 Meter unter dem Gipfel. Italienischen Medienberichten zufolge versuchten die beiden noch, die anderen Bergsteiger an die Wand zu bringen mit Schreien warnen. Nach Angaben der Bergrettung waren die Deutschen unabhängig voneinander in insgesamt drei Gruppen unterwegs – einer Dreierseilschaft und zwei Zweierseilschaften. Der Unfall ereignete sich in der Nordwand unterhalb des Gipfels auf rund 3200 Metern Höhe. rosenheim24.de berichtete. Eine der Zweierseilschaften überlebte das Drama und setzte anschließend per Notruf die Rettungskette in Gang.
Es ist jedoch noch unklar, warum die Parteien angekettet wurden so spät am Nachmittag – der Unfall ereignete sich gegen 16 Uhr – waren noch auf dem Weg zum Gipfel. Nach Angaben der Bergrettung bestand an diesem Tag keine besonders hohe Lawinengefahr: Warnstufe zwei von fünf. Es wird davon ausgegangen, dass die Lawinenauslösung durch starke Verwehungenweil der Neuschnee noch nicht ausreichend mit dem Boden verbunden war. Vor einigen Tagen fiel in der Region der erste Neuschnee der Saison. (mw)
