„Brauche keine Hähne“
Schauspielerin verunglimpft Markus Söder beim Bayerischen Fernsehpreis
22. Oktober 2025 – 23:34 UhrLesezeit: 2 Minuten

Am Mittwoch wurde in München der „Blaue Panther“ verliehen. Ministerpräsident Markus Söder durfte Preise verleihen – musste aber auch Kritik einstecken.
Großes Lob für ein berühmtes „Tatort“-Duo, die Kaulitz-Zwillinge und den Meister von „Jodel-di-ho“: Der Bayerische Fernsehpreis wurde in diesem Jahr mit einer großen Gala gefeiert. Die meisten Gewinner des „Blauen Panthers“ standen in diesem Jahr bereits im Vorfeld fest. Mit dem Ehrenpreis wurden die beiden Münchner „Tatort“-Ermittler Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl geehrt.
Sie erhielten ihn persönlich von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der auch Schirmherr der Auszeichnung ist. In seiner Laudatio schwärmte der Politiker von den Schauspielern: „Die beiden sind absolute Legenden. Lässig charmant, mürrisch – so wie die Bayern.“
Doch auch Söder musste an diesem Abend einen Rückschlag einstecken. Er erntete einen Seitenhieb von Lavinia Wilson, die für ihre Rolle in der Netflix-Serie „Cassandra“ als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Laut „dwdl.de“ sagte die 45-Jährige in ihrer Rede, sie freue sich sehr über den Preis – auch wenn nicht ihr Name darauf stünde, sondern der von Markus Söder. Sie könnte nicht weiter von seiner politischen Haltung entfernt sein, betonte Wilson und stellte sofort klar: „Wir brauchen keine starken Männer und Hähne, um erfolgreich zu sein.“
Otto Waalkes begann seine Dankesrede mit seinem typischen „Jodel-di-ho“. Der Komiker wurde für seinen Dokumentarfilm „My Name is Otto“ geehrt und erhielt langanhaltenden Applaus vom Publikum. Der Preis für die beliebteste Reality-Serie ging an Tom und Bill Kaulitz für ihre Serie „Kaulitz & Kaulitz“.
Der Publikumspreis in der Kategorie Social Media wurde erst während der Show bekannt gegeben, da noch bis kurz zuvor über ihn abgestimmt werden konnte. Die Autorin Tara-Louise Wittwer erhielt den Preis für das beliebteste Orientierungsformat. Auf Instagram und TikTok äußert sie sich zu Themen wie Sexismus, toxische Männlichkeit, Frauenfeindlichkeit, Geschlechterstereotypen, Dating und Vorbilder.
Der mit 10.000 Euro dotierte Nachwuchspreis ging an Marius Beck für die Comedy-Serie „Tschappel“. Mit Humor, Wärme und einem feinen Gespür für Nuancen bringt er, so die Begründung der Jury, die Besonderheiten des Landlebens auf die Leinwand, ohne jemals in Klischees zu verfallen.